Bürgermeisterwahl – Minden Kurier Online https://minden-kurier.de Fri, 27 Jan 2017 11:08:47 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.6.1 Michael Jäcke ist Mindens neuer Bürgermeister /2015/09/19/michael-jaecke-ist-mindens-neuer-buergermeister/ Sat, 19 Sep 2015 13:30:35 +0000 /?p=2896 Vier Kandidaten, vier Resümees Um 19.17 Uhr am vergangenen Sonntag stand das Endergebnis fest – mit 52,21 Prozent setzte sich Michael Jäcke, Kandidat der SPD,...

Der Beitrag Michael Jäcke ist Mindens neuer Bürgermeister erschien zuerst auf Minden Kurier Online.

]]>
Vier Kandidaten, vier Resümees

Um 19.17 Uhr am vergangenen Sonntag stand das Endergebnis fest – mit 52,21 Prozent setzte sich Michael Jäcke, Kandidat der SPD, gegen seine drei Mitbewerber für das Bürgermeisteramt durch. Rund 65. 000 Wahlberechtigte waren aufgerufen ihre Stimme abzugeben. Die Wahlbeteiligung lag bei etwa 36 Prozent.

Wir haben die vier Kandidaten nach einem persönlichen Fazit gefragt – zu ihrem Wahlkampf, Wahlergebnis und zu ihrer Zukunft.

Michael Jäcke

Michael Jäcke


Michael Jäcke (SPD)

„Ich bedanke mich von ganzem Herzen für die Unterstützung und das große Vertrauen der Mindener Bürgerinnen und Bürger, dass in diesem Wahlergebnis zum Ausdruck kommt. Es geht in meinem neuen Amt gleich mit vielen großen Herausforderungen und Aufgaben los – beim städtischen Haushalt, bei der Flüchtlingshilfe oder der Schulentwicklungsplanung. Ich werde, wie im Wahlkampf versprochen, die ganze Stadtgesellschaft einbeziehen und auf alle politischen Kräfte zugehen, um gemeinsam gute und tragfähige Lösungen zu finden. Ein besonderes Augenmerk in den kommenden Jahren muss den Stadtteilen gelten, die auf politische und soziale Unterstützung besonders angewiesen sind, in denen aber die Wahlbeteiligung noch geringer war als in der gesamten Stadt.“

Ulrich Stadtmann

Ulrich Stadtmann


Ulrich Stadtmann (CDU, Grüne, FDP, BBM, Piraten)

„Der Wahlkampf hat mir und meinem Team sehr viel Spaß gemacht. Das war eine sehr gute Zusammenarbeit im Fünferbündnis.
Das Ergebnis war für uns alle enttäuschend. Aber eine Wahl lässt sich nicht gewinnen, wenn die eigene potenzielle Wählerschaft nicht zur Wahl geht.
Die niedrige Wahlbeteiligung war eine Katastrophe für die Demokratie.

Meine politische Zukunft ist weiterhin in der Stadtverordnetenversammlung.
Vor einem Jahr wurde ich bei der Kommunalwahl für sechs Jahre in den Rat gewählt, ebenso wie alle anderen Stadtverordneten des Fünferbündnisses.
Da niemand alleine eine Mehrheit im Stadtrat hat, werden wir auch in Zukunft in Sachfragen Minden gemeinsam gestalten.“

Jürgen Schnarke

Jürgen Schnarke


Jürgen Schnake (parteilos)

„Am und im Wahlkampf hatte ich – unabhängig aller Ernsthaftigkeit – extrem viel Spaß. Mit meinem Wahlergebnis von fast 11 Prozent bin ich sehr zufrieden. Ich möchte mich an dieser Stelle für das Vertrauen tausender Mindener Bürger bedanken!

Viele der kleinen und großen Lösungen, die ich für Minden entwickelt habe, sind auf andere Städte übertragbar und fließen daher nun in eine kommunale Beratungsgesellschaft ein.

Herrn Jäcke habe ich leider als eine sehr angstbesetzte Person kennengelernt. Das wäre für einen Bürgermeister schlimm. So bleibt mir bis 2020 leider nicht viel mehr, als dieser wundervollen Stadt sehr viel Glück zu wünschen.“

Matthias Beier

Matthias Beier


Matthias Beier (UB-UWG)

„Die Kandidatur hatte ich mir so vorgestellt, dass ich mit detaillierten Projekten punkten könnte.

1.) Eine Westfalen-Arena am Hauptbahnhof
2.) Eine Werksansiedlung am Regioport
3.) Erhalt der historischen City (also auch der historischen Laternen). Mit Gesprächen und Planungssicherheit w‰ren die Leerst‰nde zu lˆsen (und die Westfalen-Arena würde der City einen Aufschwung bescheren).
4.) Einführung von Gemeinschafts-/Sekundarschulen (Schulexperten sagen: alle wollen dies)
5.) Regelmäßige Bürgerveranstaltungen als Ideenschmiede.
Was schief gegangen ist? Warum im Wahlergebnis dann projektlose Kandidaten vorne lagen? Viele kennen die Antwort inzwischen.

Am Minden-Kurier lag es nicht – Ich möchte Danke sagen für Ihre fairen Berichte!“

Miku-Redakteur Dennis Salge

Miku-Redakteur Dennis Salge

Kommentar

Chef ohne Mehrheit

Die Bürgermeisterwahl in Minden hat sich als eindeutiges Rennen entpuppt. Die Parteien, die Kandidaten, die Bürger – alle rechneten sie mit einer Stichwahl. Die (wenigen) Wähler belehrten sie eines Besseren: Michael Jäcke wird Mindens neuer Bürgermeister. 52,21 Prozent votierten für den 53-Jährigen. Mit seinen Slogans („Meine Wirtschaftsförderung – Dein Erfolg“, „Meine Stadtgestaltung – Dein Freiraum,…) hat er anscheinend das „Min & Din-Gefühl“ der Mindener geweckt und das Wählervolk mobilisiert. In die Karten gespielt hat ihm aber wohl auch die Kandidatenposse der All-Parteien-Allianz. Minden bleibt SPD-Land.

