Anne Kilzer – Minden Kurier Online https://minden-kurier.de Fri, 15 Jul 2016 10:30:43 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.5.3 Jubiläum des Hahler Kranzreitens /2016/07/15/jubilaeum-des-hahler-kranzreitens/ Fri, 15 Jul 2016 10:30:43 +0000 /?p=4653 95 Jahre „Gut Ritt“! Das Hahler Kranzreiten ist eine tief verwurzelte Tradition in Minden. Seit 1921- also stolzen 95 Jahren – lockt es mittlerweile mehr...

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95 Jahre „Gut Ritt“!

Das Hahler Kranzreiten ist eine tief verwurzelte Tradition in Minden. Seit 1921- also stolzen 95 Jahren – lockt es mittlerweile mehr als 3000 Besucher zu dem beliebten Wettkampf der Hahler Jugend. Am 23. und 24. Juli werden sie wieder um den Sieg galoppieren. Doch der Kampf um den Präsidententitel ist kein leichtes Unterfangen. Knochenbrüche und Bänderrisse sind trotz des mit Sägespänen gepolsterten Bodens keine Ausnahme.

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Bereits seit Wochen laufen die Vorbereitungen zu einem der größten Hahler Feste auf Hochtouren: Moorarena und Festplatz werden von vielen Mitgliedern des Kranzreitervereins und Helfern vorbereitet. Mit Spannung wird der Wettkampf am Sonntag erwartet, für den sich bereits über 20 Reiter angemeldet haben. Das Teilnehmerfeld aus vielen jungen und bereits erfahrenen Reitern verspricht ein spannendes Turnier, das auch in diesem Jahr wieder viele Besucher aus nah und fern begeistern wird.
Zur Einstimmung auf die sogenannte „K-Woche“ wird bereits am Samstag, 18. Juli, um 18 Uhr der traditionelle Hufbeschlag auf dem Hahler Dorfplatz veranstaltet. Dabei wir ein Pferd auf althergebrachte Weise von Hufschmied Ortwin Herrmann beschlagen. Für die kleinen Gäste wird eine Kutschfahrten durch das Dorf angeboten. Ebenso werden an diesem Tag bereits die Startnummern für das Kranzreiten gezogen und bekanntgegeben.
Zum 95-jährigen Jubiläum wird in Zusammenarbeit mit der Laienbühne Hahlen am 22. Juli ein Plattdeutscher Abend im Festzelt am Kirchweg gefeiert. Aufgeführt werden plattdeutsche Sketche. Auch die Vorreiter des Kranzreitervereins kommen zu Wort. Einen tag später starten dann die Akrobatikakte zu Pferd.

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Spielregeln des Kranzreitens
Teilnehmen darf jeder, der das 18. Lebensjahr vollendet hat und hat damit die Chance der nächste Kranzreiterpräsident zu werden. Vor dem eigentlichen Kranzreiten findet das Flaschenreiten statt. Dabei wird, anstatt eines Kranzes, eine Holzflasche an den Galgen gehängt. Bei beiden Wettkämpfen muss der Reiter auf einem galoppierendem Pferd unter dem Galgen hindurch reiten und mit einem Sprung die Flasche oder den Kranz herunterziehen. Geht das Pferd in einer anderen Gangart oder fällt der Kranz nicht, gilt dies als Fehler. Nach drei Fehlern scheidet der Teilnehmer aus. Bei jedem Durchgang hängt der Kranz ein Stückchen höher. Der Sieger und damit Präsident des Kranzreitens bestimmt danach seine Präsidentin. Beide amtieren bis zum nächsten Kranzreiten und müssen währenddessen die Reiterschar bei Laune halten.

