Lihra – Minden Kurier Online https://minden-kurier.de Fri, 27 Jan 2017 11:08:47 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.6.1 Welt ohne Bargeld – geht das? /2017/01/20/welt-ohne-bargeld-geht-das/ Fri, 20 Jan 2017 11:20:41 +0000 /?p=5674 Lihra meint… In den letzten Wochen gibt es diese Diskussion immer häufiger: Soll Bargeld abgeschafft werden? Was sagt der Volksmund? Cash ist King – Bargeld...

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Lihra meint…

In den letzten Wochen gibt es diese Diskussion immer häufiger: Soll Bargeld abgeschafft werden? Was sagt der Volksmund? Cash ist King – Bargeld lacht – nur Bares ist Wahres. Dass Volk liebt Bargeld. Ja, ich auch. Doch Bargeld hat auch viele Feinde: die Banken, den Staat, die Wirtschaftspolitik. Die Frage, ob Bargeld abgeschafft werden soll, wird leidenschaftlich und kontrovers diskutiert. Erst neulich hat die Sparda Bank in Minden die Diskussion wieder befeuert. Ihre These: Bargeld ist ineffizient und fürchterlich teuer. Also nehmen wir keine Münzen mehr an und geben auch keine mehr heraus.

Die Menschen in Deutschland lieben aber das Bargeld. 79 Prozent aller Transaktionen werden mit Bargeld getätigt. Gut die Hälfte aller Umsätze im Einzelhandel wird mit Bargeld abgewickelt. Teuer ist Bargeld vor allem für die Banken, die sich gern Kassen, Geldautomaten und Bargeldtransport sparen würden. Diese Kosten tragen die Banken, nicht der Kunde. Bei bargeldlosem Zahlungsverkehr ist das anders. Dann werden die Kosten auf den Handel und die Endverbraucher umgelegt.

Die größten Feinde sind jedoch in der Politik anzutreffen. Mit den großen Scheinen würden Drogen gekauft, Menschenhandel finanziert und Beamte bestochen. Und darum sollen die 500 Euro-Scheine als erstes abgeschafft werden. Ach, ja, so ist das? Und was ist mit den 200 Euro-Scheinen, den 100er oder den beliebten 50 Euro-Schein? Damit nicht? Es ist doch absurd zu glauben, dass mit dem Bargeld das Böse verschwindet.

Es geht doch in Wirklichkeit um die Total Überwachung des Bürgers. Wer Zigaretten kauft oder fettiges Essen, erhält einen Eintrag bei seiner Krankenkasse und zahlt zukünftig einen Gesundheitszuschlag. Der Preis für eine Welt ohne Bargeld ist hoch. Verbraucher müssten dafür teuer bezahlen. Was passiert mit den Datenmengen? Wie sind sie vor Missbrauch geschützt?

Zwar ist Bargeld auch nicht ganz ungefährlich. Es kann gestohlen werden. Aber das geht auch, wenn ich im Internet meinen Zahlungsverkehr abwickele. Hacker räumen immer öfter die Konten leer. Und es gibt eine andere Gefahr: unbares Zahlen verleitet dazu, Geld auszugeben, das man gar nicht hat. Das kann den Weg in die Verschuldung ebnen. Echte Scheine und Münzen geben die Sicherheit, ordentlich zu haushalten. Viele haben so ihre tatsächlichen Mittel besser im Griff.

Es gibt also Argumente für und gegen Bargeld. Aber ohne Bargeld leben ist meiner Meinung nach kaum möglich. Eine Oberkante zu schaffen, sehe ich auch nicht als gut an. Verkaufen Sie doch einmal Ihr Auto privat. Der Käufer zahlt dann alles in 50 oder 100 Euro-Scheinen? Blödsinnig. Und Bargeldlos ist es auch nicht möglich. Es sei denn, er zahlt im Voraus und das Geld ist Ihrem Konto gutgeschrieben. Wer macht das schon?

Damit nicht genug. In der Stadt Kleve am Niederrhein hat der Einzelhandel das Gegenteil gemacht. Nicht die großen Scheine begrenzen, sondern die kleinen Münzen. Seit dem 01. Februar 2016 wird dort auf- oder abgerundet. Preise werden in Kleve auf die nächsten 5 Cent gerundet. Also aus 1,91 und 1,92 werden 1,90 und aus 1,93 und 1,94 werden 1,95. Entsprechend werden aus 1,96 und 1,97 dann 1,95 und aus 1,98 und 1,99 werden 2,00 Euro. Ein Schelm, wer sich Böses dabei denkt. Was meinen Sie, wieviel Preise mit 1,91; 1,92; 1,96 und 1,97 Euro ausgezeichnet sind und wie viel mit 1,99? Fazit: Wir benötigen Bargeld, denn bargeldlos kann nicht gerundet werden! Egal was die Sparda Bank oder demnächst auch andere Kreditinstitute dazu sagen. Der Kunde wird sich schon entscheiden, ob er dort bleibt oder nicht. Und da wirbt man unter dem Slogan: Wohlfühl Bank! Schön, dass Sie da sind. Manchmal kann man wirklich nur den Kopf schütteln.

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Es geht schon wieder los… /2017/01/06/es-geht-schon-wieder-los/ Fri, 06 Jan 2017 10:41:19 +0000 /?p=5607 Lihra meint… Das Jahr 2016 liegt hinter uns. Schlimme Dinge ereigneten sich in der Welt. Menschen flüchteten nach Westeuropa. In Syrien geschahen unvorstellbare Grausamkeiten. Der...

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Lihra meint…

Das Jahr 2016 liegt hinter uns. Schlimme Dinge ereigneten sich in der Welt. Menschen flüchteten nach Westeuropa. In Syrien geschahen unvorstellbare Grausamkeiten. Der Terror kam im Advent auch in Deutschland an. Dazu die „sozialen Netzwerke“, in denen Wahrheiten und Lügen verbreitet werden können. Ohne Rücksicht ob dabei Menschen verletzt werden oder nicht. Auch bei uns in Minden hat sich viel ereignet.Jeder in Minden lebende Bürger mag seine persönliche Bilanz für das vergangene Jahr ziehen.