Michael Jäcke wird wenig Zeit haben, um seinen Sieg auszukosten. Minden steckt tief in den roten Zahlen, die Innenstadt siecht vor sich hin, junge Fachkräfte kehren der Stadt den Rücken. Es ist kurz nach fünf vor zwölf für Minden. Entscheidungen müssen her. Doch Jäcke ist ein Bürgermeister ohne Mehrheit. Er ist auf die Mithilfe anderer Parteien angewiesen, um etwas für Minden bewegen zu können. Sonst ist der Bürgermeister ein Papiertiger. Zusammen mit der MI kommt die SPD auf 27 von insgesamt 61 Sitzen im Stadtrat. Jäcke muss sich seine eigenen Mehrheiten suchen, befristete Bündnisse. Das kostet Arbeit, braucht Kompromisse und Fingerspitzengefühl. Hier ist nicht nur der Bürgermeister gefragt. Alle Ratsmitglieder sind zu Teamwork und Vernunft aufgerufen, damit es im Sinne Mindens vorangeht. Sachliche Zusammenarbeit statt Parteienkungel. Für die Wähler. Für die Bürger. Für Minden.

Der Beitrag Michael Jäcke ist Mindens neuer Bürgermeister erschien zuerst auf Minden Kurier Online.

]]>
MiKu trifft … Ulrich Stadtmann /2015/09/11/miku-trifft-ulrich-stadtmann/ Fri, 11 Sep 2015 12:42:52 +0000 /?p=2868 MiKu trifft…Ulrich Stadtmann, Bürgermeisterkandidat der CDU, Grünen, FDP, Piraten und des Bürger-Bündnisses Minden BBM An diesem Sonntag, den 13. September, wählt Minden seinen neuen Bürgermeister....

Der Beitrag MiKu trifft … Ulrich Stadtmann erschien zuerst auf Minden Kurier Online.

]]>
MiKu trifft…Ulrich Stadtmann, Bürgermeisterkandidat der CDU, Grünen, FDP, Piraten und des Bürger-Bündnisses Minden BBM

An diesem Sonntag, den 13. September, wählt Minden seinen neuen Bürgermeister. Der Minden Kurier hat bereits drei Bürgermeisterkandidaten vorgestellt. Diese Woche, kurz vor der Wahl, stellen wir Ulrich Stadtmann vor. Als Kandidat von CDU, Grünen, FDP, Piraten und des Bürger-Bündnisses Minden BBM äußert er sich zu Themen wie der Innenstadtentwicklung, einer Bürgermeistersprechstunde, der Gewinnung von Fachkräften und einer Zusammenarbeit mit der Stadt Porta Westfalica.

„Er möchte beim Spielen immer gewinnen“, beschreibt Ulrich Stadtmanns Tochter die Persönlichkeit ihres Vaters, „sowohl im Kleinen, zum Beispiel bei familiären Brettspielen, als auch im Großen – im Rathaus.“
Der 53-jährige bezeichnet sich als kommunikativen Menschen, der in Sachthemen immer einen Konsens anstrebt. Auch als zukünftiger Bürgermeister will er die Kommunikation zu seinen Mitbürgern mit einer monatlichen Bürgermeistersprechstunde aufrechterhalten.

„Als Bürgermeister muss man das Ohr direkt am Bürger haben“, erklärt Ulrich Stadtmann seine Idee. „Die Politik ist die Schnittstelle zwischen den Bürgern und der Verwaltung. Der Bürgermeister hat dabei eine Scharnierfunktion – er muss kommunizieren können und Durchsetzungsfähigkeit besitzen.“

Als wichtigsten Punkt für Minden sieht Stadtmann die Innenstadtentwicklung. Mit einer attraktiven Innenstadt locke man auch Fachkräfte nach Minden, die wiederum die Wirtschaft fördern und somit auf lange Sicht durch mehr Steuereinnahmen die Finanzlage der Stadt verbessern. „Vor 20 Jahren machte es noch Spaß in Minden einzukaufen“, blickt Stadtmann zurück, „im Laufe der Zeit ist die Innenstadt immer unattraktiver geworden. Diese Entwicklung muss umgekehrt werden.“ Ulrich Stadtmann, langjähriger Leiter des offenen Ganztags der Michael-Ende-Schule, sieht diesem Projekt hoffnungsvoll entgegen. Die beste Kritikerin ist seine Tochter, die ihren Vater häufig auf die Missstände der Innenstadt hinweist. Zum Shoppen fährt die junge Frau lieber nach Hannover, weil dort ein umfangreicheres Angebot an Geschäften einlädt. Auch an Gastronomie und Diskotheken mangele es in Minden. „Wir brauchen in Minden wieder ein Kino und eine Ergänzung zur Diskothek ‚Musikbox‘,“, betont Stadtmann. Allein durch den Zuwachs an Medizinstudenten aus Bochum am Johannes-Wesling-Klinikum sei ein höherer Bedarf an Attraktivität in Minden vorhanden, vor allem um die angehenden Mediziner nach dem Studium an unserem Standort halten zu können. Zudem will der CDU-Politiker die Zusammenarbeit mit der Stadt Porta stärken. Eine gemeinsame Werbung der Städte für Sehenswürdigkeiten, wie das Wasserstraßenkreuz und den Wilhelm, könne den Tourismus stärken. „So kommt man ins Gespräch und wird zukünftig auch für Fachkräfte attraktiv. Minden hat die historische Altstadt, Porta die Autobahnanbindung und zusammen haben wir eine schöne Landschaft. Wenn wir uns gemeinsam darstellen, wirken wir größer und locken eventuell auch Firmen an“, führt Stadtmann seinen Gedanken aus. Ulrich Stadtmann lebt gerne in Minden und möchte die Stadt deshalb verbessern. Er sieht in der Position als Bürgermeister eine entscheidende Schlüsselstellung, um sein Ziel erreichen zu können. „Ich bin ein durch und durch politischer Mensch“, fasst er zusammen. „Das, was man will, sollte man auf den Weg bringen und die anderen mitnehmen. Die Politik wird immer von unten gestaltet.“

Steckbrief:
Name: Ulrich Stadtmann
Geburtstag: 01.02.1962
Familienstand: verheiratet, 2 Töchter
Wohnort: Minden
aktueller Beruf: Mitarbeiter des Offenen Ganztags der Michael-Ende-Schule

Der Beitrag MiKu trifft … Ulrich Stadtmann erschien zuerst auf Minden Kurier Online.

]]>
Das große Interview zur Bürgermeisterwahl am 13. September /2015/09/04/das-grosse-interview-zur-buergermeisterwahl-am-13-september/ Fri, 04 Sep 2015 11:00:49 +0000 /?p=2823 Schuldenschnitte, Steuererhöhungen und Co. Der Bürgermeisterwahlkampf in Minden neigt sich dem Ende zu. Am 13. September schreiten die Wahlberechtigten an die Urnen – falls sie...

Der Beitrag Das große Interview zur Bürgermeisterwahl am 13. September erschien zuerst auf Minden Kurier Online.

]]>
Schuldenschnitte, Steuererhöhungen und Co.