Termine:
Samstag, 16. Juli
18 Uhr: Dorfplatz Hahlen, Traditioneller Hufbeschlag
Freitag, 22. Juli
20 Uhr: Plattdeutscher Abend in Zusammenarbeit der Laienbühne Hahlen und des
Kranzreitervereins im Festzelt am Kirchweg
Samstag, 23. Juli
19 Uhr: Dorfplatz Hahlen, Antreten zum Durchmarsch und Abholen des Präsidenten
20 Uhr: Festzelt am Kirchweg, Großer Tanzabend mit den „WANNABEATZ“ (Eintritt 8,-€)
Sonntag, 24. Juli
12 Uhr: Dorfplatz Hahlen, Antreten zum Durchmarsch und Abholen des Präsidenten
13.30 Uhr: Moorarena, Flaschenreiten
15.30 Uhr: Moorarena, Kranzreiten
18.30 Uhr: Festzelt am Kirchweg, Traditioneller Reiterball mit Gästen und der Partyband

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Polaroidfotos im Mindener Museum /2016/07/15/polaroidfotos-im-mindener-museum/ Fri, 15 Jul 2016 10:30:41 +0000 /?p=4665 Der Beitrag Polaroidfotos im Mindener Museum erschien zuerst auf Minden Kurier Online.

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Noch bis Sonntag, 24. Juli, ist im Mindener Museum eine kleine Werkpräsentation „Experimentelle Fotographie: Cyanotypie und Polaroidfilm“ zu sehen. Sie ist das Ergebnis des Fotoworkshops „Die Magie der Fotografie: Cyanotypie“, der im Rahmen des Kulturrucksacks NRW 2016 Ende Juni im Mindener Museum stattfand. Insgesamt zehn Kinder und Jugendliche experimentierten unter Anleitung der Fotokünstlerin Susann Dietrich mit der alten Fototechnik „Cyanotopie“ und nutzten dazu ihre mitgebrachten Lieblingsobjekte.

VEDGAK43-Begutachtung der Polaroidaufnahmen

Für die Belichtung der Cyanotypie-Papiere stellte das Sonnenstudio „Sun de Lux“ ein Solariumgerät zur Verfügung. Neben der Cyanotypie-Technik lernten die Kinder auch die Sofortbildfotographie kennen. Sie hielten ihre eigenen Impressionen vom Mindener Museum in Polaroidfotos fest. Wer sehen möchte, was auch heute noch mit alter Technik möglich ist und die Kinder künstlerisch umgesetzt haben, für den lohnt sich ein Besuch.
 
Mindener Museum, Di. bis So. 12 bis 18 Uhr.

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Minden in Zahlen /2016/07/15/minden-in-zahlen-16/ Fri, 15 Jul 2016 10:30:36 +0000 /?p=4646 Kaufkraft für den Einzelhandel Der allgemeine Kaufkraftindikator ist die Richtgröße zur Ermittlung des Konsumpotenzials in Deutschland. Sie liefert das Wissen über das verfügbare Einkommen der...

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Kaufkraft für den Einzelhandel

Der allgemeine Kaufkraftindikator ist die Richtgröße zur Ermittlung des Konsumpotenzials in Deutschland. Sie liefert das Wissen über das verfügbare Einkommen der Verbraucher am Wohnort. Die einzelhandelsbezogene Kaufkraftkennziffer gibt an, wie viel die ortsansässige Bevölkerung im klassischen Einzelhandel und im Versandhandel, inklusive Online-Handel, ausgeben kann. In Minden ist im Vergleich zu den aufgeführten Nachbarkommunen die geringste einzelhandelsbezogene Kaufkraftkennziffer.

MIZ

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Die Chance sich abzuheben /2016/07/15/die-chance-sich-abzuheben/ Fri, 15 Jul 2016 10:30:34 +0000 /?p=4650 Eine Stadt wie Minden gibt es viele in Deutschland. Sie gehört zwar zu den 100 größten Städten, aber was ist das schon. Minden ist eine...

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Eine Stadt wie Minden gibt es viele in Deutschland. Sie gehört zwar zu den 100 größten Städten, aber was ist das schon. Minden ist eine Stadt mit großer Tradition. Davon gibt es auch viele. Ist Minden somit eine Stadt die sich nicht aus der Masse abhebt? Was kann man tun?