Nun stehen wir an der Schwelle zu 2017. Was wird werden? Bleiben wir verschont vor Krankheiten, schlechten Nachrichten und Misserfolgen? Wir wissen es nicht. Viele Dinge in unserem Leben können wir nicht beeinflussen – und doch haben wir auch die Gestaltung unseres Lebens selbst in der Hand. Wir können es zum Positiven oder zum Negativen hin beeinflussen. Auch das Leben in unserer Stadt.

Aktuell gibt es wieder Diskussionen zu den verkaufsoffenen Sonntagen in NRW. Ausgelöst wurden diese durch regionale Klagen von Kirchen und Gewerkschaften. Kontrovers wird von „Betroffenen“ diskutiert. Wer sind diese Betroffenen? Städte und Gemeinden, die Händlerschaft, Verkäuferinnen und Verkäufer und nicht zuletzt wir alle als Kunden. Fakt ist, dass laut derzeitigem Stand vier Mal im Jahr verkaufsoffene Sonntage stattfinden dürfen, wenn in der Stadt oder einem Ortsteil ein Fest veranstaltet wird. Dabei muss dieses eine übergeordnete Rolle spielen. Wenn mehr Menschen aufgrund der Ladenöffnungen in die Stadt kommen würden als anlässlich des Festes, ist der Verkauf an Sonn- und Feiertagen unzulässig.

In der Bundesrepublik Deutschland gibt es knapp 700 Städte mit mehr als 20.000 Einwohnern. Minden ist unter den Top 100 vertreten. Nun stehen alle Kommunen untereinander in einem harten Wettbewerb. Sie kämpfen um die Belebung ihrer Innenstädte, um Kunden und Steuereinnahmen. Gerade in unserer Umgebung gibt es drei Orte, die dabei aggressiv vorgehen und jede Möglichkeit nutzen. Rinteln, mit 20.000 Einwohnern am Ende der Liste der Städte in Deutschland zu finden, wie auch Porta Westfalica und die Fürstenstadt Bückeburg. Alle eigentlich unter ferner liefen. Aber diese Gemeinden nutzen jede Lücke aus, um sich an Minden vorbei zu schieben und das mit wachsendem Erfolg.

Nun hat auch das Mindener Bürgerbataillon mit Besucherschwund zu kämpfen. Darum wurde der Antrag bei der Stadt Minden gestellt, das diesjährige „Freischießen“ mit einem verkaufsoffenen Sonntag zu koppeln. Man verspricht sich davon mehr Besucher. Das Bürgerbataillon ist „der“ historische Verein in Minden und das „Freischießen“ ist eine Veranstaltung mit der längsten Vergangenheit in dieser Stadt. Zwei Gründe, die einen verkaufsoffenen Sonntag rechtfertigen. Leider hat die Sache einen Haken und die Mindener Händlerschaft geht auf die Barrikaden. Der Termin für das Jahr 2017 fällt in die sogenannte „Rotpreisphase“ des Handels, in den Schlussverkauf. Die vermehrten Personalkosten für einen verkaufsoffenen Sonntag können nicht im Entferntesten an diesem Tag wieder eingefahren werden. Der Handel in Minden würde zusätzlich geschwächt, statt gestärkt werden.

Das Jahr fängt gerade erst an und schon sind die ersten Unstimmigkeiten da. Was ist zu tun? Sicherlich eines: sich an einen Tisch zu setzen und miteinander zu reden. Der Termin des Freischießens 2017 steht und kann nicht mehr verändert werden. In den nächsten Jahren schon. Aber für 2017 muss auch eine für alle Seiten tragbare Lösung her. Wie auch für die vielen anderen Dinge, die für unsere Stadt anstehen. Die Verwaltungs- und Reinigungskosten für den gläsernen Fahrstuhl zum Beispiel. Auch hier gibt es großen Gesprächsbedarf und nicht ein hinwegfegen aller guten Ideen und Vorsätze. Ich wünsche mir für das Jahr 2017 mehr Gelassenheit, Zusammenarbeit und Verständnis und weniger Gegeneinander, Streit und persönliche Gekränktheit. Ihnen allen ein gutes 2017.

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Lihra meint… /2016/12/22/lihra-meint-5/ Thu, 22 Dec 2016 10:37:24 +0000 /?p=5555 Weihnachtsgeschenke Heute, da Sie diese Ausgabe des „Minden Kurier“ in der Hand halten, ist das Weihnachtswochenende gekommen. Für mich Grund genug, einmal über die Geschenke...

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Weihnachtsgeschenke

Heute, da Sie diese Ausgabe des „Minden Kurier“ in der Hand halten, ist das Weihnachtswochenende gekommen. Für mich Grund genug, einmal über die Geschenke nachzudenken. Den Weihnachtsgeschenken, die uns Mindenern das vergangene Jahr gebracht hat. Was ist von unseren Wünschen in Erfüllung gegangen und was nicht.

Es ist fast ein kleines Wunder. Jahrelang war an dem schönen Wesertor Totentanz. Leerstände, geschlossenes Parkhaus, verklebte Fensterscheiben. Trostlosigkeit als Entre für Minden. Und heute, an diesem Weihnachtswochenende? Die Umbauten im ehemaligen Karstadt Gebäude sind noch nicht ganz beendet. Aber es ist schon Leben eingezogen. Der Bauzaun ist weg, H&M ist schon da und andere werden dazukommen. Die untere Bäckerstraße wird neu gepflastert. Ein Wunsch ging schon teilweise in Erfüllung.

Der zweite große Wunsch der Mindener: Das ehemalige Wehmeyer- Kaufhaus muss umgebaut und zu einem Sahnestück der Innenstadt werden. Auch dieser Wunsch scheint in Erfüllung zu gehen. Der Besitzer hat eine tolle Visualisierung der Verwaltung und dem Rat vorgestellt. Sollte das so 1:1 umgesetzt werden, ist es das Highlight der kommenden zwei Jahre. Wie wunderschön für alle Menschen mit Behinderungen, ebenso für die ältere Bevölkerung, wenn der gläserne Fahrstuhl und der Umbau der Martinitreppe Realität wird. Ein Weihnachtsgeschenk, das noch nicht ganz ausgepackt werden kann. Aber Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude und gehört zum Weihnachtsfest dazu.