Der Bürgermeisterwahlkampf in Minden neigt sich dem Ende zu. Am 13. September schreiten die Wahlberechtigten an die Urnen – falls sie ihre Kreuzchen nicht bereits per Briefwahl gemacht haben. Vier Bewerber bemühen sich um den Chefsessel im Mindener Rathaus: Michael Jäcke, Kandidat der SPD. Ulrich Stadtmann, Bürgermeisterkandidat eines breiten Bündnisses aus CDU, Grünen, FDP, BBM und Piraten. Der parteilose Jürgen Schnake, legitimiert durch 314 Unterstützerunterschriften. Und Matthias Beier, ins Rennen geschickt von der UB-UWG.

Im MiKu-Interview standen die vier Kandidaten unserem Redakteur Dennis Salge Rede und Antwort.

Minden Kurier: Sehr geehrte Herren, zum Einstieg: Was schätzen Sie am meisten an Minden?

Michael Jäcke (MJ): Das bürgerschaftliche und unternehmerische Engagement der Mindener. Und die Stadt bietet einen tollen Mix aus städtischem Flair und viel Grün.

Matthias Beier (MB): Als Kreisstadt verfügt Minden über ein sehr großes Umland. Mal ist die Innenstadt leer, mal ist sie proppenvoll. Mit meinem Projekt Westfalen-Arena wäre die Innenstadt an den Wochenenden sicher noch voller.

Ulrich Stadtmann (US): Minden ist eine charmante, wunderschöne Stadt. Die norddeutsche Tiefebene, die Berge, die Weser mitten in der Stadt – eine tolle Gegend, auch um seine Kinder großzuziehen. Leider bleibt die Stadt aktuell unter ihren Möglichkeiten.

Jürgen Schnake (JS): Mir gefällt die Größe der Stadt. Alles ist fußläufig erreichbar. Von der Soziologie ist Minden sehr interessant. Legt man es drauf an, kann man innerhalb eines Jahres alle interessanten Personen in der Stadt kennenlernen – das schafft man in keiner Großstadt.

Bild2

Spricht man in Minden mit den Bürgern, stellt man häufig mangelndes Interesse fest an der Lokalpolitik bzw. der Wahl. Wie wollen Sie als Stadtoberhaupt wieder mehr Bürgernähe herstellen?

US: Seitdem die Plakate hängen und Informationsstände in der Stadt haben, werde ich deutlich häufiger erkannt. Ich werde aktiv angesprochen und Bürger tragen mir ihre Anliegen vor. Ich würde einmal im Monat eine Bürgersprechstunde anbieten. Der Bürgermeister sollte die Schnittstelle zwischen Verwaltung und Bevölkerung sein. Den Bürgern sollte das Rathaus als Service-Einrichtung zur Verfügung stehen.

MB: Ich möchte alle zwei Monate eine öffentliche Veranstaltung anbieten, eine Ideenschmiede unter dem Motto ‚Minden – Bürger für die Stadt – Stadt für die Bürger‘. Dort können die Menschen ihre Vorschläge einreichen und schauen, ob sich etwas verbessert hat.

JS: Man kommt im Jahr 2015 nicht mehr weit damit, hin und wieder seine Bürotür zu öffnen. Man braucht permanent zugängliche Kanäle, wie soziale Netzwerke. Schon vorm Wahlkampf habe ich sehr positives Feedback bekommen. Die 300 erforderlichen Unterstützerunterschriften für meine Kandidatur habe ich mir alle mit meinem Stand am Scharn geholt. Ich sehe kein Problem, die Menschen zu erreichen.

Die Flüchtlingsdebatte ist omnipräsent und bewegt die Mindener. Wie kann man die finanziellen und logistischen Herausforderungen meistern bei der Unterbringung von Flüchtlingen?

MJ: Die Flüchtlingswelle wird in der nächsten Zeit nicht abebben. Die Stadt sollte schon im Vorfeld neuer Flüchtlingszuweisungen Objekte ins Auge fassen, die für die Ad-Hoc-Aufnahme geeignet sind. Zudem muss man beim Land Druck ausüben, dass die Asylverfahren schneller bearbeitet werden. Für Asylberechtigte brauchen wir eine intensivere sprachliche Betreuung.

US: Minden ist ein Leuchtturm und Vorbild bei der Integration von Flüchtlingen. Die Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien sind hervorragend aufgenommen worden: Es wurden Wohnungen angemietet, die Flüchtlinge wurden in Familien untergebracht, die Kinder in Schulklassen integriert. Klar ist aber auch: Die Kommunen in NRW müssen viel alleine stemmen und brauchen größere finanzielle Unterstützung von der Landesregierung.

MB: Der behördliche Ablauf muss beschleunigt werden. Flüchtlinge, die nicht anerkannt werden, müssen schneller zurück in ihre Heimatländer. Ein verantwortlicher Bürgermeister sollte auch nicht alles schönreden – man darf keine weiteren Flüchtlinge anlocken und muss aufpassen vor neuen Flüchtlingsströmen.

US: Herr Beier, die Flüchtlinge fliehen vor dem Krieg, aus purer Not. Sie werden nicht angelockt.

Bild3
Die Obermarktpassage, das ehemalige Wehmeyer-Gebäude, die Bäckerstraße: Mindens Innenstadt beherbergt viele ‚Problemkinder‘. Wie wollen Sie die Attraktivität der Innenstadt erhöhen?

MJ: Wir brauchen eine attraktive Innenstadt und attraktive Arbeitsplätze. Mir fehlt in Minden ein wenig Flair, auch im Nicht-Konsum-Bereich. Wir brauchen mehr Kunst und Kultur. Man könnte zum Beispiel einen Ideenwettbewerb an der FH ausschreiben, wie man unattraktive Leerstände in der Bäckerstraße künstlerisch aufpeppt. Für Kulturprojekte würden sich sicher Investoren finden lassen.

US: Die Probleme in der Innenstadt sind augenfällig. Wir hatten vor 20 Jahren ein funktionierendes Karstadt, eine funktionierende Obermarktpassage. Als Bürgermeister würde ich in allen Fällen das konkrete Gespräch mit den Besitzern und Investoren suchen. Im Wehmeyer-Gebäude könnte ich mir eine Kunsthalle vorstellen, oder eine Diskothek. Die Obermarktpassage wäre gut geeignet für ein Kino, auch aufgrund ihrer günstigen Verkehrsanbindung mit dem ZOB.

JS: Ein Kino in der Obermarktpassage ist nicht machbar, Herr Stadtmann. Das Objekt ist stark sanierungsbedürftig – die Tiefgarage ist in einem desaströsen Zustand.