Minden liegt wunderschön. Die Weser fließt fast mitten durch die Stadt. Die alten Fachwerkhäuser, die Fischerstadt, das Wasserstraßenkreuz, der über tausend Jahre alte Dom, das Rathaus mit dem ältesten Laubengang in Westfalen. Es gibt so viel. Nur wer kennt das schon in Deutschland? Wenn ich gefragt werde, woher ich komme und sage: aus Minden, dann wissen die meisten nicht, wo das ist. Minden kennen viele nicht. Warum? Minden hat doch das Potential sich abzuheben.
Die MEW, eine Tochter der Stadt, vermarktet Minden. Und? Nehmen wir die Mindener Zeitinseln. In der Tageszeitung konnten wir lesen, dass der Samstag ganz schwach besucht war. Wetterbedingt. Der Sonntag war ganz gut. „War ganz gut!“ Fragen Sie mal in den umliegenden Städten wie Bückeburg, Rinteln, Stadthagen oder Hannover, Bielefeld, Nienburg, ob die Menschen dort etwas von den Mindener Zeitinseln gehört haben. Kaum jemand. Total unbekannt! Die Chance sich abzuheben ist mal wieder vertan. Nur ein Beispiel von vielen.

Aber auch die Geschäftsleute versäumen oft sich abzuheben. Ich ging in ein Mindener Geschäft, um mir einen Pullover zu kaufen. Im Laden standen drei Verkäuferinnen und erzählten sich, was sie am letzten Wochenende unternommen haben. Niemand der Damen half mir. Also ging ich an das Regal, nahm einige Pullover heraus, schaute sie mir an. Die Verkäuferinnen interessierte das nicht. Ich fand leider kein Teil, welches mir zusagte. Da sich immer noch niemand vom Personal um mich kümmerte, legte ich die Pullover wieder zusammen und legte sie zurück. Da kam eine der drei auf mich zu und sagte: „So geht das nicht Pullover werden anders gefaltet.“ Können Sie sich vorstellen, dass ich explodiert bin? Mein Frisör erzählte mir bei meinem letzten Besuch, dass er Stammkunde einer Tankstelle sei. Dort kauft er immer eine bestimmte Zigarettenmarke. Seit einigen Wochen bekommt er diese Marke dort nicht mehr. Wird einfach nicht nachbestellt oder ist in geringsten Mengen vorhanden. Fazit: Er tankt und kauft jetzt an einer andern Tankstelle. Chance vertan.

Aber es geht auch anders. In einer kleinen italienischen Bäckerei in Minden bekomme ich immer zwei, drei Leckereien zum Probieren. „Testen Sie einmal, das ist neu im Programm.“ Wie oft habe ich schon etwas davon mitgenommen. Chance genutzt. Oder in einem anderen Geschäft, in dem ich mit meiner Karte bezahlte, wurde ich mit meinem Namen angesprochen. Die Kassiererin nutze die Chance, einen Blick auf meinen Namen auf der Karte zu werfen. Ich war begeistert. Jeder Mensch wird gern mit seinem Namen persönlich angesprochen. Dort werde ich wieder kaufen. Chance genutzt.

Ein amerikanischer Erfolgs-Trainer sprach in diesem Zusammenhang von Fröschen und Adler. Wenn Menschen von Adlern umgeben waren, dann wurden sie entsprechend geprägt. Waren sie hingegen von Fröschen umgeben, dann quaken sie nur. Das hat etwas mit Verantwortung zu tun, die man als Adler selbst übernimmt und als Frosch der Welt zuschanzen möchte. Deshalb fühlen sich Frösche nicht nur schwach und hilflos, sondern sie machen für ihre Probleme immer die Welt, verantwortlich und klagen (quaken). Was ist nun in Minden los? Sitzen in den Leitungssesseln Frösche, die nur quaken und die Haushaltslage, die Bezirksregierung oder Landesregierung für alles verantwortlich machen oder sind wir von Adlern umgeben, die anpacken, Verantwortung übernehmen und versuchen, unsere schöne Stadt aus dem Einerlei der Städte und Gemeinden abzuheben. Nutzen wir doch die Chance, die sich uns bietet. Minden hat es verdient.