Nun die dritte Überraschung zum diesjährigen Fest. Anders als die Aussagen auf der Pressekonferenz am Montag dieser Woche, steht die Obermarktpassage kurz davor, ein weiteres Schmuckkästchen in dieser Stadt zu werden. Die Verträge liegen bei den Juristen des Investors, um diese abschließend noch einmal zu prüfen. Laut Aussage der Verwaltung ist keine Bewegung zu verzeichnen und kein Käufer in Sicht. Es gäbe nur einige Interessenten. Das ist definitiv so nicht richtig. Warum wird so etwas erzählt? Minden bekommt ein neues Fachhandelszentrum, ein tolles Kino mit mehreren Sälen und einen Obermarkt, der die Menschen anziehen wird. Der liebens- und lebenswert sein wird. Neue Geschäfte, neue Gastronomie. Die unendlich mühevolle Arbeit einiger Bürger dieser Stadt wird von Erfolg gekrönt werden. Das ist eigentlich für mich das schönste Weihnachtsgeschenk, weil ich weiß, wieviel Herzblut dort drin steckt.

Es gibt weitere Weihnachtsgeschenke für Minden. Diese können nicht mehr in diesem Jahr unter dem Baum liegen, sind aber schon angekommen. Ich darf nicht verraten, was es ist. Das habe ich dem Weihnachtsmann versprochen. Aber als Kind habe ich immer versucht durch das Schlüsselloch in das Weihnachtszimmer zu schauen. Und hin und wieder habe ich etwas blinken sehen. Ich lasse Sie auch einmal durch das Schlüsselloch blinzeln. Es wird sich nicht nur auf dem Gelände der ehemaligen Firma Leffers etwas tun, nein, auch dahinter. Etwas Schönes wird im ehemaligen Bankgebäude der Bundesbank entstehen. Eine weitere Attraktion. Ebenso noch nicht ausgepackt sind die Geschenke auf dem rechten Weserufer. Ich sage nur: Güterbahnhof und das „Schlösschen“, die alte Bahnhofskaserne. Es tut sich viel in unserer schönen Stadt.

Nicht alle Wünsche werden in Erfüllung gehen. Auch Knecht Ruprecht war mit seiner Rute da. Mit dem neuen Geschäftshaus am Scharn werden wir noch etwas um die Ohren bekommen. Auch die angeblich „schönste Brache Mindens“, die Löffler-Immobilie auf dem rechten Weserufer gehört zu den Rutenschlägen des Knecht Ruprecht. Das Geschäftshaus haben wir der Stadt „zu verdanken“, die andere Sache nun wirklich nicht. Da muss sich der Inhaber einmal selbst hinterfragen und nicht unberechtigte Schuldzuweisungen vornehmen. So, nun ist es aber genug für dieses Jahr. Ich wünsche Ihnen, bei all den positiven Geschenken, eine besinnliche Weihnachtszeit und ein gesegnetes und tolles Jahr 2017.

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Abgehängt und abgefangen /2016/11/25/abgehaengt-und-abgefangen/ Fri, 25 Nov 2016 10:55:16 +0000 /?p=5456 Lihra meint … Die Innenstadt von Minden ist ein unendliches Thema. Rat und Verwaltung ebenso. Man könnte nun sagen: „Ich bin mit der heutigen Situation...

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Lihra meint …

Die Innenstadt von Minden ist ein unendliches Thema. Rat und Verwaltung ebenso. Man könnte nun sagen: „Ich bin mit der heutigen Situation zufrieden. Wir haben ein schöne Fußgängerzone, ein tolles neues Pflaster, schöne Stelen und einen neuen Brunnen vor dem Rathaus. Was will ich noch mehr?“ Diese Punkte stimmen alle. Ja, das ist so. Aber reicht das? Ich will jetzt nicht wieder auf dem Blödsinn mit dem demnächst zu errichtenden Stadthaus zu sprechen kommen. Dort sind die Würfel ja gefallen. Leider nicht zum Wohl der Stadt Minden. Aber, wie sagte mir einmal ein weiser Mensch? Jeder bekommt die Regierung, die er verdient hat. Basta!

Fest steht jedoch, dass es den Geschäften in der City nicht unbedingt gut geht. Leerstände sind da, Lebensmitteleinzelhandel fehlt, die Umsätze brechen durch den Online-Handel ein. Richtig, das ist nicht die Schuld der Verwaltung in Minden, auch nicht die Schuld der Politik. Wirklich, das kann man ihnen nicht anlasten – oder teilweise doch? Lassen Sie uns das einmal näher beleuchten.
Da wurde eine Barriere um die Innenstadt gelegt. Was heißt das? Es gibt in Minden einen Stadtentwicklungsplan und auch ein Nahversorgungskonzept. Darin werden sieben Schwerpunkte gesetzt, mit jeweils einem Lebensmittel-Nahversorger, Getränkemarkt. All das, was man zur schnellen Versorgung benötigt. Nicht mehr und nicht weniger. Aber nicht mehr. Einer dieser Schwerpunkte ist Meißen, einer Leteln, also dort, wo die Wege in die Innenstadt für die dort lebende Bevölkerung zu weit wären. Nahversorger eben.

Und was machen unser Politiker und unsere Verwaltung? Sie machen Bücklinge vor den großen Investoren. Hier eine Ausnahme, dort eine. Hier ein großes Einkaufszentrum, dort eines. Das letzte an der Ringstraße. Und was passiert dadurch? Die Menschen werden schon weit vor der Innenstadt abgefangen. Da müssen sie ja gar nicht mehr hin, denn in den neuen großflächigen Zentren bekommen sie doch alles. Von wegen Nahversorger. Alle Sortimente kann man dort bekommen. Dieses hat zur Folge, dass ein Handwerksbetrieb nach dem anderen schließt. Ob Bäcker oder Schlachter. Zum Jahresende schließt der vorletzte Schlachterbetrieb in Minden. Dann gibt es nur noch einen mit drei Filialen in Leteln, Dankersen und Kutenhausen. Fleisch und Wurst können wir demnächst nur noch im Supermarkt kaufen. Alles andere wurde platt gemacht. Bei den Bäckereien ist es ebenso. Wollen wir das?

Beispiel Lübbecker Straße/ Schwabenring. WEZ, jetzt Aldi dazu und wahrscheinlich öffnet Rewe im alten Tendler-Markt ein neuen großen Markt. Warum bloß? Ist doch klar. Sie wollen die Rodenbecker vorher abfangen, die müssen dann nicht mehr durch das Verkehrschaos an der Kreuzung. Gleiches Prinzip wie immer. Unsere Politiker und die Verwaltung knickten wieder einmal ein. Verkehrschaos dort hin oder her. Und in Dützen sind die Leerstände an dem alten Standort.