US: Für die Obermarktpassage gab es ja bereits ein tragfähiges und vielversprechendes Konzept. Leider ist der Obermarktpassagen-Eigentümer Secur mitten in der Bauphase pleite gegangen.

MJ: Die Obermarktpassage ist eine Idee aus den 80ern und wird aus meiner Sicht nie wieder zu zu einem Handelsobjekt werden. Vielleicht muss man hier andere städtebauliche Alternativen in Erwägung ziehen.

MB: Als Bürgermeister würde ich den Investoren Planungssicherheit garantieren, erst dann werden Objekte wie die Obermarktpassage weiterentwickelt. Meiner Meinung nach ist eine funktionierende Obermarktpassage notwendig für eine große, attraktive Fußgängerpassage. CDU und SPD sind schuld am Stillstand in der Innenstadt.

Investitionen in die Innenstadt sind auch abhängig von einem gesunden Haushalt. Die Stadt sitzt auf einem Schuldenberg von 136,3 Millionen Euro. Ist Minden überhaupt handlungsfähig?

MJ: Die Stadt hat hohe Schulden, ist aber nicht handlungsunfähig. Der Haushaltsentwurf für 2016 bietet eine reelle Chance auf eine schwarze Null. Ich sage aber auch ganz ehrlich: Steuererhöhungen kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausschließen. Bietet sich eine Alternative zu Steuererhöhungen, wäre ich aber der Erste, der diese Alternative auch ergreift.

US: Für 2016 ist der ausgeglichene Haushalt, die schwarze Null, gesetzlich vorgegeben für Minden. In der aktuellen Situation, wo es der heimischen Wirtschaft gut geht und die Steuereinnahmen hoch sind, muss es Bürgermeister Michael Buhre möglich sein, einen ausgeglichenen Haushalt auf den Tisch legen zu können. Für mögliche Steuererhöhungen sehe ich keine Mehrheit im Rat. Ein neuer Bürgermeister muss zusammen mit dem Rat Alternativen zu Steuererhöhungen erarbeiten. Auf langfristige Sicht sollte Minden das Gespräch mit seinen Nachbarkommunen suchen, um durch gemeinsame Verwaltungseinheiten Kosten einzusparen.

MB: Ich möchte einen langfristigen Blick auf die Finanzsituation der Stadt richten. Das Projekt Westfalen-Arena würde dauerhaft hohe Einnahmen generieren. Genauso wie die Ansiedlung eines Großunternehmens am Regioport.

MJ: Aber das hilft doch dem Haushalt 2016 nicht, Herr Beier.

JS: Aus den Schulden ergeben sich alle Probleme der Stadt, Minden ist dicht an der Handlungsunfähigkeit. Momentan liegen die globalen Leitzinsen fast bei Null. Sollten diese wieder ansteigen, explodieren die Schulden. Das ginge über Nacht.

MJ: Herr Schnake, sagen Sie doch bitte jetzt mal ganz genau: Was wollen Sie mit dem Haushalt in den nächsten fünf Jahren machen, wenn Sie Bürgermeister sind?

JS: Ich habe zwei Lösungsstrategien: Erst einmal wird Minden zur kreisfreien Stadt und spart die Kreisumlage. Zweitens würde ich mit den Banken knallhart über einen Schuldenschnitt verhandeln, um eine Anschubfinanzierung zu gewährleisten. Die Verwaltung sollte die Rücklagen der Banken nutzen dürfen!

MJ: Das ist unseriös! Es handelt sich nicht um das Geld der Stadt, sondern um die Spareinlagen der Bürger. Privates Geld darf nicht in den Stadthaushalt fließen. Geht man an das Eigenkapital der Banken, reitet man diese in die Pleite.

JS: Wenn so weiter gemacht wird wie bisher, steht man in fünf Jahren genauso da wie jetzt. Aber wenn Sie sich Wege abschneiden wollen, dann tun Sie das…

US: Ein Schuldenschnitt ist eine Seifenblase, Herr Schnake! Das ist allein rein rechtlich nicht möglich, da das Land für die Schulden haftet und nicht die Kommune.

MB: Eine Kommune ist dem Land untergeordnet und darf sich nicht einfach bankrott erklären. Eine Kommune, die Banken damit droht die Kredite nicht zurückzuzahlen – das wäre ein unglaublicher Vertrauensbruch.

Bild4
Der Regioport wird kontrovers diskutiert. Die Stadt Porta sieht an der B482 große Verkehrsprobleme auf sich zukommen und erwägt eine Normenkontrollklage. Welche Lösungsansätze verfolgen Sie, damit das Verhältnis zwischen Minden und Porta keinen dauerhaften Schaden nimmt?

MJ: Man kann nur auf Gespräche mit Porta setzen. Zum Portaner Bürgermeister Bernd Hedtmann pflege ich ein gutes Verhältnis, daher rechne ich mit keiner Normenkontrollklage. Das Verkehrsaufkommen wird zwar steigen, aber Minden und Porta liegen in ihren Positionen nicht so weit auseinander, als dass man da keine Lösung finden könnte. Es gibt ja auch Pläne, die B482 langfristig auszubauen.

US: Aktuell entsteht der Eindruck, Minden und Porta träfen sich nur noch vor Gericht. Dabei könnten die beiden Städte besser kooperieren und von Synergie-Effekten profitieren. Ich glaube der Verkehr wird nicht sofort im befürchteten Maße zunehmen. Trotzdem sollte die B482 verkehrssicherer gemacht werden und vierspurig ausgebaut werden.

JS: Mit Porta kann man immer reden. Ich gehe sogar so weit, dass ich mich freuen würde, wenn es zu Zwistigkeiten zwischen den beiden Städten käme. Denn dies würde im Umkehrschluss bedeuten, dass der Regioport floriert. Das größere Problem wäre doch, wenn der Regioport nicht funktioniert und Minden vor einem Millionengrab stünde.

MB: Ich halte die Befürchtungen der Portaner für überzogen. Doch es wäre hilfreich, wenn die Mindener Politiker sich klipp und klar dazu bekennen würden, dass die dritte Ausbaustufe des Regioports nur auf dem Papier existiert. Der Regioport wird meiner Meinung nach nicht so viel Umsatz machen wie geplant und somit kleiner ausfallen als Porta befürchtet.

Zum Abschluss noch ganz kurz: Mindens Bürger sollten Sie zum Bürgermeister wählen, weil … ?

JS: … alle meine drei Konkurrenten nur ein ‚Weiter so‘ anbieten. Und dieses ‚Weiter so‘ ist ein ‚Weiter bergab‘.

US: … ein Bürgermeister Mehrheiten organisieren muss, um handlungsfähig zu sein. Und dank des Rückhalts des breiten Bündnisses kann ich diese Mehrheiten organisieren.