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MRSA-Keim und drei Tote auf einer Intensivstation /2016/07/15/mrsa-keim-und-tote-im-mindener-klinikum/ Fri, 15 Jul 2016 10:30:34 +0000 /?p=4618 Was steckt dahinter? Vergangene Woche verkündete das Mindener Johannes Wesling Klinikum den Fund von MRSA-Keimen auf einer Intensivstation. Bei insgesamt sieben Patienten der betroffenen Intensivstation...

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Was steckt dahinter?

Vergangene Woche verkündete das Mindener Johannes Wesling Klinikum den Fund von MRSA-Keimen auf einer Intensivstation. Bei insgesamt sieben Patienten der betroffenen Intensivstation wurde der Keim bei einem Routine-Screening gefunden. Drei der sieben Patienten starben in der Woche. Doch starben die Patienten tatsächlich an dem Keim? Welche Maßnahmen ergreift das Klinikum und wie kam es zu der Ausbreitung des Keims?

Prof. Dr. med. Franz-Josef Schmitz, Direktor des Instituts für Labormedizin, Mikrobiologie und Hygiene des Johannes Wesling Klinikums: „Die drei Patienten, die auf der betroffenen Station starben und sich mit dem MRSA-Keim infizierten, waren zu 99 Prozent erkrankt. Das bedeutet, dass alle drei Patienten schwerstkrank waren und mit hoher Wahrscheinlich auch ohne MRSA an ihren Erkrankungen und Begleiterkrankungen gestorben wären.“

Prof. Dr. med. Franz-Josef Schmitz, Direktor des Instituts für Labormedizin, Mikrobiologie und Hygiene des Johannes Wesling Klinikums: „Die drei Patienten, die auf der betroffenen Station starben und sich mit dem MRSA-Keim infizierten, waren zu 99 Prozent erkrankt. Das bedeutet, dass alle drei Patienten schwerstkrank waren und mit hoher Wahrscheinlich auch ohne MRSA an ihren Erkrankungen und Begleiterkrankungen gestorben wären.“

„Die drei Patienten, die auf der betroffenen Station starben und sich mit dem MRSA-Keim infizierten, waren zu 99 Prozent erkrankt. Das bedeutet, dass alle drei Patienten schwerstkrank waren und mit hoher Wahrscheinlich auch ohne MRSA an ihren Erkrankungen und Begleiterkrankungen gestorben wären“, erklärt Prof. Dr. med. Franz-Josef Schmitz, Direktor des Instituts für Labormedizin, Mikrobiologie und Hygiene des Johannes Wesling Klinikums. Einer der verstorbenen Patienten sei sogar lediglich mit dem MRSA-Keim besiedelt gewesen und nicht infiziert, ergänzt der Pressesprecher des Klinikums Steffen Ellerhoff. Gefunden wurde der Keim durch das Routine-Screening aller Patienten der Intensivstation, bei dem das Johannes Wesling Klinikum (JWK) im Bereich Hygiene freiwillig über die gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen des Robert-Koch-Instituts hinaus geht. Durch eine Genomanalyse konnte ebenfalls der Stamm des Keims festgestellt werden. Es ist ein t10159 und damit ein sehr seltener Stamm. „Die betroffenen Patienten wurden sofort isoliert“, erklärt Ellerhoff weiter. Weiter wurden mittlerweile über 260 Mitarbeiter untersucht, um festzustellen wo die Quelle des Keims liegt. Sieben davon waren von MRE besiedelt. „Das ergibt einen Prozentsatz von 2,7 und liegt damit bei weitem unter dem, was wir erwartet haben“, gibt Prof. Dr. Schmitz zu verstehen. Nach einer Genomanalyse kann letztendlich festgestellt werden, ob es sich dabei um den besagten Keim handelt. Theoretisch könnte aber auch ein Besucher den Keim auf die Intensivstation gebracht haben, so Ellerhoff auf Nachfrage. Auch die Umgebung und das Material seien bereits untersucht worden. Positiv sei nun, dass keine neuen Fälle von MRSA auf der Station aufgetreten seien. Alle Mitarbeiter mit positivem Befund würden nicht mehr im patientennahen Bereich eingesetzt und könnten sich einer Dekolonisierungsprozedur unterziehen. Dafür erhalten sie eine antibiotische Nasensalbe und Hautwaschungen mit einer Bakterien tötenden Wirkung. „Unsere Mitarbeiter gehen sehr professionell damit um. Sie lassen sich freiwillig mehrfach testen und zeigen Interesse an den Ergebnissen“, lobt Schmitz.