Was wird in der Innenstadt? Auch hier verstößt das, was mit dem neuen Geschäftshaus am Scharn genehmigt wurde, gegen den aufgestellten Masterplan. Denn in der Innenstadt ist es ja erwünscht, große Anziehungspunkte für das Umland zu schaffen. Hier sollten laut Plan Grundstücke zusammengelegt werden, damit das Interesse der Top Läden geweckt wird. Und genau umgekehrt verfährt man. Kleine Lösung statt der großen. Also nur noch Filialisten? Kleine verschwinden aus unserem Stadtbild? Nicht ganz. Kleine Geschäfte werden durch handwerkliche Arbeiten und Nischenprodukte bestehen können. Neue kommen hinzu wie die Möbelei am Obermarkt. Wir alle werden uns darauf zurückbesinnen, Produkte aus natürlichen Rohstoffen zu kaufen, denn Plastik verseucht unsere Erde. Die Fischer auf Malta erzielen ihren Unterhalt nicht mehr über den Fischfang, sondern dadurch, dass sie Plastik aus dem Meer fischen. Weitblick ist gefordert. Von uns, der Verwaltung und der Politik. Zu unser aller Wohl.

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Das Aschenputtel von Minden /2016/10/28/das-aschenputtel-von-minden/ Fri, 28 Oct 2016 10:14:20 +0000 /?p=5335 Lihra meint… Sie kennen das Märchen der Gebrüder Grimm vom Aschenputtel. Ungeliebt, unterdrückt von den Schwestern und der Stiefmutter, unansehnlich in ihren Kleidern bis der...

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Lihra meint…

Sie kennen das Märchen der Gebrüder Grimm vom Aschenputtel. Ungeliebt, unterdrückt von den Schwestern und der Stiefmutter, unansehnlich in ihren Kleidern bis der weiße Vogel ihr das schönste Kleid schenkt, sie damit zu der Feier des Königs geht, der Prinz sich in Aschenputtel verliebt und sie heiratet. Hübsch gemacht ist sie nicht wiederzuerkennen. Das ist in groben Zügen das Märchen vom Aschenputtel.

Solch ein Aschenputtel hat auch Minden. Das Obermarktquartier. Kaum beachtet, nicht wirklich geliebt von den meisten Mindenern, sogar oftmals gemieden. Dabei sind die Obermarktstraße, der Kaak und alles drum herum ein wahres Juwel für unsere Stadt. Und wie im Märchen vom Aschenputtel wird diesem tollen Stadtviertel nun ein neues, hübsches Kleid geschenkt. Nicht von der Taube sondern von den dort wohnenden und arbeitenden Bürgern. Ja, auch die Verwaltung trägt dazu bei. Das schicke Pflaster soll im Frühjahr fertig sein. Dazu es gibt auch die ISG (Interessengemeinschaft) Obermarkt. Rührige Menschen, denen ihr Quartier am Herzen liegt. Und die lassen sich tolle Dinge einfallen.
Gewaltige Dinge werden sich in der Obermarktpassage tun. Einzelhandelsgeschäfte, ein Kino mit mehreren Kinosälen über mehrere Etagen und auch Gastronomie scheint im Gespräch zu sein. Darüber werde ich zu gegebener Zeit berichten. Aber es tut sich viel mehr am Obermarkt. Die Obermarktstraße wird zur Rosenstraße Mindens werden. Jedes Haus bekommt einen Pflanztopf mit einem Rosenstauch. Dieser wird dann an den Häusern befestigt werden, damit er vor Diebstahl gesichert ist.

Es wird einen Opferbaum an der Einmündung der Opferstraße in die Obermarktstraße geben. Geplant war am Anfang ein lebender Baum, der dort gepflanzt werden sollte. Dieses war aber leider durch die vielen Versorgungsleitungen unter der Straße nicht möglich. Nun wird es ein Kunstobjekt, umpflanzt mit lebenden Pflanzen und Blumen. Dieser kleine Platz soll ein zweites Zentrum neben dem Kaak werden. In Zukunft werden unter dem Opferbaum verschiedene Veranstaltungen stattfinden.

Auch am Kaak wird sich vieles tun. Vor dem ehemaligen „Butterhaus“ wird ein Zeltdach als Wetterschutz dafür sorgen, dass die dort geplante neue Außengastronomie für ihre Gäste lauschige Plätze anbieten kann. Geplant sind drei neue zusätzliche Gastronomiebetriebe. Der Boule- und Pétanque – Club Minden hat mit der ISG vereinbart einmal im Jahr eine offene Meisterschaft im Boulesspiel durchzuführen. Der Sieger erhält als 1. Preis einen 45 cm großen Mindener Butjer. Die ISG und die städtischen Betriebe mit Peter Wernsing an der Spitze planen das Quartier nach dem Vorbild des Dr. Sebastian Binger, der in Hamburg die dortigen Kieze nach dem Motto entwickelt: „Menschen auf die Plätze“.

Und es tut sich noch mehr. Durch die Aktivitäten der ISG sind in diesem Jahr vier neue, Inhabergeführte Geschäfte in die Obermarktstraße eingezogen, die es sonst in Minden nicht gibt. Denn die Pachten in der Bäckerstraße oder am Scharn sind für diese kleinen aber schnuckeligen Läden viel zu teuer. Ein weiteres Geschäft wird dieses Jahr noch in die Obermarktstraße kommen und für 2017 sind drei weitere im Gespräch, davon zwei Restaurants. Das Aschenputtel Obermarkt entwickelt sich zur wunderschönen Prinzessin von Minden, denn dort leben Menschen, die etwas schaffen wollen. Das kann man an einem weiteren Kleinod dort sehen, dem Schnurrviertel. Ziel ist es, alles zwischen Klausenwall/Brüderstraße und Schwichowall/Simeonstraße zusammen zu führen. Im oberen Teil der Simeonstraße bauen die Eigentümer und Pächter der demnächst neu entstehenden Läden und Gastronomiebetriebe darauf, dass die Obermarktpassage reaktiviert wird. Die Chancen dazu waren noch nie so gut wie heute. Die nächsten vier Wochen werden es an das Licht bringen, Versprochen!