MJ: … ich etwas bewegen möchte in Minden. Und ich bringe genügend Erfahrungen aus meinem Berufsleben und meinen ehrenamtlichen Tätigkeiten mit, um Mehrheiten im Rat zu bekommen.

MB: … ich mein volles Engagement für eine öffentlich betriebene Westfalen-Arena und eine Werksansiedlung am Regioport einbringen werde.

Meine Herren, ich danke Ihnen für das Gespräch.

Der Beitrag Das große Interview zur Bürgermeisterwahl am 13. September erschien zuerst auf Minden Kurier Online.

]]>
MiKu trifft … Matthias Beier, Bürgermeisterkandidat der UB-UWG /2015/08/21/miku-trifft-matthias-beier-buergermeisterkandidat-der-ub-uwg/ Fri, 21 Aug 2015 09:59:42 +0000 /?p=2780 „Es wäre ein politischer Paukenschlag“ Die Mindener wählen am 13. September ihren neuen Bürgermeister. Bevor die Bürger an die Wahlurnen schreiten werden, stellt der Minden...

Der Beitrag MiKu trifft … Matthias Beier, Bürgermeisterkandidat der UB-UWG erschien zuerst auf Minden Kurier Online.

]]>
„Es wäre ein politischer Paukenschlag“

Die Mindener wählen am 13. September ihren neuen Bürgermeister. Bevor die Bürger an die Wahlurnen schreiten werden, stellt der Minden Kurier alle vier Kandidaten vor. In dieser Woche ist Kreistagsmitglied Matthias Beier von der UB-UWG an der Reihe. Wir sprechen mit ihm über seine Pläne zum Bau einer Westfalen-Arena, die Mindener Primusschule und die Kreistagsfraktion seiner Partei mit der AfD.

„Jede Wahlstimme für mich ist ein Votum für die Westfalen-Arena“, verspricht Matthias Beier. Rasch lenkt der 53-Jährige das Gespräch auf sein zentrales Wahlkampfthema: Den Bau einer neuen Multifunktionshalle. Er sieht sich als Urheber dieser Idee – passende Internetadressen für sein „Herzensprojekt“ hat er sich schonmal vorsorglich sichern lassen. „Eine Westfalen-Arena würde Minden zu überregionaler Bekanntheit und Attraktivität verhelfen. Mit Großveranstaltungen, Kongressen und Fachtagungen. Mir schwebt hierbei eine Kreis-Kooperation vor, die auf einem Sponsoren- statt Investorenkonzept beruht“, erklärt Beier. Entstehen soll die Westfalen-Arena auf dem alten Güterbahnhofsgelände. Falls der private Träger dort einen zu hohen Verkaufspreis verlange, sei das „Weserwerftgelände eine kostengünstige Alternative.“ Nicht nur den Plan einer Westfalen-Arena, auch drei ‚Problemkinder‘ der Mindener Innenstadt – die Obermarktpassage, das alte Kepa-Haus und das Hertie-Gebäude will Beier weiterentwickeln. Konkrete Vorschläge hat er hierfür noch nicht. Zunächst müsse man das Gespräch mit den Eigentümern und Investoren suchen. „Erst wenn die Politik den Verantwortlichen Planungssicherheit gewährleisten kann, sind diese auch bereit in die Immobilien zu investieren“, meint Beier.

Steckbrief:

Name: Matthias Beier
Geburtstag: 03.12.1961
Familienstand: ledig
Geburts- und Wohnort: Petershagen
Beruf: Freiberufler im ITK- und EDV-Service
Hobbies: Kommunalpolitik, Städtereisen, Sportschießen und Amateurfunk

Einen guten Einblick habe er auch in die aktuellen Probleme der Mindener Bildungspolitik. Das Pilotprojekt Primusschule an der Olafstraße verletze seiner Meinung nach bewährte NRW-Schulstandards. Minden müsse sich seiner Rolle als Kreisstadt, als Vorbild, bewusst werden und den Alleingang Primusschule abbrechen. „Wir sollten die Sekundarschulen einführen, so wie andere Städte wie Petershagen. Experimente wie die Primusschule halte ich für abstrus und nicht erstrebenswert“, sagt Beier. Zusammen mit seinen Fraktionskollegen werde er sich für die Einführung von Gemeinschaftsschulen einsetzen – wie auch für ein „verstärktes Miteinander in der Kommunalpolitik und größeren inhaltlichen Input.“

„Die Kreis-Kooperation mit der AfD ist eine Zweckgemeinschaft.“

A propos Fraktionskollegen: Die Kreis-Kooperation seiner UB-UWG mit der AfD sieht Beier unkritisch. Es handelt sich laut Beier um einen Zusammenschluss aus Kalkül, eine „Zweckgemeinschaft“. Umstrittene AfD-Programmpunkte findet er legitim, als Gegengewicht zu linken Positionen. „Wir waren auf der Suche nach einem Partner auf Kreisebene. Mit der Linken sind wir nicht zusammengekommen. Im Anschluss kam es dann zu einem fairen Austausch mit der AfD und wir konnten Einigkeit über eine Fraktionsbildung erzielen“, erklärt Beier ganz nüchtern.

Der Petershäger räumt sich realistische Siegchancen ein, wenn es am 13. September ums höchste Amt Mindens geht. „Es wäre ein politischer Paukenschlag, wenn ich Bürgermeister werden würde“, hofft Beier auf eine Überraschung. Als Bürgermeister würde Beier unter dem Slogan ‚Minden – Bürger für die Stadt – Stadt für die Bürger‘ alle zwei Monate eine Öffentlichkeitsveranstaltung anbieten. „Da wird es bestimmt immer viele interessante Punkte geben, die von den etablierten Parteien nicht entdeckt und bemerkt wurden“, glaubt der Bürgermeister-Aspirant.

Der Beitrag MiKu trifft … Matthias Beier, Bürgermeisterkandidat der UB-UWG erschien zuerst auf Minden Kurier Online.

]]>
MiKu trifft… Michael Jäcke, Bürgermeisterkandidat der SPD /2015/08/07/miku-trifft-michael-jaecke-buergermeisterkandidat-der-spd/ Fri, 07 Aug 2015 11:02:10 +0000 /?p=2737 „Wir haben in den letzten zehn Jahren viel erreicht…“ Am 13. September wählen die Mindener ihren neuen Bürgermeister – in den kommenden Wochen stellen wir...

Der Beitrag MiKu trifft… Michael Jäcke, Bürgermeisterkandidat der SPD erschien zuerst auf Minden Kurier Online.

