Lihra meint – Minden Kurier Online https://minden-kurier.de Fri, 03 Feb 2017 11:26:57 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.6.1 Perspektiven /2017/02/03/perspektiven/ Fri, 03 Feb 2017 10:41:35 +0000 /?p=5786 Perspektiven Zunächst einmal muss ich zugeben, dass ich ein leicht zu begeisternden Mensch bin. Mich begeistert meine Tätigkeit als Kolumnist, weil er mir ermöglicht, trotz...

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Perspektiven

Zunächst einmal muss ich zugeben, dass ich ein leicht zu begeisternden Mensch bin. Mich begeistert meine Tätigkeit als Kolumnist, weil er mir ermöglicht, trotz vieler Widrigkeiten immer noch kreativ zu sein. Dass ich mit den Kolumnen die Projekte unserer Stadt Minden nicht nur beleuchten kann, sondern den Bürgern zeigen darf, wie schön ihre Stadt eigentlich ist.
Setzen wir als Bürger doch einmal die Gästebrille auf. Das ist, wie jeder Perspektivwechsel ein Gewinn. Entdecken wir so die Heimat neu, werden wir feststellen, wie schön Minden ist und was für ein Glück es ist, hier zu leben. Bei all den Problemen, denen man sich natürlich stellen muss: Wir leben auf einer Insel der Glückseligkeit in unruhigen Zeiten. Menschen glücklich zu machen, und sei es nur für einen Augenblick, ja, das begeistert mich schon. Den Blick auf Wege zu lenken, die vielleicht ein wenig abseits liegen, das lohnt sich wirklich. Am Ende des Tages ist jeder Mensch Baumeister seiner eigenen Lebensqualität. Schon Leo Tolstoi sagte: „Denke immer daran, dass es nur eine Zeit gibt: Heute. Hier. Jetzt.“ Nur, tun wir das immer?
Was berichtete die Tageszeitung? Die Obermarkt scheint gescheitert zu sein. Kaufland verlässt Minden. Darum sprang der mögliche Investor ab. Ja, liebe Leserinnen und Leser. Das ist die Wahrheit. Ist nüchtern betrachtet richtig. Kein falsches Wort dabei. Nur, wenn man Insiderinformationen hat, weiß man auch, dass Kaufland sich schon lange im letzten Jahr mit dem Abschied aus Minden beschäftigt hat. Nicht Neues also. Es sei denn, man besitzt diese Infos nicht. Natürlich hat der mögliche Investor Kaufland als Ankermieter halten wollen. Das gibt ja auch Sicherheit. Nur, was nicht in der Zeitung stand, war, dass Kaufland die ganze Entwicklungdes Obermarktes eigentlich behindert hat. Dass man ohne Kaufland viel effizienter planen kann. Und dass seit langem zwei Lebensmittelhändler größtes Interesse zeigen, den Laden zu übernehmen. Auch in Kombination miteinander.
Sehen wir doch die guten Seiten der Angelegenheit. Denn eröffnen sich ganz andere, bessere Möglichkeiten. Nämlich die Passage neben einem Fachmarktzentrum zu einem Infotainment-Zentrum auszubauen. Daran wird mit Hochdruck gearbeitet. Von dem Investor, der schon lange mit am Tisch bei den Verhandlungen saß, und jetzt Handlungsspielraum hat. Von einer Spezialfirma für Stadtteilenwicklungen, die schon eingebunden ist. Lassen wir uns doch nicht alles so schwarz malen. Es geschieht etwas am Obermarkt. Denken sie daran: Es gibt nur eine Zeit: Heute. Hier. Jetzt. Und jetzt gerade tut sich viel zu Gunsten unseres schönen Mindens.
Und wissen Sie was? Das ist nicht alles. Ich sehe vor meinem geistigen Auge, dass in den nächsten Jahren ein tolles Projekt im alten Regierungsgebäude entsteht. Das ist noch Zukunftsmusik. Aber gerade große Dinge müssen gut und langfristig geplant werden. Darum ist die Reaktivierung des Obermarkes auch nicht in kürzester Zeit zu schaffen. Es soll doch ein Leuchturmprojek werden, dass in die ganze Region ausstrahlt. Lassen wir uns davon begeistern, auch dann, wenn nicht alles glatt verläuft. Und lassen wir uns nicht verunsichern. Nicht von Zeitungsberichten, nicht von Pressekonferenzen. Manchmal ist es einfach gut, die Perspektive zu wechseln. Versuchen Sie doch einmal den Mindener Dom aus drei Meter Entfernung zu fotografieren. Sie bekommen ihn von dort nicht auf das Foto. Was ist zu tun? Treten Sie ein paar Schritte zurück, wechseln Sie die Perspektive. Dann gelingt das Foto. Und genauso verhält es sich mit der Obermarkt. Treten wir ein paar Schritte zurück. Das ist kein Rückschritt, wie man uns vielleicht weißmann will. Es ist ein Perspektivwechsel, der uns nach vorne bringt.

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Welt ohne Bargeld – geht das? /2017/01/20/welt-ohne-bargeld-geht-das/ Fri, 20 Jan 2017 11:20:41 +0000 /?p=5674 Lihra meint… In den letzten Wochen gibt es diese Diskussion immer häufiger: Soll Bargeld abgeschafft werden? Was sagt der Volksmund? Cash ist King – Bargeld...

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Lihra meint…

In den letzten Wochen gibt es diese Diskussion immer häufiger: Soll Bargeld abgeschafft werden? Was sagt der Volksmund? Cash ist King – Bargeld lacht – nur Bares ist Wahres. Dass Volk liebt Bargeld. Ja, ich auch. Doch Bargeld hat auch viele Feinde: die Banken, den Staat, die Wirtschaftspolitik. Die Frage, ob Bargeld abgeschafft werden soll, wird leidenschaftlich und kontrovers diskutiert. Erst neulich hat die Sparda Bank in Minden die Diskussion wieder befeuert. Ihre These: Bargeld ist ineffizient und fürchterlich teuer. Also nehmen wir keine Münzen mehr an und geben auch keine mehr heraus.