Dr. Peter Witte, Leiter des Gesundheitsamtes Minden Lübbecke: "Durch das Routinescreening konnten im vorliegendem Fall sehr frühzeitig Erreger entdeckt werden."

Dr. Peter Witte, Leiter des Gesundheitsamtes Minden Lübbecke: „Durch das Routinescreening konnten im vorliegendem Fall sehr frühzeitig Erreger entdeckt werden.“

Eingangs- und Routinescreening
Vorgeschrieben ist in deutschen Krankenhäusern das Eingangsscreening. Für das JWK heißt dies, dass für alle stationären Patienten und Patienten mit ambulanter OP ein Aufnahmescreening durchgeführt wird. Bei allen Aufnahmen in die Risikobereiche wie die Onkologie und Kinderonkologie, sowie die Intensivstation oder Dialyse, wird ein routinemäßiges Aufnahmescreening durchgeführt. Dies sei notwendig, da sich bestimmte Keimgruppen in unterschiedlichen Umgebungen aufhalten. Wird eine Besiedelung durch einen multiresistenten Erreger (MRE) festgestellt, würden umgehend Schutzmaßnahmen ergriffen. Diese gelten dann sowohl für Patienten, Besucher und Personal. Besiedelte Patienten der Risikobereiche würden außerdem isoliert untergebracht. Die Patientenzimmer seien dann, wie in den Niederlanden, nur noch durch Schleusen zu betreten. In besonders sensiblen Bereichen, wie zum Beispiel einer Intensivstation, würden die Patienten wöchentlich auf MRE getestet, auch wenn bei ihrer Aufnahme keine Besiedelung festgestellt wurde. Dieses sogenannte Routinescreening erfolge, um die Patientensicherheit zu erhöhen und sei eine freiwillige und nicht vorgeschriebene Leistung des Klinikums. „Aufgrund der hohen Hygienestandards wurde das JWK auch mit dem MRE-Siegel ausgezeichnet“, erklärt Steffen Ellerhoff. Das Gesundheitsamt ist ebenfalls informiert und begrüßt die Routinescreenings des JWK. „Damit konnten im vorliegendem Fall sehr frühzeitig Erreger entdeckt werden“, äußert sich Dr. Peter Witte, Leiter des Gesundheitsamtes des Kreises Minden-Lübbecke.

Steffen Ellerhoff, Pressesprecher Johannes Wesling Klinikum: „Problematisch kann ein solcher Keim erst dann werden, wenn er in Körperregionen bei immungeschwächten Menschen gelangt, wo er nicht hingehört."

Steffen Ellerhoff, Pressesprecher Johannes Wesling Klinikum: „Problematisch kann ein solcher Keim erst dann werden, wenn er in Körperregionen bei immungeschwächten Menschen gelangt, wo er nicht hingehört.“

Besiedelt oder infiziert?
„Zwei bis drei Prozent der Bevölkerung sind MRSA-Träger ohne MRSA-krank zu sein“, erklärt der Leiter des Gesundheitsamtes Dr. Witte. Der Unterschied liege zwischen der Besiedelung und der Infektion. Besiedelte Personen, also Träger des Keims, erkranken davon in der Regel nicht. Häufig besiedelt der Keim den Mund- und Rachenraum. Ist das Immunsystem intakt, kann die Person damit ein Leben lang ohne Probleme leben. „Problematisch kann ein solcher Keim werden, wenn er in Körperregionen bei immungeschwächten Menschen gelangt, wo er nicht hingehört, sich unkontrolliert vermehrt und dort eine Infektion auslöst. In solchen Fällen ist der Patient tatsächlich an einer Infektion mit einem Keim erkrankt“, erklärt Steffen Ellerhoff. Im aktuellen Fall seien aber ausreichend Antibiotika für die Bekämpfung des Keims vorhanden. Die Übertragung des Keims könne aber durch die Basishygiene ausreichend vermieden werden. „Der Keim springt nicht von Patient zu Patient“, erklärt Ellerhoff. Dafür sei schon eine direkte Berührung notwendig.