]]>
„Wir haben in den letzten zehn Jahren viel erreicht…“

Am 13. September wählen die Mindener ihren neuen Bürgermeister – in den kommenden Wochen stellen wir alle vier Kandidaten vor. Diese Woche ist Michael Jäcke an der Reihe, SPD-Parteigenosse von Mindens aktuellem Bürgermeister Michael Buhre.

Steckbrief:
Geburtstag: 29.06.1961
Geburtsort: Porta Westfalica-Lerbeck
Verheiratet: ja
Kinder: 2 Töchter
Beruf: aktuell Telekommunikationsmanager, vorher Dipl. Ing. (FH)

In seinem Wahlkampf möchte Jäcke sachorientiert arbeiten und auf andere zugehen. Dies liege in seinem Naturell. Dabei stört es ihn auch nicht, dass seine Konkurrenten aus der Herausfordererposition kommen und eventuell einen forscheren Wahlkampf praktizieren können.

„Ich habe die Politik von Michael Buhre von Anfang an mitgetragen. Trotzdem bin ich ein anderer Mensch als er und werde dementsprechend auch anders arbeiten. Außerdem finde ich, dass wir in den letzten zehn Jahren viel erreicht haben auf das man stolz ein kann, vor allem in Sachen Bildung und Innenstadt“, stellt er seine Position dar.

Trotzdem sieht er beim Thema Bildung noch einige neue Herausforderungen auf sich zukommen, zum Beispiel den Ausbau des Ganztags. Wirtschaftlich will er Firmen die Möglichkeit zur Expansion geben und neue Gewerbeflächen für Neuansiedlungen schaffen. In der Innenstadt konzentriert er sich auf den Scharn und das ehemalige Karstadtgebäude. Auch die Obermarktstraße brauche Unterstützung. Allerdings würde die Obermarktpassage seiner Meinung nach kein Handelsobjekt mehr werden. „Als eine weitere Bereicherung für die Innenstadt sehe ich die Integration von Kunstobjekten. Das Flair von Kunst macht Innenstädte attraktiver und interessant“, schwärmt Michael Jäcke. Der Gedanke an eine Bürgermeisterkandidatur kam ihm zum ersten Mal im Herbst 2013. Seitdem arbeitet er zielstrebig darauf hin. Seinen Wahlkampf führt er sehr persönlich, mit Hausbesuchen und Ständen vor Supermärkten. Über 500 Hausbesuche habe er bereits hinter sich, einige werden noch folgen. Für Michael Jäcke hat sich herauskristallisiert, dass die Menschen bei dieser Art von Ansprache offener sind. „Ende August werden wir noch eine Radtour von Meißen nach Letheln mit anschließendem Grillen veranstalten. Fragen und Anregungen sind jederzeit willkommen“, betont Jäcke. Übrigens: Sollte er nicht zu Mindens neuem Bürgermeister gewählt werden, bleibt er weiterhin in der Bildungspolitik tätig. „Als Sportler weiß man mit solchen Situationen umzugehen. Ich wäre ein fairer Verlierer, hoffe aber, dass ich die Chance bekomme für Minden etwas bewegen zu können.“ (ak)

Der Beitrag MiKu trifft… Michael Jäcke, Bürgermeisterkandidat der SPD erschien zuerst auf Minden Kurier Online.

]]>
Was soll ich davon halten? /2015/08/07/was-soll-ich-davon-halten/ Fri, 07 Aug 2015 10:32:28 +0000 /?p=2745 Von Karl-Friedrich Lihra Ich mach mir Sorgen. Was wird aus Minden? Wir stehen vor der Wahl eines neuen Bürgermeisters. Minden benötigt einen erstklassigen Mann, der...

Der Beitrag Was soll ich davon halten? erschien zuerst auf Minden Kurier Online.

]]>
Von Karl-Friedrich Lihra

Ich mach mir Sorgen. Was wird aus Minden? Wir stehen vor der Wahl eines neuen Bürgermeisters. Minden benötigt einen erstklassigen Mann, der unsere Stadt nach vorne bringt. Einen Macher! Und, werden wir den bekommen? Ich mache mir große Sorgen, wenn ich die vier Kandidaten sehe, die gewählt werden möchten. Sind das wirklich die Besten, die wir bekommen können? Ich habe meine Zweifel. Warum?

Ich fange einmal mit der Veranstaltung in der Firma Follmann an. Dr. Follmann hatte zur Vorstellung der vier Männer eingeladen und moderierte die Versammlung an. Dann kamen die vier Kandidaten zu Wort. Welch ein Unterschied zwischen dem Unternehmer und den Bürgermeistern in spe. Welten lagen dazwischen. Schon da kamen bei mir die ersten Fragen auf. Sind das die Besten? Kaum zu glauben. Wir benötigen ein Mann vom Format eines Herrn Follmann. Der weiß, was er will. Der weiß wovon er redet. Den Eindruck hatte ich von den Anwärtern nicht. Aber vielleicht täusche ich mich ja. Und wenn nicht?

Ich begann mir Fragen zu stellen. Was wird dann aus deiner schönen Stadt? Ist einer der Männer in der Lage, Impulse zu setzen und Minden nach vorn zu bringen? Und ich fing bei Michael Jäcke an, dem SPD-Mann. Wie sehr wird er sich für die Mindener Innenstadt einsetzen? Viele große Handelsunternehmen haben auf der „grünen Wiese“ investiert statt in den Zentren der Städte. Das war günstiger, Parkplätze sind dort kaum ein Problem und die An- und Abfahrtwege sind einfach. H

err Jäcke hat ein abgeschlossenes Architekturstudium. Wie weit ist sein Blick geöffnet für die Randlagen? Oder sieht er tatsächlich die Chancen unserer großartigen City? Investiert er, wie gelernt, außerhalb der Innenstadt, siedelt dort an?

Verödet unter ihm die Bäckerstraße und der Scharn? Wird die Wehmeyer/Kepa-Immobilie weiterhin eine Ruine am besten Platz bleiben? Ich bekam meine Zweifel und ein wenig Angst um Minden. Minden ist aus Tradition eine SPD-Stadt und der SPD-Kandidat kommt in der Regel durch. Was wird, wenn es Michael Jäcke wird. Ich weiß nicht was ich davon halten soll, ich weiß es nicht. Ich mache mir Sorgen.

Und Herr Stadtmann? Was soll ich von ihm halten? Ich weiß es schon wieder nicht. Eigentlich ist er ja nur zweite Wahl für das Parteienbündnis auf CDU, FDP, Grünen, BBM und Piraten. Die Wahl fiel auf Dr. Körber. Nur der bekam kalte Füße und zog zurück. Und nun Ulrich Stadtmann. Das gibt es doch für mich so ein paar Ungereimtheiten. Wie war das noch, als die Stadt Minden zwei Beigeordnete suchte, um die Positionen der beiden scheidenden Männer neu zu besetzen.