Die Menschen in Deutschland lieben aber das Bargeld. 79 Prozent aller Transaktionen werden mit Bargeld getätigt. Gut die Hälfte aller Umsätze im Einzelhandel wird mit Bargeld abgewickelt. Teuer ist Bargeld vor allem für die Banken, die sich gern Kassen, Geldautomaten und Bargeldtransport sparen würden. Diese Kosten tragen die Banken, nicht der Kunde. Bei bargeldlosem Zahlungsverkehr ist das anders. Dann werden die Kosten auf den Handel und die Endverbraucher umgelegt.

Die größten Feinde sind jedoch in der Politik anzutreffen. Mit den großen Scheinen würden Drogen gekauft, Menschenhandel finanziert und Beamte bestochen. Und darum sollen die 500 Euro-Scheine als erstes abgeschafft werden. Ach, ja, so ist das? Und was ist mit den 200 Euro-Scheinen, den 100er oder den beliebten 50 Euro-Schein? Damit nicht? Es ist doch absurd zu glauben, dass mit dem Bargeld das Böse verschwindet.

Es geht doch in Wirklichkeit um die Total Überwachung des Bürgers. Wer Zigaretten kauft oder fettiges Essen, erhält einen Eintrag bei seiner Krankenkasse und zahlt zukünftig einen Gesundheitszuschlag. Der Preis für eine Welt ohne Bargeld ist hoch. Verbraucher müssten dafür teuer bezahlen. Was passiert mit den Datenmengen? Wie sind sie vor Missbrauch geschützt?

Zwar ist Bargeld auch nicht ganz ungefährlich. Es kann gestohlen werden. Aber das geht auch, wenn ich im Internet meinen Zahlungsverkehr abwickele. Hacker räumen immer öfter die Konten leer. Und es gibt eine andere Gefahr: unbares Zahlen verleitet dazu, Geld auszugeben, das man gar nicht hat. Das kann den Weg in die Verschuldung ebnen. Echte Scheine und Münzen geben die Sicherheit, ordentlich zu haushalten. Viele haben so ihre tatsächlichen Mittel besser im Griff.

Es gibt also Argumente für und gegen Bargeld. Aber ohne Bargeld leben ist meiner Meinung nach kaum möglich. Eine Oberkante zu schaffen, sehe ich auch nicht als gut an. Verkaufen Sie doch einmal Ihr Auto privat. Der Käufer zahlt dann alles in 50 oder 100 Euro-Scheinen? Blödsinnig. Und Bargeldlos ist es auch nicht möglich. Es sei denn, er zahlt im Voraus und das Geld ist Ihrem Konto gutgeschrieben. Wer macht das schon?

Damit nicht genug. In der Stadt Kleve am Niederrhein hat der Einzelhandel das Gegenteil gemacht. Nicht die großen Scheine begrenzen, sondern die kleinen Münzen. Seit dem 01. Februar 2016 wird dort auf- oder abgerundet. Preise werden in Kleve auf die nächsten 5 Cent gerundet. Also aus 1,91 und 1,92 werden 1,90 und aus 1,93 und 1,94 werden 1,95. Entsprechend werden aus 1,96 und 1,97 dann 1,95 und aus 1,98 und 1,99 werden 2,00 Euro. Ein Schelm, wer sich Böses dabei denkt. Was meinen Sie, wieviel Preise mit 1,91; 1,92; 1,96 und 1,97 Euro ausgezeichnet sind und wie viel mit 1,99? Fazit: Wir benötigen Bargeld, denn bargeldlos kann nicht gerundet werden! Egal was die Sparda Bank oder demnächst auch andere Kreditinstitute dazu sagen. Der Kunde wird sich schon entscheiden, ob er dort bleibt oder nicht. Und da wirbt man unter dem Slogan: Wohlfühl Bank! Schön, dass Sie da sind. Manchmal kann man wirklich nur den Kopf schütteln.

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Es geht schon wieder los… /2017/01/06/es-geht-schon-wieder-los/ Fri, 06 Jan 2017 10:41:19 +0000 /?p=5607 Lihra meint… Das Jahr 2016 liegt hinter uns. Schlimme Dinge ereigneten sich in der Welt. Menschen flüchteten nach Westeuropa. In Syrien geschahen unvorstellbare Grausamkeiten. Der...

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Lihra meint…

Das Jahr 2016 liegt hinter uns. Schlimme Dinge ereigneten sich in der Welt. Menschen flüchteten nach Westeuropa. In Syrien geschahen unvorstellbare Grausamkeiten. Der Terror kam im Advent auch in Deutschland an. Dazu die „sozialen Netzwerke“, in denen Wahrheiten und Lügen verbreitet werden können. Ohne Rücksicht ob dabei Menschen verletzt werden oder nicht. Auch bei uns in Minden hat sich viel ereignet.Jeder in Minden lebende Bürger mag seine persönliche Bilanz für das vergangene Jahr ziehen.

Nun stehen wir an der Schwelle zu 2017. Was wird werden? Bleiben wir verschont vor Krankheiten, schlechten Nachrichten und Misserfolgen? Wir wissen es nicht. Viele Dinge in unserem Leben können wir nicht beeinflussen – und doch haben wir auch die Gestaltung unseres Lebens selbst in der Hand. Wir können es zum Positiven oder zum Negativen hin beeinflussen. Auch das Leben in unserer Stadt.

Aktuell gibt es wieder Diskussionen zu den verkaufsoffenen Sonntagen in NRW. Ausgelöst wurden diese durch regionale Klagen von Kirchen und Gewerkschaften. Kontrovers wird von „Betroffenen“ diskutiert. Wer sind diese Betroffenen? Städte und Gemeinden, die Händlerschaft, Verkäuferinnen und Verkäufer und nicht zuletzt wir alle als Kunden. Fakt ist, dass laut derzeitigem Stand vier Mal im Jahr verkaufsoffene Sonntage stattfinden dürfen, wenn in der Stadt oder einem Ortsteil ein Fest veranstaltet wird. Dabei muss dieses eine übergeordnete Rolle spielen. Wenn mehr Menschen aufgrund der Ladenöffnungen in die Stadt kommen würden als anlässlich des Festes, ist der Verkauf an Sonn- und Feiertagen unzulässig.