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Lässt Minden Bürger vor die Wand laufen? /2016/09/30/laesst-minden-buerger-vor-die-wand-laufen/ Fri, 30 Sep 2016 08:38:11 +0000 /?p=5125 Lihra meint … Minden hat einiges getan. Die Bäckerstraße, der Scharn und der Markt bekamen ein neues Pflaster. Hell und modern, ansprechend. Und da Minden...

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Minden hat einiges getan. Die Bäckerstraße, der Scharn und der Markt bekamen ein neues Pflaster. Hell und modern, ansprechend. Und da Minden ja für alle Bürger offen sein möchte, wurde in dieses Pflaster auch eine Taktile Rinne eingebaut. Das ist die ins Pflaster eingelassene graue Linie, mit der sich Sehbehinderte orientieren können. Mit den Taststöcken fühlt man, wo man sich befindet, wie der Straßenverlauf ist, etc. Eine tolle Sache, mit der sich Menschen in Minden zurechtfinden können, die kaum noch sehen können oder sogar blind sind. In der Obermarktstraße gab es deshalb vor einiger Zeit auch Diskussionen, wo diese Rinne verlaufen soll. Denn sie nützt nichts, wenn zum Beispiel Cafés oder andere Gastronomen diese mit Stühle und Tischen vollstellen. Logisch. Man erzielte am Obermarkt gemeinsam mit den Anwohnern eine Lösung. So muss und soll es sein.

Nun geschah etwas ganz seltsames am Rathaus. Vor Kurzem gab es dort noch einen Fahrradständer. Dieser wurde wegen der taktilen Rinne entfernt. Ist ja eigentlich sehr lobenswert, denn diese Leitlinie für Sehbehinderte führt vom Markt unter die Rathausarkaden – und endet? Sie ahnen es schon, oder? Sie endet dort, wo vorher der Fahrradständer gestanden hat. Vor der Rathauswand! Das gibt es doch nicht? Doch, gibt es. Gehen Sie einmal hin und schauen Sie es sich an.

Stellen Sie sich einmal vor, sie wären sehbehindert und würden diese taktile Rinne benutzen. Sie kommen nun vom Markt, vielleicht vom Victoria Hotel, gehen entlang des Hauses Becker und kommen dann zum Ende der Leitlinie. Sie stoßen mit Ihrem „Fühlstock“ vor die Rathauswand. Ach, bevor ich es vergesse, natürlich endet die Linie nicht einfach so, sondern Menschen, die diese Linie lesen können, ertasten vorher ein „Achtung“!

So, was nun? Gehen Sie nach rechts, dann fallen Sie wahrscheinlich nach eineinhalb Metern über das Geländer und landen vor der Eingangstür der „Tonne“. Ich wünsche Ihnen dazu Hals- und Beinbruch. Hoffentlich brechen Sie sich nicht das Genick. Gehen Sie aber nach links, stolpern Sie wahrscheinlich nach 2,50 Metern über die Stufen des historischen Rathauses. Auch nicht angenehm. Es kann allerdings auch sein, dass Sie wie ein Rasenmäher Roboter von einer Stütze der Akarden erneut zur Treppe, der Wand oder an die Kellertreppe der Tonne „umgelenkt“ werden, bevor Sie erneut einen Bogenpfeiler ertasten. Mit etwas Glück gelangen Sie aber auch zurück zur taktilen Linie auf den Marktplatz. Dort können Sie, weil Sie vom Umherirren ja erschöpft sind, in einem der Cafés pausieren und sich erholen. Haben Sie allerdings ganz viel Glück und sind zu einer vollen Stunde an der Rathauswand angelangt, hilft Ihnen mit Sicherheit das Glockengeläut des Domes, die Orientierung zu behalten.

Nun könnte man sagen, der Lihra spinnt doch. Er hat doch selbst geschrieben, dass es einen „Achtung-Stein“ am Ende vor der Wand gibt. Solch ein Stein ist mit Punkten besetzt, welche Sehbehinderte lesen können und gewarnt sind. Nur, liebe Leser, was nützt ein solcher Warnstein, wenn es danach nicht in irgendeine Richtung weitergeht. Solche mit Punkten markierte Steine befinden sich normalerweise an Abzweigungen, Kurven oder Abknicken. „Achtung“ einen Meter vor die Rathauswand zu setzen, wenn sich dann im Winkel von 90 Grad links und rechts im Abstand von ca. 2 Metern echte Fallen befinden, ist wirklich ein Witz. Hier sollte dringend nachgebessert werden, damit Minden wirklich eine Stadt ist, in der die Bürger nicht vor die Wand laufen gelassen werden.

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Nur heiße Luft? /2016/08/05/nur-heisse-luft/ Fri, 05 Aug 2016 08:16:20 +0000 /?p=4786 Lihra meint … In dieser Woche gab es einen Bürgertreff zum Thema Obermarktpassage mit Bürgermeister Jäcke und den Machern des Quartiers „Obermarkt“. Der Saal war...

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Lihra meint …

In dieser Woche gab es einen Bürgertreff zum Thema Obermarktpassage mit Bürgermeister Jäcke und den Machern des Quartiers „Obermarkt“. Der Saal war gut gefüllt und die Spannung war hoch. Was kam bei dieser Veranstaltung heraus? Ich bin mir nicht darüber im Klaren. Heiße Luft oder mehr? Besucher, die ich hinterher sprach, meinten: Alles wie immer. Bin so schlau wie vorher.
Ich persönlich sehe das nicht so. Ich habe meine Informationen zwischen den Zeilen erhalten. Und ich habe gemerkt: Freunde werden die Macher des Quartiers und die Verwaltung nicht mehr. Die Sichtweisen sind zu unterschiedlich. Stellen Sie sich das ungefähr so vor: Ein Psychiater testet einen Patienten, indem er einen senkrechten Strich auf einem Blatt Papier zeichnet. „Was ist das?“ Der Patient: „Eine nackte Frau, Herr Doktor.“ Nun zeichnet dieser eine waagerechte Linie. „Und das?“ „Eine liegende nackte Frau!“ Nun zeichnet der Arzt ein A. „Und das?“ „Eine nackte Frau, die sich bückt.“ Arzt: „Ja sehen Sie denn überall nur nackte Frauen?“ Patient: „Wieso ich, wer von uns beiden zeichnet denn diese Bilder? Doch wohl Sie!“