Ulrich Stadtmann handelte als Fraktionsvorsitzender der CDU doch mehr als zögerlich. Warum? Hatte er damals selbst Interesse einen der beiden Posten zu bekommen? Darum vielleicht? Aber das hat sich ja nun als Bürgermeisterkandidat wohl erledigt? Ein Schelm, wer dabei böses denkt. Und dann die Aussage, dass Minden Großstadt werden soll. Gemeinsam mit Porta Westfalica eine Stadt bilden.

Tja, da könnte man meinen, das Zentrum Mindens, die City, wäre dann in Barkhausen. Warum dann noch unnötig Gedanken machen, wie man den Scharn, die Obermarktstraße, die Bäckerstraße wieder belebt. Ist das der richtige Mann für Minden? Was soll ich davon halten? Einerseits sagt er, dass er sich ein modernes Kino in der Stadt wünscht und Geschäfte, in denen das Einkaufen Spaß macht. Und auf der anderen Seite diese mehr als seltsamen Gedanken über eine Großstadt Minden. Oder gar nicht mehr Minden, sondern ein ganz neuer Name? Für unsere historische Stadt mit dem 1000jährigen Dom? Was soll ich bloß davon halten?
Über die anderen Kandidaten werde ich ebenso nachdenken. Bis demnächst an dieser Stelle.

Der Beitrag Was soll ich davon halten? erschien zuerst auf Minden Kurier Online.

]]>
Matthias Beier kandidiert als Bürgermeister /2015/06/12/matthias-beier-kandidiert-als-buergermeister/ Fri, 12 Jun 2015 11:00:40 +0000 /?p=2511 Kreistagsabgeordneter der UB-UWG tritt im September zur Wahl an Die Stadt Minden hat ihren vierten Bürgermeisterkandidaten für die Wahl im September. Matthias Beier, Kreistagsabgeordneter der...

Der Beitrag Matthias Beier kandidiert als Bürgermeister erschien zuerst auf Minden Kurier Online.

]]>
Kreistagsabgeordneter der UB-UWG tritt im September zur Wahl an

Die Stadt Minden hat ihren vierten Bürgermeisterkandidaten für die Wahl im September. Matthias Beier, Kreistagsabgeordneter der Unabhängigen Bürgerpolitik – Unabhängige Wählergemeinschaft (UB-UWG), hat hierfür die erforderlichen Wahlpapiere bei der Stadt eingereicht.

Als ein wichtiges Wahlziel nennt der Kandidat die Planung einer Westfalen-Arena Minden. „Beim Thema Westfalen-Arena ist höchste Eile geboten, sodass eine lahmende Lokalpolitik sehr fatal wäre. Wenn Minden an Attraktivität verliert, nämlich Verlust von Stadthalle und Doppelaula und bevorstehender Brandschutzschließung der Kampa-Halle, dann würde dies einen echten Abstieg bedeuten.“ Seit einem Jahr betreibe er aktiv Werbung für ein Neubau-Projekt: „Anstelle veranschlagte 6 Millionen Euro für aufwendige Brandschutz-Umbauten auszugeben, kann man für 12 Millionen Euro eine moderne Veranstaltungshalle schlüsselfertig bekommen. Wenn jedoch Planungsideen ausbleiben, dann würde diese einmalige Chance vertan.“

In den Vordergrund möchte Beier die Entwicklungschancen in der Innenstadt stellen. „Nur gelegentlich Stadtplaner zu beauftragen, die Minden gerademal auf der Landkarte gesehen haben, bringt keine guten Ergebnisse“, meint der Bürgermeisterkandidat. Zur Erinnerung: 2014 kandidierte Matthias Beier als Landrat und zwang Dr. Ralf Niermann (SPD) und Hans-Joerg Deichholz (CDU) durch seine Teilnahme in eine Stichwahl, aus der Niermann als Sieger hervorging.

Der Beitrag Matthias Beier kandidiert als Bürgermeister erschien zuerst auf Minden Kurier Online.

]]>
Ulrich Stadtmann löst Dr. Rolf Koerber ab /2015/06/05/ulrich-stadtmann-loest-dr-rolf-koerber-ab-2/ Fri, 05 Jun 2015 10:38:31 +0000 /?p=2480 Breites Bündnis vs. Mindener Initiative: Schneller Kandidatenwechsel sorgt für Zwist Über Monate haben sie ihn gesucht, ihren Bürgermeisterkandidaten. Erst wurde intern nach ihm gefahndet, dann...

Der Beitrag Ulrich Stadtmann löst Dr. Rolf Koerber ab erschien zuerst auf Minden Kurier Online.

]]>
Breites Bündnis vs. Mindener Initiative: Schneller Kandidatenwechsel sorgt für Zwist

Über Monate haben sie ihn gesucht, ihren Bürgermeisterkandidaten. Erst wurde intern nach ihm gefahndet, dann wurde er öffentlich ausgeschrieben. Eine Findungskommission wurde eingeschaltet, führte 35 Gespräche mit Anwärtern unterschiedlicher Couleur. Anfang Mai schien die Jagd nach Mister X endlich beendet. Optimistisch und mit viel Brimborium präsentierte das Fünf-Parteien-Bündnis aus CDU, Grünen, FDP, Bürger-Bündnis Minden (BBM) und Piraten Dr. Rolf Koerber als gemeinsamen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl in Minden. Inzwischen, knapp einen Monat später, ist die Euphorie um Koerber Ernüchterung gewichen: Der Dresdner hat aus persönlichen und familiären Gründen seinen Kandidaturverzicht erklärt.

Mit Verständnis haben CDU, Grüne, FDP, Piraten und BBM in einer Presseerklärung auf Dr. Rolf Koerbers Rückzug reagiert. Menschlich wie politisch sei Koerbers Entscheidung zu respektieren, wenngleich man sie bedaure. Ein geräuschloser Abgang des einstigen Hoffnungsträgers. Koerber ist Vergangenheit. Die Zukunft heißt Ulrich Stadtmann. Der 53-Jährige – seit 2009 Fraktionsvorsitzender der Mindener CDU – wurde als neuer potenzieller Bürgermeisterkandidat auserkoren. Kurz nach Koerbers Demission haben CDU, Piraten und BBM Stadtmann auf den Kandidatenschild gehoben. Auffallend schnell, wenn es nach der Mindener Initiative (MI) geht. Die Unabhängige Wählervereinigung ist erstaunt über die rasche Nominierung – verlief die Suche nach einem Bürgermeisterkandidaten zuvor doch monatelang erfolglos. Die geplante Kandidatur Stadtmanns habe daher ein „besonderes Geschmäckle“, kritisiert Harald Steinmetz, Fraktionssprecher der MI, das breite Bündnis.