In der Bundesrepublik Deutschland gibt es knapp 700 Städte mit mehr als 20.000 Einwohnern. Minden ist unter den Top 100 vertreten. Nun stehen alle Kommunen untereinander in einem harten Wettbewerb. Sie kämpfen um die Belebung ihrer Innenstädte, um Kunden und Steuereinnahmen. Gerade in unserer Umgebung gibt es drei Orte, die dabei aggressiv vorgehen und jede Möglichkeit nutzen. Rinteln, mit 20.000 Einwohnern am Ende der Liste der Städte in Deutschland zu finden, wie auch Porta Westfalica und die Fürstenstadt Bückeburg. Alle eigentlich unter ferner liefen. Aber diese Gemeinden nutzen jede Lücke aus, um sich an Minden vorbei zu schieben und das mit wachsendem Erfolg.

Nun hat auch das Mindener Bürgerbataillon mit Besucherschwund zu kämpfen. Darum wurde der Antrag bei der Stadt Minden gestellt, das diesjährige „Freischießen“ mit einem verkaufsoffenen Sonntag zu koppeln. Man verspricht sich davon mehr Besucher. Das Bürgerbataillon ist „der“ historische Verein in Minden und das „Freischießen“ ist eine Veranstaltung mit der längsten Vergangenheit in dieser Stadt. Zwei Gründe, die einen verkaufsoffenen Sonntag rechtfertigen. Leider hat die Sache einen Haken und die Mindener Händlerschaft geht auf die Barrikaden. Der Termin für das Jahr 2017 fällt in die sogenannte „Rotpreisphase“ des Handels, in den Schlussverkauf. Die vermehrten Personalkosten für einen verkaufsoffenen Sonntag können nicht im Entferntesten an diesem Tag wieder eingefahren werden. Der Handel in Minden würde zusätzlich geschwächt, statt gestärkt werden.

Das Jahr fängt gerade erst an und schon sind die ersten Unstimmigkeiten da. Was ist zu tun? Sicherlich eines: sich an einen Tisch zu setzen und miteinander zu reden. Der Termin des Freischießens 2017 steht und kann nicht mehr verändert werden. In den nächsten Jahren schon. Aber für 2017 muss auch eine für alle Seiten tragbare Lösung her. Wie auch für die vielen anderen Dinge, die für unsere Stadt anstehen. Die Verwaltungs- und Reinigungskosten für den gläsernen Fahrstuhl zum Beispiel. Auch hier gibt es großen Gesprächsbedarf und nicht ein hinwegfegen aller guten Ideen und Vorsätze. Ich wünsche mir für das Jahr 2017 mehr Gelassenheit, Zusammenarbeit und Verständnis und weniger Gegeneinander, Streit und persönliche Gekränktheit. Ihnen allen ein gutes 2017.

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Lihra meint… /2016/12/22/lihra-meint-5/ Thu, 22 Dec 2016 10:37:24 +0000 /?p=5555 Weihnachtsgeschenke Heute, da Sie diese Ausgabe des „Minden Kurier“ in der Hand halten, ist das Weihnachtswochenende gekommen. Für mich Grund genug, einmal über die Geschenke...

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Weihnachtsgeschenke

Heute, da Sie diese Ausgabe des „Minden Kurier“ in der Hand halten, ist das Weihnachtswochenende gekommen. Für mich Grund genug, einmal über die Geschenke nachzudenken. Den Weihnachtsgeschenken, die uns Mindenern das vergangene Jahr gebracht hat. Was ist von unseren Wünschen in Erfüllung gegangen und was nicht.

Es ist fast ein kleines Wunder. Jahrelang war an dem schönen Wesertor Totentanz. Leerstände, geschlossenes Parkhaus, verklebte Fensterscheiben. Trostlosigkeit als Entre für Minden. Und heute, an diesem Weihnachtswochenende? Die Umbauten im ehemaligen Karstadt Gebäude sind noch nicht ganz beendet. Aber es ist schon Leben eingezogen. Der Bauzaun ist weg, H&M ist schon da und andere werden dazukommen. Die untere Bäckerstraße wird neu gepflastert. Ein Wunsch ging schon teilweise in Erfüllung.

Der zweite große Wunsch der Mindener: Das ehemalige Wehmeyer- Kaufhaus muss umgebaut und zu einem Sahnestück der Innenstadt werden. Auch dieser Wunsch scheint in Erfüllung zu gehen. Der Besitzer hat eine tolle Visualisierung der Verwaltung und dem Rat vorgestellt. Sollte das so 1:1 umgesetzt werden, ist es das Highlight der kommenden zwei Jahre. Wie wunderschön für alle Menschen mit Behinderungen, ebenso für die ältere Bevölkerung, wenn der gläserne Fahrstuhl und der Umbau der Martinitreppe Realität wird. Ein Weihnachtsgeschenk, das noch nicht ganz ausgepackt werden kann. Aber Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude und gehört zum Weihnachtsfest dazu.

Nun die dritte Überraschung zum diesjährigen Fest. Anders als die Aussagen auf der Pressekonferenz am Montag dieser Woche, steht die Obermarktpassage kurz davor, ein weiteres Schmuckkästchen in dieser Stadt zu werden. Die Verträge liegen bei den Juristen des Investors, um diese abschließend noch einmal zu prüfen. Laut Aussage der Verwaltung ist keine Bewegung zu verzeichnen und kein Käufer in Sicht. Es gäbe nur einige Interessenten. Das ist definitiv so nicht richtig. Warum wird so etwas erzählt? Minden bekommt ein neues Fachhandelszentrum, ein tolles Kino mit mehreren Sälen und einen Obermarkt, der die Menschen anziehen wird. Der liebens- und lebenswert sein wird. Neue Geschäfte, neue Gastronomie. Die unendlich mühevolle Arbeit einiger Bürger dieser Stadt wird von Erfolg gekrönt werden. Das ist eigentlich für mich das schönste Weihnachtsgeschenk, weil ich weiß, wieviel Herzblut dort drin steckt.