So kam mir das auch während der Versammlung vor. Die Annahme, die eigene Sicht sei die einzig wahre, herrschte bei beiden Parteien vor:

Es gibt einen Investor der sofort anfangen will. – Nein, es gibt kein vorhandenes Kaufangebot. – Es gibt eines, und das wissen Sie, und der Investor verhandelt jetzt mit dem Eigentümer selbst. – Das Gebäude (Stadthalle) ist noch nicht abgeschrieben und wir können nicht unter Buchwert verkaufen.
So ging es hin und her. Der schwarze Peter wurde von einer Seite auf die andere gespielt. So wie in der kleinen Geschichte eben. Ich habe folgendes verstanden: Die Verwaltung möchte ein klares Konzept auf dem Tisch liegen haben, möglichst mit Bauzeichnungen, Berechnungen und allen anderen möglichen Details. Sonst gibt es keine Genehmigung. Nur, welcher Investor gibt viel, viel Geld für Detailplanungen aus, wenn ihm das Gebäude nicht einmal gehört. Und Grobplanungen hat die Stadt bekommen. Nämlich, dass die Passage wieder ein Fachhandelszentrum wird und ein Kino mit einzieht.
Ansichten gegen Ansichten. Der Bürgermeister will detailliert wissen, was baulich gemacht werden soll. Man wäre schließlich die Genehmigungsbehörde und die Gegenseite sagt: „Es kann doch nicht sein, dass die Verwaltung wissen will, welche Geschäfte sich dort ansiedeln und welche Ware dort verkauft wird. Das Konzept ist das Fachhandelszentrum!“ Man ist meiner Meinung noch weit von einer Einigung entfernt. Das sagen auch folgende Bemerkungen eines Bürgers: „Ich verstehe den Bürgermeister nicht. Die Passage ist ein hässliches Entlein. Wenn Sie die Stadthalle verkaufen wollen, müssen Sie diese aufhübschen und nicht noch Forderungen stellen.“ Und der Bürgermeister? „Ich will nicht verhindern. Mir liegen keine Zahlen vor. Wir sind in der Warteposition!“ Darauf kam die Antwort aus dem Plenum: „Was haben wir nur für eine Verwaltung und für einen Rat? Die warten immer nur, dass jemand kommt, der Ideen bringt. Man wartete auf Development, man wartete auf ECE, man wartete auf wen auch immer. Wann eigentlich entwickeln Sie einmal eigene Ideen. Was ist das bloß für eine Verwaltung?“

Wie sehe ich die Sache nun und wie wird sie sich entwickeln? Die Fronten sind verhärtet. Von Seiten der Interessengemeinschaft Obermarkt ist man sehr bemüht, alles schnell abzuwickeln. Leider haben bestimmte Herren keine Lobby in der Verwaltung. Man versucht diese zu blockieren. Ein Investor scheint aber Interesse zu haben, die Passage zu übernehmen und zu entwickeln. Und die Verwaltung kennt ihre Kosten und muss den Klotz Stadthalle eigentlich loswerden. Ich persönlich sehe gute Chancen auf einen Erfolg für beide Seiten. Man muss nur endlich einmal sachlich und konkret reden. Sonst ist es mal wieder nichts als heiße Luft.

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Wird in Minden mit gezinkten Karten gespielt? /2016/06/22/wird-in-minden-mit-gezinkten-karten-gespielt/ Wed, 22 Jun 2016 13:46:51 +0000 /?p=4474 Lihra meint … Konzepte werden benötigt. Konzepte werden geprüft. Konzepte werden verworfen. Neue Konzepte werden benötigt. Ja, liebe MiKu-Leser, blicken Sie noch durch? Da lesen...

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Lihra meint …

Konzepte werden benötigt. Konzepte werden geprüft. Konzepte werden verworfen. Neue Konzepte werden benötigt. Ja, liebe MiKu-Leser, blicken Sie noch durch? Da lesen wir in der Zeitung, dass für das rechte Weserufer ein neues „integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept“, kurz ISEK, aufgestellt werden muss. Damit die ungeliebte Weserseite nach vorn gebracht werden kann. Bauruinen wie das „Schlösschen“, Industriebrachen wie der ehemalige Güterbahnhof, das Glasfabrikgelände usw. beseitigt werden können und zu neuem Leben entstehen. Okay, wenn es denn so wäre, wäre ja alles gut. Nur, es gibt schon zwei Konzepte. Für viel Geld wurden diese aufgestellt und verschwanden in den Schubladen des Rathauses. Oder im Reißwolf? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, das neue Konzept kostet wieder. Und wenn es fertig ist und bezahlt, was wird dann daraus? Kocht jeder wieder sein eigenes Süppchen und alles ist für die Katz?

Ja, mit den Konzepten hat es unsere Verwaltung. Kennen Sie das geflügelte Wort: „und wenn ich nicht mehr weiter weiß, dann gründe ich einen Arbeitskreis“. So kommt es mir in unserer Verwaltung vor. Statt Vorwärtsentwicklung bleibt Stillstand. Die ehemalige Kepa. Der Schandfleck auf dem Scharn. Seit Jahren ein Leerstand. Der Eigentümer spricht davon, dass er ein Herz für Minden hat. Sollte das so sein, scheint dieses Herz nicht mehr schlagen zu wollen. Es ist an eine Herz-Lungenmaschine angeschlossen und wird nur noch künstlich beatmet. Es tut sich nichts. Liegen auch hier gezinkte Karten auf dem Tisch?

Und dann das Objekt „Obermarktpassage“. Liebe Leute in der Verwaltung, was wird hier für ein Spiel gespielt? Hier geht es um die Reaktivierung von vier Ebenen. 40 Prozent dieser Handelsflächen befinden sich seit Jahren im Rohbauzustand. Die Stadthalle ist seit Jahren wegen Baumängeln geschlossen und ohne den Mieter Kaufland hätte man das Objekt komplett schließen müssen. Das ist der Ist-Zustand. Nun gibt es einen Kaufinteressenten. Viele Verhandlungen liefen bereits und der Investor will zuschlagen und umbauen. Die bisherigen Handelsflächen sollen geteilt werden, ebenso die beiden Parkdecks. Ein Fachmarktzentrum wird dort entstehen und ein Ärztezentrum. Und dazu Entertainment. Ein Kinobetreiber, nein, sogar zwei, wollen dort ein für Minden repräsentatives Lichtspielhaus installieren. Vier bis fünf Kinosäle mit bis zu 300 Sitzplätzen im größten Saal. Dieser wird in der ehemaligen Stadthalle entstehen und bekommt auch eine bespielbare Bühne für andere Veranstaltungen. Dazu kommt auf der Rückseite ein Dachgarten, der im Rahmen von geplanten Veranstaltungen genutzt werden kann.