„Was vorher so schwierig war, scheint nun auf einmal so einfach und schnell zu gehen. Das macht nachdenklich. Wie kann eine solche Umentscheidung so schnell vonstattengehen“, wundert sich Steinmetz. „Das grenzt an das klassische ‚Aus dem Hut zaubern‘.“ Weiter gibt er zu bedenken: „Für die anstehende Bürgermeisterwahl wäre auch eine Möglichkeit gewesen, mit allen Fraktionen gemeinsam auf die Suche nach einem geeigneten Bewerber zu gehen. Ein Bewerber, der die erforderliche Verwaltungs- und Führungserfahrung sowie ausreichendes kommunalpolitisches Gespür hat. Doch mit der frühzeitigen Kandidatenkür der SPD mit Michael Jäcke haben die Sozialdemokraten im vergangenen Jahr zumindest die CDU als zweite große Fraktion im Rat unter Druck gesetzt und in Zugzwang gebracht.“ Vorwürfe, denen die beiden Parteivorsitzenden Lutz Abruszat (CDU) und Frank Tomaschewski (Piraten) entschieden entgegentreten. Die MI betreibe ihrer Meinung nach „Nörgelpolitik“ und übernehme keine Verantwortung für die Stadt Minden. „Ausgerechnet die MI, die sich monatelang nicht an der Bürgermeistersuche beteiligt hat, meldet sich jetzt zu Wort. Das hat schon ‚Geschmäckle‘, wenn der Fraktionsvorsitzende der MI jetzt eine gemeinsame Findung als Ideallösung fordert“, kontert Abruszat.

Frank Tomaschewski wird noch deutlicher: „Trotz Einladung hat sich die MI nicht an der Bürgermeisterkandidatensuche beteiligt.“ Befremdlich finden die Vertreter von CDU und Piraten, dass Harald Steinmetz durch seine Nichtbeteiligung die jüngsten Entwicklungen überhaupt nicht beurteilen könne, sich aber jetzt anmaße, Kritik an anderen Parteien bzw. Bündnissen zu üben. Auch die kurzfristige Nominierung Stadtmanns verteidigen Abruszat wie auch Tomaschewski. In Anbetracht der Kürze der Zeit bis zum Wahltag sei es nur folgerichtig gewesen, schnell einen kompetenten Nachfolger für Rolf Koerber zu finden. Unisono erklären beide: „Mit der Entscheidung der Vorstände in den letzten Tagen, Ulrich Stadtmann als Nachfolger zu präsentieren, sei kein ‚Kandidat aus dem Hut gezaubert worden‘, sondern die Vertreter der Vorstände des Bündnisses werden ihren Mitgliedern einen Vorschlag zur Entscheidung vorlegen, um weiterhin die Kandidatur auf eine breite Basis zu stellen.“

MiKu-Interview mit Ulrich Stadtmann, Mindener Fraktionsvorsitzender und neuer Bürgermeisterkandidat von CDU, Grünen, FDP, Piraten und Bürger-Bündnis Minden

Minden Kurier: Wieso haben Sie sich erst jetzt zur BM-Kandidatur entschieden – in einer „Notsituation“ – und nicht bereits vor einigen Monaten?

Ulrich Stadtmann: Für mich war es immer wichtig, dass ein geeigneter Kandidat von einem breiten Bündnis unterstützt wird. Während der Suche nach einem Kandidaten sind sich fünf Parteien / Wählervereinigungen näher gekommen und das gegenseitige Vertrauen ist gewachsen. Nachdem Herr Dr. Koerber nicht mehr zur Verfügung steht, sind auch Kollegen aus den anderen Parteien auf mich mit der Frage zugekommen, ob ich zur Verfügung stehe. Das war sozusagen der entscheidende Auslöser für mich.

MiKu: Warum halten Sie sich fürs Bürgermeisteramt geeignet und welche politischen Themen liegen Ihnen besonders am Herzen? Welche Schnittmengen existieren zwischen der Funktion eines Fraktionschefs und der eines Bürgermeisters?

Stadtmann: Gemeinsam an der Arbeit eines Fraktionschefs und eines Bürgermeisters ist, dass man für die Durchsetzung seiner Ziele Mehrheiten braucht. In der Vergangenheit habe ich es geschafft, viele Dinge in Minden zu bewegen und mit Ausdauer, Überzeugungskraft und Gespür für Menschen auch Mehrheiten herbeizuführen. Der Ausbau der Betreuung im Offenen Ganztag in den Grundschulen lag mir dabei besonders am Herzen. Durch meine verschiedenen Arbeitfelder, u.a. als Leiter des Offenen Ganztags an der Michael-Ende-Schule in Hahlen, als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Mindener Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft und des Verwaltungsrates der Sparkasse Minden-Lübbecke konnte ich in den vergangenen Jahren die Mindener Verwaltung und die städtischen Beteiligungsgesellschaften intensiv kennenlernen. Als Fraktionsvorsitzender der zweitgrößten Fraktion im Stadtrat nehme ich zudem eine Schlüsselstellung ein, aus der heraus ich jetzt schon die wesentlichen Entscheidungen für die weitere Entwicklung der Stadt treffen muss. Der Erhalt und Ausbau unserer Sport- und Kultureinrichtungen ist mir dabei besonders wichtig. Ich wünsche mir ein modernes Kino in der Stadt und eine Innenstadt mit weiteren Geschäften, in denen das Einkaufen Spaß macht, damit wieder mehr Menschen gerne nach Minden kommen. Als Bürgermeister für Minden werde ich mich dafür einsetzen.

MiKU: Wie sehen die Schritte der nächsten Wochen aus? Wann wird die Bewerbung eingereicht etc.?

Stadtmann: Nachdem mich diverse Vorstände vorgeschlagen haben, werde ich mich nun den Mitgliedern der Parteien und Wählervereinigungen vorstellen und hoffe hier auf eine breite Unterstützung. Die Terminabstimmung für die Versammlungen laufen derzeit, ich denke, dass der offizielle Teil bis zu Beginn der Sommerferien abgeschlossen ist. Nebenbei laufen natürlich die organisatorischen Vorbereitungen für die Kampagne.

Der Beitrag Ulrich Stadtmann löst Dr. Rolf Koerber ab erschien zuerst auf Minden Kurier Online.

]]>