Es gibt weitere Weihnachtsgeschenke für Minden. Diese können nicht mehr in diesem Jahr unter dem Baum liegen, sind aber schon angekommen. Ich darf nicht verraten, was es ist. Das habe ich dem Weihnachtsmann versprochen. Aber als Kind habe ich immer versucht durch das Schlüsselloch in das Weihnachtszimmer zu schauen. Und hin und wieder habe ich etwas blinken sehen. Ich lasse Sie auch einmal durch das Schlüsselloch blinzeln. Es wird sich nicht nur auf dem Gelände der ehemaligen Firma Leffers etwas tun, nein, auch dahinter. Etwas Schönes wird im ehemaligen Bankgebäude der Bundesbank entstehen. Eine weitere Attraktion. Ebenso noch nicht ausgepackt sind die Geschenke auf dem rechten Weserufer. Ich sage nur: Güterbahnhof und das „Schlösschen“, die alte Bahnhofskaserne. Es tut sich viel in unserer schönen Stadt.

Nicht alle Wünsche werden in Erfüllung gehen. Auch Knecht Ruprecht war mit seiner Rute da. Mit dem neuen Geschäftshaus am Scharn werden wir noch etwas um die Ohren bekommen. Auch die angeblich „schönste Brache Mindens“, die Löffler-Immobilie auf dem rechten Weserufer gehört zu den Rutenschlägen des Knecht Ruprecht. Das Geschäftshaus haben wir der Stadt „zu verdanken“, die andere Sache nun wirklich nicht. Da muss sich der Inhaber einmal selbst hinterfragen und nicht unberechtigte Schuldzuweisungen vornehmen. So, nun ist es aber genug für dieses Jahr. Ich wünsche Ihnen, bei all den positiven Geschenken, eine besinnliche Weihnachtszeit und ein gesegnetes und tolles Jahr 2017.

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Advent-Erwartung /2016/12/09/advent-erwartung/ Fri, 09 Dec 2016 12:39:30 +0000 /?p=5498 Lihra meint… Heute, an dem Tag an dem ich diese Kolumne schreibe, ist Nikolaustag. Ein Tag im Advent 2016. Ein Tag, an dem wir unsere...

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Lihra meint…

Heute, an dem Tag an dem ich diese Kolumne schreibe, ist Nikolaustag. Ein Tag im Advent 2016. Ein Tag, an dem wir unsere Stiefel putzen und rausstellen, damit der Nikolaus sie füllt. Ich hoffe, dass ich morgen nicht nur eine Einlegesohle in meinem Stiefel finde. Advent ist auch im christlichen Sinn die Zeit der Erwartung. Warten auf die Geburt Jesu. Wir warten auf das Christkind hieß einmal eine beliebte Sendung im Fernsehen, in der den Kindern die Wartezeit verkürzt wurde. Auch ich habe Erwartungen und Wünsche und ich würde mich freuen, wenn diese erfüllt würden.

Sie wollen wissen, welches meine Wünsche sind? Ein paar werde ich Ihnen verraten. Nicht alle, das wäre zu privat. Aber einige kann ich hier ruhig nennen. Ich habe den Wunsch, dass ich mit meinem Körperbehinderten vierzehnjährigen Freund, den ich vom Kinder- und Jugendhospiz Minden aus betreue, ungehindert von der Innenstadt in die obere Altstadt käme. Er sitzt im Rolli. Wie gern würden wir auch einmal in das Museum gehen, wenn wir in der Stadt waren und ein Spiel für die Konsole gekauft haben. Geht aber nicht. Die Wege über die Obermarktstraße, Opferstraße oder auch bei J.C.C. Bruns vorbei, sind einfach zu steil und auch teilweise mit Kopfsteinpflaster belegt. Mein Wunsch an die Stadt Minden ist, dass die wunderbaren Pläne für die Martinitreppe, für den gläsernen Fahrstuhl umgesetzt würden. Wie schön wäre es auch für Eltern mit einem Kinderwagen, wenn diese die Martinitreppe über die geplanten flachen Rampen mühelos begehen könnten. Wie schön wäre es für uns alle, eine toll beleuchtete Treppen, mit Pflanzkübeln in der Mitte, mit einer wunderschönen Beleuchtung, nutzen zu können. Ein Leuchtturm für unsere Stadt. Ja, das ist einer meiner Wünsche.
Ein anderer Wunsch ist die Aufwertung des rechten Weserufers. Ich bin dort geboren, habe dreißig Jahre dort gelebt, meine Kindheit verbracht, meine Jugend und meine ersten Ehejahre. Ich liebe diese ungeliebte, wie sagt der Kölner, schäle Seite der Weser. In dieser Woche soll das „Schlösschen“, die ehemalige Bahnhofskaserne versteigert werden. Ich wünsche mir so sehr, dass es so kommt. Wie ich „klingeln“ gehört habe, gibt es zwei starke Investoren, die Gewehr bei Fuß stehen. Ich hoffe, mein Wunsch zerplatzt nicht. Denn es gab schon einmal herausragende Pläne für dieses unter Denkmalschutz stehende Gebäude. Ein kluger Mann hatte den Bau für die Mindener Stadtverwaltung geplant, als Nullenergiehaus. Auf Einzelheiten einzugehen würde jetzt zu weit führen. Auf jeden Fall wäre die gesamte Verwaltung dort untergekommen. Der Umbau hätte keine 34 Millionen gekostet, wie das, was jetzt geplant ist. Und es wäre ein Leuchtturmprojekt für das rechte Weserufer geworden. Vielleicht kommt ja jetzt etwas in Gang, denn unsere Verwaltung hat mit dem gegenüberliegenden ehemaligen Güterbahnhof große Pläne. Lieber Nikolaus, mach bitte, dass es zur Durchführung kommt.
Noch zwei Wünsche will ich Ihnen verraten. Ich wünsche mir, dass das ehemalige Kepagebäude ein Knaller und Anziehungspunkt für unsere tolle Stadt wird. Dass die Pläne des Inhabers in die Tat umgesetzt werden können. Dass Minden dadurch weiter belebt wird. Für das Quartier Obermarkt wünsche ich mir, dass die Passage bald wieder eröffnet werden kann, dass die Verhandlungen demnächst zu einem guten Abschluss kommen. Dass Verwaltung, Rat und Investor an einem Strang ziehen. Ja, das sind meine Erwartungen an die nahe Zukunft in meiner Stadt. Dass es kein Märchen vom Weihnachtsmann bleibt sondern Realität wird. Dass, wie damals die Hirten im Stall von Bethlehem staunend vor dem Wunder standen, ich in Minden staunend vor dem Wunder stehe, was sich alles so positiv bei uns verändert hat.

Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Adventszeit.

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Abgehängt und abgefangen /2016/11/25/abgehaengt-und-abgefangen/ Fri, 25 Nov 2016 10:55:16 +0000 /?p=5456 Lihra meint … Die Innenstadt von Minden ist ein unendliches Thema. Rat und Verwaltung ebenso. Man könnte nun sagen: „Ich bin mit der heutigen Situation...

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Lihra meint …

Die Innenstadt von Minden ist ein unendliches Thema. Rat und Verwaltung ebenso. Man könnte nun sagen: „Ich bin mit der heutigen Situation zufrieden. Wir haben ein schöne Fußgängerzone, ein tolles neues Pflaster, schöne Stelen und einen neuen Brunnen vor dem Rathaus. Was will ich noch mehr?“ Diese Punkte stimmen alle. Ja, das ist so. Aber reicht das? Ich will jetzt nicht wieder auf dem Blödsinn mit dem demnächst zu errichtenden Stadthaus zu sprechen kommen. Dort sind die Würfel ja gefallen. Leider nicht zum Wohl der Stadt Minden. Aber, wie sagte mir einmal ein weiser Mensch? Jeder bekommt die Regierung, die er verdient hat. Basta!

Fest steht jedoch, dass es den Geschäften in der City nicht unbedingt gut geht. Leerstände sind da, Lebensmitteleinzelhandel fehlt, die Umsätze brechen durch den Online-Handel ein. Richtig, das ist nicht die Schuld der Verwaltung in Minden, auch nicht die Schuld der Politik. Wirklich, das kann man ihnen nicht anlasten – oder teilweise doch? Lassen Sie uns das einmal näher beleuchten.
Da wurde eine Barriere um die Innenstadt gelegt. Was heißt das? Es gibt in Minden einen Stadtentwicklungsplan und auch ein Nahversorgungskonzept. Darin werden sieben Schwerpunkte gesetzt, mit jeweils einem Lebensmittel-Nahversorger, Getränkemarkt. All das, was man zur schnellen Versorgung benötigt. Nicht mehr und nicht weniger. Aber nicht mehr. Einer dieser Schwerpunkte ist Meißen, einer Leteln, also dort, wo die Wege in die Innenstadt für die dort lebende Bevölkerung zu weit wären. Nahversorger eben.

Und was machen unser Politiker und unsere Verwaltung? Sie machen Bücklinge vor den großen Investoren. Hier eine Ausnahme, dort eine. Hier ein großes Einkaufszentrum, dort eines. Das letzte an der Ringstraße. Und was passiert dadurch? Die Menschen werden schon weit vor der Innenstadt abgefangen. Da müssen sie ja gar nicht mehr hin, denn in den neuen großflächigen Zentren bekommen sie doch alles. Von wegen Nahversorger. Alle Sortimente kann man dort bekommen. Dieses hat zur Folge, dass ein Handwerksbetrieb nach dem anderen schließt. Ob Bäcker oder Schlachter. Zum Jahresende schließt der vorletzte Schlachterbetrieb in Minden. Dann gibt es nur noch einen mit drei Filialen in Leteln, Dankersen und Kutenhausen. Fleisch und Wurst können wir demnächst nur noch im Supermarkt kaufen. Alles andere wurde platt gemacht. Bei den Bäckereien ist es ebenso. Wollen wir das?

Beispiel Lübbecker Straße/ Schwabenring. WEZ, jetzt Aldi dazu und wahrscheinlich öffnet Rewe im alten Tendler-Markt ein neuen großen Markt. Warum bloß? Ist doch klar. Sie wollen die Rodenbecker vorher abfangen, die müssen dann nicht mehr durch das Verkehrschaos an der Kreuzung. Gleiches Prinzip wie immer. Unsere Politiker und die Verwaltung knickten wieder einmal ein. Verkehrschaos dort hin oder her. Und in Dützen sind die Leerstände an dem alten Standort.

Was wird in der Innenstadt? Auch hier verstößt das, was mit dem neuen Geschäftshaus am Scharn genehmigt wurde, gegen den aufgestellten Masterplan. Denn in der Innenstadt ist es ja erwünscht, große Anziehungspunkte für das Umland zu schaffen. Hier sollten laut Plan Grundstücke zusammengelegt werden, damit das Interesse der Top Läden geweckt wird. Und genau umgekehrt verfährt man. Kleine Lösung statt der großen. Also nur noch Filialisten? Kleine verschwinden aus unserem Stadtbild? Nicht ganz. Kleine Geschäfte werden durch handwerkliche Arbeiten und Nischenprodukte bestehen können. Neue kommen hinzu wie die Möbelei am Obermarkt. Wir alle werden uns darauf zurückbesinnen, Produkte aus natürlichen Rohstoffen zu kaufen, denn Plastik verseucht unsere Erde. Die Fischer auf Malta erzielen ihren Unterhalt nicht mehr über den Fischfang, sondern dadurch, dass sie Plastik aus dem Meer fischen. Weitblick ist gefordert. Von uns, der Verwaltung und der Politik. Zu unser aller Wohl.

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Lihra meint… /2016/11/11/lihra-meint-4/ Fri, 11 Nov 2016 11:18:23 +0000 /?p=5374 Widersprüche!? In Münster haben sich die Bürger gegen verkaufsoffene Sonntage entschieden. 250.000 Bürgerinnen und Bürger waren zur Wahl aufgerufen, aber nur rund 55.000 gingen hin...

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Widersprüche!?

In Münster haben sich die Bürger gegen verkaufsoffene Sonntage entschieden. 250.000 Bürgerinnen und Bürger waren zur Wahl aufgerufen, aber nur rund 55.000 gingen hin und davon entschieden sich 52,79 Prozent gegen die Öffnung der Geschäfte an einem Sonntag. Das bedeutet 11,6 Prozent der Bevölkerung Münsters haben sich gegen verkaufsoffene Sonntage ausgesprochen. Bedeutet das im Umkehrschluss, dass 88,4 Prozent der in Münster lebenden Menschen gern an einem Sonntag einkaufen gehen möchten? Oder dass sie keine Meinung dazu haben? Man kann die Zahlen lesen wie man sie gern haben möchte. In jedem Fall widersprüchlich.