Die Trennung der Bereiche Handel und Entertainment ist an der vorhandenen bautechnischen und feuerschutztechnischen Achse vorgesehen. Eine tragende Decke zwischen Ebene 2 und 3 wird eingebaut. Die Ebene 1 und 2 verbleibt ausschließlich dem Handel. Flexible Zwischenwände aus Glas/Stahl ermöglichen eine einfache und kostengünstige Veränderung auf die Bedürfnisse der Ladenmieter und können bei Mieterwechsel sofort nach den Wünschen der Mieter gestaltet werden. Die Ebene 3 wird dem Ärztezentrum vorbehalten sein mit direktem Zugang aus der Tiefgarage und vom ZOB. Und die insgesamt 69 Wohneinheiten werden nicht vom Geschäftsverkehr gestört werden. Ruhiges Wohnen ohne Zutritt von unerwünschten Kunden des Fachmarktzentrums ist gewährleistet.

Sind das nicht herrliche Aussichten für den Obermarkt? Eigentlich schon, wäre da nicht die Verwaltung mit Herrn Bursian, der nun einmal drei Monate lang die Konzepte prüfen möchte! Hallo? Geht es denn noch? Welche Konzepte will er denn noch vergleichen? Es gibt nur diese eine Chance! Der Investor möchte die baufällige Stadthalle, das ist Bedingung, für 1 Euro kaufen. Denn ohne Stadthalle kann kein Kino entstehen. Will Herr Bursian nur verzögern? Der Bürgermeister gab das Projekt jetzt an den Finanz- und Hauptausschuss weiter und sagte: „Die Politik entscheidet jetzt!“ Fühlt sich der Beigeordnete Bursian übergangen?

Die Stadt Minden hätte nur Vorteile von dem Deal. Der Investor bekommt die Stadthalle und will vierteljährlich nachweisen, dass er tätig ist. Sollte das nicht der Fall sein, muss er der Stadt Minden die Stadthalle zum gleichen Preis zurückgeben. Der Gewinn für die Verwaltung wäre dann zumindest die Einsparung der laufenden Kosten in Höhe von 150.000 Euro für ein Jahr. Worauf wartet Minden noch? Denn es gibt vom Investor eine weitere Zusage: Bekommt er den Zuschlag, werden die Arbeiten an diesem Projekt noch dieses Jahr beginnen. Ich kann mir jetzt nur noch die Frage stellen, warum hier immer noch gezögert wird. Spielt unsere Verwaltung mit sauberen Karten?

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Ein Bild sagt mehr als tausend Worte… /2016/04/22/bild-sagt-mehr-als-tausend-worte/ Fri, 22 Apr 2016 10:53:08 +0000 /?p=4191 Lihra meint… Minden hat ein neues Logo. Angeblich war das vorherige zu altbacken. Minden braucht somit ein modernes Logo, welches die Stadt repräsentiert und darstellt....

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Lihra meint…

Minden hat ein neues Logo. Angeblich war das vorherige zu altbacken. Minden braucht somit ein modernes Logo, welches die Stadt repräsentiert und darstellt. Ein Logo, aus dem jeder Besucher und Bürger die Schönheit, das besondere, das PLUS erkennt, welches Minden bietet. Nach langer Suche und Arbeit entstand nun dieses „tolle“ Logo, was jedermann gleich klarmacht und verdeutlicht, was diese Stadt zu bieten hat.

Liebe Leser, bin ich zu alt mit meinen 64 Jahren oder zu dumm? Verstehe ich diese modernen Zeiten nicht mehr? Wenn ich das neue Logo sehe, dann kann ich gerade noch in dem grünen Teil die Porta Westfalica erkennen, das Weser- und Wiehengebirge. Ja, das ginge noch. Ist aber nicht Minden, sondern Porta Westfalica. Okay, wenn ich mich auf die Weserbrücke stelle, dann kann ich von dort aus auch den „Wilhelm“ sehen. Also, das geht gerade noch. Aber, entschuldigen Sie, in den beiden roten und blauen Klammern kann ich weder die Stadt noch die Weser erkennen. Und schon gar nicht das Pluszeichen.

Lihra, das stimmt doch nicht. Klar kannst du das Pluszeichen erkennen. In meinem Stammcafé liegen nämlich Bierdeckel aus. Dort sind auf rotem Grund die beiden Klammern abgebildet. Beide in Weiß. Und wenn ich den roten Rand um die Klammern zudecke, dann erkenne ich ein rotes Kreuz in der Mitte. Machen Sie das auch mal. Dann erkennt man sofort das Plus von Minden: Werbung für das Rote Kreuz. Ach, das war nicht so gedacht? Dann muss ich weiter überlegen. Ich fragte den Wirt, ob ich mir einen Bierdeckel mitnehmen könne. Antwort: „Nimm sie alle mit. Ich will den Scheiß hier nicht mehr haben!“
So werbewirksam ist also dieses neue und teure Logo. Konnte bei der ganzen Arbeit nichts Besseres herauskommen? Ein Bild sagt doch mehr als tausend Worte. Ich las einmal eine Geschichte von einem Werbetexter dem am Straßenrand ein Bettler auffiel. Der hielt ein Schild mit der Aufschrift: „Helft dem Blinden!“ in der Hand. Der Werbetexter griff in die Tasche, fand aber kein passendes Geldstück. Er fragte den Blinden ob dieser einverstanden sei, ihm einen werbewirksamen Text zu gestalten. Dieser sagte Ja und musste zu seinem Erstaunen feststellen, dass er mehr Spenden bekam. Als der Texter nach der Arbeit bei dem Blinden vorbeikommt und sich erkundigt, wie der Tag gelaufen sei, sagte dieser: „Unglaublich, ich habe mehr eingenommen als sonst in einer ganzen Woche. Sagen Sie mir doch bitte, was Sie auf das Schild geschrieben haben.“ „Ach“, sagte der Webetexter, „das war einfach. Auf dem Schild steht jetzt: Es ist Mai. Die Sonne scheint, die Blumen blühen, und ich kann nichts sehen.“