Nun fragen Sie mich, was das denn mit Minden zu tun hat. Was geht uns Münster an? Ganz viel. Denn was in Münster geschieht, geschieht in NRW und dann wahrscheinlich auch bald in Minden! Und das kann man ganz unterschiedlich sehen. Die Gewerkschaften und auch die Kirchen frohlocken. Sie sind natürlich für die Abschaffung der verkaufsoffenen Sonntage. Auch das kann man gegenteilig sehen. Ich selbst bin aktiver Christ und gehe am Sonntag in die Kirche. Ob nun verkaufsoffener Sonntag ist oder nicht. Davon lasse ich mich nicht abhalten. Außerdem öffnen die Geschäfte in Minden an diesen Tagen ja auch nicht am Vormittag. Genug Zeit also für den Gottesdienst. Und andere aus der Bevölkerung, die mit Kirche nichts am Hut haben, gehen auch dann nicht in die Gottesdienste, wenn die Läden dicht sind. Widersprüche!

Dann zu den Betroffenen. Die Gewerkschaften argumentieren, dass der Sonntag der Familie gehört und der Entspannung dienen soll. Okay. Da stimme ich voll zu. Aber dass alle Verkäuferinnen und Verkäufer am Sonntag nicht arbeiten möchten, ist nicht ganz richtig. An unseren Küsten gibt es die Bäderregelung. Da haben in der Saison die Geschäfte geöffnet. Nun gab es ab 2014 eine gesetzliche Änderung. Gegenüber der Vorgängerregelung hat sich die kalendarische Öffnungszeit jährlich um acht bis zehn Sonntage reduziert, die Tagesöffnungszeiten um zwei Stunden. Nicht mehr zehn Stunden, sondern acht. Ich habe dort, als diese Neuerung in Kraft trat, eine Verkäuferin gefragt, ob sie darüber froh sei. Ihre überraschende Antwort: „Nein, absolut nicht. Ich werde jetzt weniger verdienen und ich bin auf das Geld angewiesen. Ich würde gerne arbeiten.“ Andere im Einzelhandel Beschäftigte sehen das wiederum ganz anders. Und der Kunde? Die Zahlen in Minden beweisen, dass die Innenstadt an diesem Tag gut besucht ist. Meine Frau wiederum sagt: „Ich bin froh, dass am Sonntag die Geschäfte geschlossen sind. Sonst würde ich wahrscheinlich meinen Wochenendeinkauf nicht mehr tätigen, sondern auch am Sonntag meine Lebensmittel kaufen. Das finde ich persönlich fürchterlich.“ Widersprüche!

Ein weiterer Punkt: Die Geschäfte bleiben am Sonntag geschlossen, aber der Onlinehandel boomt. Die dort getätigten Umsätze gehen dem Einzelhandel in der Mindener Innenstadt verloren. Die City wird weiter geschwächt. Widersprüche! Wenn der „geschlossene Sonntag“ konsequent umgesetzt würde, gäbe es auch keine Brötchen, geschlossene Tankstellen und Gaststätten und viele Dinge mehr. Das will aber keiner. Widersprüche!

Was kann Minden jetzt tun, um aus diesem Dilemma herauszukommen? Es ist doch Aufgabe von Politik & Co. sich aktiv einzubringen, für ordentliche rechtliche Grundlagen zu sorgen, dass es zu einem Konsens kommt. Es gibt hier viele Möglichkeiten. Familientage in der Innenstadt, Veranstaltungen für Jugendliche und Kinder auch mit Beteiligung der Kirchen, Altstadtfeste, Künstler in der City und Vieles mehr. Tage, an der die Familie gemeinsam in die Innenstadt kommt um Erlebnisse zu haben, Einkäufe zu tätigen und die Vielfalt unserer schönen Stadt genießt. Wenn Minden nichts unternimmt, machen es Städte wie Rinteln mit Sicherheit. Lösen wir die Widersprüche auf und gehen in die Gemeinsamkeit über.

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Das Aschenputtel von Minden /2016/10/28/das-aschenputtel-von-minden/ Fri, 28 Oct 2016 10:14:20 +0000 /?p=5335 Lihra meint… Sie kennen das Märchen der Gebrüder Grimm vom Aschenputtel. Ungeliebt, unterdrückt von den Schwestern und der Stiefmutter, unansehnlich in ihren Kleidern bis der...

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Lihra meint…

Sie kennen das Märchen der Gebrüder Grimm vom Aschenputtel. Ungeliebt, unterdrückt von den Schwestern und der Stiefmutter, unansehnlich in ihren Kleidern bis der weiße Vogel ihr das schönste Kleid schenkt, sie damit zu der Feier des Königs geht, der Prinz sich in Aschenputtel verliebt und sie heiratet. Hübsch gemacht ist sie nicht wiederzuerkennen. Das ist in groben Zügen das Märchen vom Aschenputtel.

Solch ein Aschenputtel hat auch Minden. Das Obermarktquartier. Kaum beachtet, nicht wirklich geliebt von den meisten Mindenern, sogar oftmals gemieden. Dabei sind die Obermarktstraße, der Kaak und alles drum herum ein wahres Juwel für unsere Stadt. Und wie im Märchen vom Aschenputtel wird diesem tollen Stadtviertel nun ein neues, hübsches Kleid geschenkt. Nicht von der Taube sondern von den dort wohnenden und arbeitenden Bürgern. Ja, auch die Verwaltung trägt dazu bei. Das schicke Pflaster soll im Frühjahr fertig sein. Dazu es gibt auch die ISG (Interessengemeinschaft) Obermarkt. Rührige Menschen, denen ihr Quartier am Herzen liegt. Und die lassen sich tolle Dinge einfallen.
Gewaltige Dinge werden sich in der Obermarktpassage tun. Einzelhandelsgeschäfte, ein Kino mit mehreren Kinosälen über mehrere Etagen und auch Gastronomie scheint im Gespräch zu sein. Darüber werde ich zu gegebener Zeit berichten. Aber es tut sich viel mehr am Obermarkt. Die Obermarktstraße wird zur Rosenstraße Mindens werden. Jedes Haus bekommt einen Pflanztopf mit einem Rosenstauch. Dieser wird dann an den Häusern befestigt werden, damit er vor Diebstahl gesichert ist.

Es wird einen Opferbaum an der Einmündung der Opferstraße in die Obermarktstraße geben. Geplant war am Anfang ein lebender Baum, der dort gepflanzt werden sollte. Dieses war aber leider durch die vielen Versorgungsleitungen unter der Straße nicht möglich. Nun wird es ein Kunstobjekt, umpflanzt mit lebenden Pflanzen und Blumen. Dieser kleine Platz soll ein zweites Zentrum neben dem Kaak werden. In Zukunft werden unter dem Opferbaum verschiedene Veranstaltungen stattfinden.

Auch am Kaak wird sich vieles tun. Vor dem ehemaligen „Butterhaus“ wird ein Zeltdach als Wetterschutz dafür sorgen, dass die dort geplante neue Außengastronomie für ihre Gäste lauschige Plätze anbieten kann. Geplant sind drei neue zusätzliche Gastronomiebetriebe. Der Boule- und Pétanque – Club Minden hat mit der ISG vereinbart einmal im Jahr eine offene Meisterschaft im Boulesspiel durchzuführen. Der Sieger erhält als 1. Preis einen 45 cm großen Mindener Butjer. Die ISG und die städtischen Betriebe mit Peter Wernsing an der Spitze planen das Quartier nach dem Vorbild des Dr. Sebastian Binger, der in Hamburg die dortigen Kieze nach dem Motto entwickelt: „Menschen auf die Plätze“.

Und es tut sich noch mehr. Durch die Aktivitäten der ISG sind in diesem Jahr vier neue, Inhabergeführte Geschäfte in die Obermarktstraße eingezogen, die es sonst in Minden nicht gibt. Denn die Pachten in der Bäckerstraße oder am Scharn sind für diese kleinen aber schnuckeligen Läden viel zu teuer. Ein weiteres Geschäft wird dieses Jahr noch in die Obermarktstraße kommen und für 2017 sind drei weitere im Gespräch, davon zwei Restaurants. Das Aschenputtel Obermarkt entwickelt sich zur wunderschönen Prinzessin von Minden, denn dort leben Menschen, die etwas schaffen wollen. Das kann man an einem weiteren Kleinod dort sehen, dem Schnurrviertel. Ziel ist es, alles zwischen Klausenwall/Brüderstraße und Schwichowall/Simeonstraße zusammen zu führen. Im oberen Teil der Simeonstraße bauen die Eigentümer und Pächter der demnächst neu entstehenden Läden und Gastronomiebetriebe darauf, dass die Obermarktpassage reaktiviert wird. Die Chancen dazu waren noch nie so gut wie heute. Die nächsten vier Wochen werden es an das Licht bringen, Versprochen!

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Lässt Minden Bürger vor die Wand laufen? /2016/09/30/laesst-minden-buerger-vor-die-wand-laufen/ Fri, 30 Sep 2016 08:38:11 +0000 /?p=5125 Lihra meint … Minden hat einiges getan. Die Bäckerstraße, der Scharn und der Markt bekamen ein neues Pflaster. Hell und modern, ansprechend. Und da Minden...

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Lihra meint …

Minden hat einiges getan. Die Bäckerstraße, der Scharn und der Markt bekamen ein neues Pflaster. Hell und modern, ansprechend. Und da Minden ja für alle Bürger offen sein möchte, wurde in dieses Pflaster auch eine Taktile Rinne eingebaut. Das ist die ins Pflaster eingelassene graue Linie, mit der sich Sehbehinderte orientieren können. Mit den Taststöcken fühlt man, wo man sich befindet, wie der Straßenverlauf ist, etc. Eine tolle Sache, mit der sich Menschen in Minden zurechtfinden können, die kaum noch sehen können oder sogar blind sind. In der Obermarktstraße gab es deshalb vor einiger Zeit auch Diskussionen, wo diese Rinne verlaufen soll. Denn sie nützt nichts, wenn zum Beispiel Cafés oder andere Gastronomen diese mit Stühle und Tischen vollstellen. Logisch. Man erzielte am Obermarkt gemeinsam mit den Anwohnern eine Lösung. So muss und soll es sein.

Nun geschah etwas ganz seltsames am Rathaus. Vor Kurzem gab es dort noch einen Fahrradständer. Dieser wurde wegen der taktilen Rinne entfernt. Ist ja eigentlich sehr lobenswert, denn diese Leitlinie für Sehbehinderte führt vom Markt unter die Rathausarkaden – und endet? Sie ahnen es schon, oder? Sie endet dort, wo vorher der Fahrradständer gestanden hat. Vor der Rathauswand! Das gibt es doch nicht? Doch, gibt es. Gehen Sie einmal hin und schauen Sie es sich an.

Stellen Sie sich einmal vor, sie wären sehbehindert und würden diese taktile Rinne benutzen. Sie kommen nun vom Markt, vielleicht vom Victoria Hotel, gehen entlang des Hauses Becker und kommen dann zum Ende der Leitlinie. Sie stoßen mit Ihrem „Fühlstock“ vor die Rathauswand. Ach, bevor ich es vergesse, natürlich endet die Linie nicht einfach so, sondern Menschen, die diese Linie lesen können, ertasten vorher ein „Achtung“!

So, was nun? Gehen Sie nach rechts, dann fallen Sie wahrscheinlich nach eineinhalb Metern über das Geländer und landen vor der Eingangstür der „Tonne“. Ich wünsche Ihnen dazu Hals- und Beinbruch. Hoffentlich brechen Sie sich nicht das Genick. Gehen Sie aber nach links, stolpern Sie wahrscheinlich nach 2,50 Metern über die Stufen des historischen Rathauses. Auch nicht angenehm. Es kann allerdings auch sein, dass Sie wie ein Rasenmäher Roboter von einer Stütze der Akarden erneut zur Treppe, der Wand oder an die Kellertreppe der Tonne „umgelenkt“ werden, bevor Sie erneut einen Bogenpfeiler ertasten. Mit etwas Glück gelangen Sie aber auch zurück zur taktilen Linie auf den Marktplatz. Dort können Sie, weil Sie vom Umherirren ja erschöpft sind, in einem der Cafés pausieren und sich erholen. Haben Sie allerdings ganz viel Glück und sind zu einer vollen Stunde an der Rathauswand angelangt, hilft Ihnen mit Sicherheit das Glockengeläut des Domes, die Orientierung zu behalten.