Liebe Leser, ein Bild sagt mehr als tausend Worte, denn die Seele kann ohne Bilder nicht denken. Darum frage ich mich allen Ernstes, was das neue Logo uns allen zu sagen hat. Ich kann nichts erkennen. Gar nichts! Schon gar kein Plus für Minden. Dabei nutzen wir alle doch unsere Fähigkeit, Bilder zu sehen, in Träumen und Tagträumen. Habe ich diese Fähigkeit verdrängt, kann ich keine Bilder sehen? Eigentlich halte ich mich für einen halbwegs intelligenten und auch ein klein wenig kreativen Menschen. Und eigentlich sollte es mir möglich sein, Dinge zu erkennen. Ich habe es versucht. Nach dem Motto: wer versucht, Pluspunkte zu suchen, der findet welche! Aber ich fand keine. Vielleicht gilt für mich ja ein anderer Satz: wer nach Nachteilen Ausschau hält, findet sie genauso zuverlässig! Und wie ist es bei Ihnen? Wie finden Sie das neue Logo? Ich bin gespannt, was Sie sagen. Scheiben Sie es mir doch einmal an die Redaktion. Bleiben Sie mir gewogen.

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Liebe ist umsonst /2015/12/28/liebe-ist-umsonst/ Mon, 28 Dec 2015 13:30:50 +0000 /?p=3378 In diesem Jahr habe ich meiner Frau nichts in den Stiefel gesteckt. Da war so viel los, in den letzten Tagen, der Kopf so voll,...

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In diesem Jahr habe ich meiner Frau nichts in den Stiefel gesteckt. Da war so viel los, in den letzten Tagen, der Kopf so voll, ich war unruhig und abgehetzt. Nun war Nikolaustag, und ich wollte an nichts denken, alles auf mich zukommen lassen, mich nicht verantwortlich fühlen. Nicht auch noch schenken müssen, nur weil Nikolaus ist. Apfel, Nuss und Mandelkern – gerade diese alten Rituale will ich doch nicht mehr. Schon beim gemeinsamen Frühstück habe ich ein schlechtes Gewissen. Ich gräme mich und denke, dass sie ganz bestimmt enttäuscht ist. Dass sie sich vergessen fühlt, weil der Stiefel leer blieb. Vielleicht ist es ein Zeichen dafür, dass die Liebe sich abnutzt, blasser wird?

Diese Gedanken gingen mir durch den Kopf. Sie huschten als kleine Schatten über den Tag, der trotzdem sehr schön wurde. Mit sehr viel Zeit miteinander, viel mehr als in den letzten Wochen. Ruhige, innige Stunden. Mit einem Abendessen und einer guten Flasche Wein. Beinahe ungetrübtes Glück.

Spät abends finde ich einen Apfel auf dem Kopfkissen. Und eine Walnuss. Unter der Bettdecke ihren alten Lieblingsteddy mit einer neuen roten Schleife um den Hals. Mein Herz schlug laut, ich freute mich wie ein Kind. „Sieh mal, der Nikolaus hat mir was gebracht!“ Dann Verlegenheit. „Das brauchst du doch nicht – ich weiß doch auch ohne Geschenke, dass du mich lieb hast.“ „Ich weiß“, sagte sie. „Gerade deswegen.“

Liebe ist umsonst. Ja, das habe ich nun begriffen. Oder doch nicht so wirklich? Entscheiden Sie selbst, denn ich hatte auch einen Wunschzettel für das Weihnachtsfest. Sind Wünsche denn zeitgemäß, in einer Phase, in der viel darüber geklagt wird, wie schlecht es manchem von uns angeblich geht. Ich hatte vor ein paar Tagen solch ein Gespräch. Und es ging dieser Person wirklich nicht gut. Nicht gesundheitlich und auch dadurch bedingt nicht materiell. Natürlich gibt es auch in unserem Land Probleme, vor allem für Menschen, die arbeitslos sind. Aber: Niemand muss sich zum Beispiel Sorgen darüber machen, ob er sich am nächsten Tag etwas zu essen kaufen kann. Das ist in dem größten Teil der Welt nicht so. In jeder Stunde auch dieses Tages sterben mehr als tausend Kinder an Fehlernährung. Zwei Millionen Kinder arbeiten weltweit in der Prostitution, um sich und ihre Familien zu ernähren. Und Millionen von Menschen sind zurzeit auf der Flucht. Viele von ihnen kommen in unser Land.

Ich wünsche Ihnen und mir, dass es einen Engel der Gerechtigkeit im Jahr 2016 gibt, der uns täglich daran erinnert, mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln alles zu tun, um solch erbärmliches Leid aus der Welt zu schaffen. Möge er in unserem Herzen die Einsicht schenken, dass jeder Mensch auf dieser Erde Anspruch auf ein würdiges Leben hat.

Ich wünsche Ihnen und mir ein friedvolles und gutes neues Jahr, Tage in denen wir uns immer wieder besinnen, was für unser Leben wirklich wesentlich ist. Möge der weihnachtliche Glanz unsere Seelen berührt haben und auch im kommenden Jahr unsere Wege erhellen, damit die Botschaft der Engel vom Frieden auf Erden auch durch uns in die Welt hinein gelebt wird. Ich wünsche Ihnen und unserer Stadt, dass wir das alte Jahr mit all seinen Facetten hinter uns lassen können. Etwas Neues tut sich vor uns auf, wie ein Zimmer eines Hauses, welches wir betreten. Die Tür steht schon einen Spalt weit auf. Was wird in diesem neuen Raum sein? Wir wissen es nicht. Gehen wir mit Hoffnungen in den neuen Zeitabschnitt. Ich wünsche uns allen, dass ein tolles, gesundes und friedvolles Jahr vor uns liegt. Ein Jahr, in dem sich etwas zum Guten für uns, für die Stadt und für das Miteinander in der Welt bewegt. Ein Jahr, in welchem wir Schritte in ein schönes, neues Zimmer tun, in welchem wir uns wohl fühlen. Alles Liebe und Gute für 2016.

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