Nun könnte man sagen, der Lihra spinnt doch. Er hat doch selbst geschrieben, dass es einen „Achtung-Stein“ am Ende vor der Wand gibt. Solch ein Stein ist mit Punkten besetzt, welche Sehbehinderte lesen können und gewarnt sind. Nur, liebe Leser, was nützt ein solcher Warnstein, wenn es danach nicht in irgendeine Richtung weitergeht. Solche mit Punkten markierte Steine befinden sich normalerweise an Abzweigungen, Kurven oder Abknicken. „Achtung“ einen Meter vor die Rathauswand zu setzen, wenn sich dann im Winkel von 90 Grad links und rechts im Abstand von ca. 2 Metern echte Fallen befinden, ist wirklich ein Witz. Hier sollte dringend nachgebessert werden, damit Minden wirklich eine Stadt ist, in der die Bürger nicht vor die Wand laufen gelassen werden.

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Lihra meint … /2016/09/16/lihra-meint-3/ Fri, 16 Sep 2016 09:55:16 +0000 /?p=5011 Mutig? Auf meine letzte Kolumne wurde ich von einem Bekannten angesprochen. „Du bist ja mutig! Dass du im Minden-Kurier Dinge detailliert beschreibst und Vorgänge in...

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Mutig?

Auf meine letzte Kolumne wurde ich von einem Bekannten angesprochen. „Du bist ja mutig! Dass du im Minden-Kurier Dinge detailliert beschreibst und Vorgänge in der Stadt beleuchtest. Den Mut hätte ich nicht!“ Ist das wirklich mutig? Nein, das finde ich nicht. Es ist richtig, Dinge auf den Tisch zu legen und aus meiner Sicht darüber zu schreiben. Mut ist etwas anderes. Mutig ist derjenige, der mit dem Fallschirm aus 4000 Meter Höhe abspringt. Mutig ist die Person, die Zivilcourage zeigt und anderen in brenzligen Situationen beisteht. Das was ich tue ist nicht mutig. Ich habe nur keine Angst, Fehler zu machen.

Das Problem der meisten Menschen ist die große Angst vor Fehlern. Ich habe keine Angst davor, dass in der Tageszeitung dann steht: eine Null zu viel. Ich könnte nun hingehen und die Aussagen unseres Bürgermeisters auseinandernehmen. Stimmt da alles so? Ist das die Wahrheit? Liebe Leser, nachkarten bringt doch nichts. Es geht um das Wohl unsere Stadt und um das Wohl der Mindener Bürger. Um nichts anderes.

Meinungen können sich ändern. Aussagen ebenso. Wie sagte Konrad Adenauer einmal: „Was stört mich das Geschwätz von gestern.“ Ist Politik wirklich so? Heute diese Aussage, morgen jene? Das kann ich nicht glauben. Natürlich gehen wir mit vorgefassten Meinungen in eine Ratssitzung, so sie denn öffentlich ist. Natürlich haben wir „Lernerfahrungen“, die unser Leben prägen. Wir werden von unserem Umfeld, von den Eltern, Freunden, Bekannten geprägt. Ob das die Menschen in der Mindener Verwaltung sind, die Politiker im Rat, oder wir als Bürger. Aber sind wir deshalb nicht mehr lernfähig, Dinge zu ändern, die verändert werden müssen? Doch!

Ich möchte Ihnen eine kleine Geschichte frei nacherzählen, die einmal in Reader`s Digest stand:
Es geschah 1953. Eine Frau aus den Südstaaten der USA erlitt durch kochendes Wasser Verbrennungen 3. Grades. Über 40% der Körperoberfläche waren betroffen. Es bestand akute Lebensgefahr. Sie wurde in eine Spezialklinik gebracht. Während der ersten Wochen bildete sich eine hauchdünne neue Hut und ihr stand ein erstes „Bad“ bevor. Eintauchen in eine Lösung, die jene neue Haut sichern sollte. Alle Patienten hatten davor schreckliche Angst. Nun gab es ein Ritual. In der letzten Nacht leistete eine Person den Patienten Gesellschaft, die diese Tortur schon hinter sich hatte und das nächste Stadium erreicht hatte. Diese Menschen waren wie eine Mumie total in Bandagen eingewickelt. Die Frau aus den Südstaaten hatte eine „Mumie“, die ruhig, verständnisvoll und liebevoll half, die Panik zu überwinden und mit einem Rest an Würde diese Nacht durchzustehen. Ca. vier Wochen später war die Frau dabei, als ihrer „Mumie“ die Verbände abgenommen wurden. Es war ein afro-amerikanischer Bürger. Die Frau hatte gelernt, sie sind unreif, unfähig und kindlich. Weiße müssen diese dunkelhäutigen Menschen anleiten und bevormunden. Ihr gesamtes Weltbild brach zusammen. Ohne die Weisheit und Reife jener Person, hätte sie die Nacht vor dem Bad niemals durchgestanden. Niemals wieder würde sie dunkelhäutige Mitbürger ohne Respekt sehen und behandeln können.

Wir alle können Fehler machen, falsche Entscheidungen treffen und etwas auf den Weg bringen, was Minden nicht wirklich nach vorn bringt. Nehmen wir das Geschäftshaus am Scharn. Und wenn ich dann darüber aus meiner Sicht berichte, ist das nicht mutig. Es ist wichtig. Es besteht immer noch die Möglichkeit Entscheidungen zu überdenken und zu revidieren. Natürlich ist das nicht immer angenehm. Aber es ist wichtig, dass wir trotzt aller Meinungsverschiedenheiten und Differenzen respektvoll miteinander umgehen. Der Respekt vor dem anderen sollte nie verlorengehen.

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