SYDGAK41- Labor JWK 2

Antibiotikaresistenz und MRE
MRE steht für „multiresistente Erreger“ und ist ein Oberbegriff für viele unterschiedliche Bakterienarten, die aber eines gemein haben: Sie sind gegen einige oder viele Antibiotika resistent. MRSA ist der am häufigsten auftretende multiresistente Erreger. Um Antibiotikaresistenzen zu vermeiden, sei auch ein gezielter Einsatz von Antibiotika wichtig, berichtet der Sprecher des Klinikums weiter. In den Mühlenkeiskliniken gebe es daher seit 2014 eine ABS-Gruppe (AntiBiotic Stewardship-Gruppe), um den gezielten Einsatz von Antibiotika zu schulen und zu kontrollieren.
Antibiotikaresistenzen entständen aber auch durch landwirtschaftliche Großbetriebe, bestätigt Prof. Dr. Schmitz. Dies geschehe vor allem durch den vorbeugenden oder auch mästenden Einsatz von Antibiotika in der Massenviehzucht.

Was plant Schaumburg für das neue Klinikum?
„Auch das AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG strebt das MRSA-Siegel an“, berichtet Dr. med. Achim Rogge, Sprecher der Geschäftsführung des Krankenhauses Bethel. Zur Zeit würden nach den RKI-Richtlinien in Berlin sämtliche Patienten risikoadjustiert untersucht. „Neben diesem bereits etablierten Untersuchungsprozess existiert ein Hygieneteam: Ein Krankenhaushygieniker, zwei Hygiene-Fachkrankenschwestern, hygienebeauftragte Ärzte für jede Fachabteilung und Hygienebeauftragte in der Pflege“, fasst Rogge weiter zusammen. Des Weiteren gebe es pro Patientenebene Patientenzimmern mit Schleusen.

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Die Bastau erholt sich wieder /2016/07/15/die-bastau-erholt-sich-wieder/ Fri, 15 Jul 2016 10:30:28 +0000 /?p=4661 Sinkendes Hochwasser In der Bastau kam es über einen Bereich vom Großen Torfmoor bis Minden in der vergangenen Woche zu einem Fischsterben. Bei Sauerstoffmessungen der...

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Sinkendes Hochwasser

In der Bastau kam es über einen Bereich vom Großen Torfmoor bis Minden in der vergangenen Woche zu einem Fischsterben. Bei Sauerstoffmessungen der unteren Wasserbehörde wurde festgestellt, dass der Sauerstoffgehalt des Gewässers zum Teil unter einem Prozent liegt. Die Folge: Fische starben. Der Kreis löste Umweltalarm aus.

Als Grund für das Fischsterben und den niedrigen Sauerstoffgehalt wurde die Hochwassersituation in den Bastauwiesen gesehen. Die außergewöhnlich starken Regenfälle im Juni trugen maßgeblich dazu bei. Gedüngte Felder und Wiesen standen großflächig unter Wasser, wodurch sich die Pflanzen zersetzten. Durch diesen organischen Fäulnisprozess wurde der Sauerstoffgehalt in der Bastau verringert.

Als Maßnahme gegen den geringen Sauerstoffgehalt der Bastau belüftete die Feuerwehr Minden das Wasser. Dabei wurde das Flusswasser an vier Stellen im Stadtgebiet Minden mit Feuerwehrgeräten angesogen, durchgewirbelt und wieder in den Fluss eingeleitet. Dieselben Maßnahmen sollten auch in Hille und Lübbecke durchgeführt werden.

Wie Dr. Beatrix Wallberg, Leiterin des Umweltamts des Kreises Minden-Lübbecke mitteilt, wurden die Belüftungsmaßnahmen im Bastaueinzugsgebiet bereits am vergangenen Freitag eingestellt. Grund dafür sei gewesen, dass aus der Flöthe sauerstoffreicheres Wasser der Bastau zufloss als es im weiteren Bastauverlauf vorhanden war.

Vom vergangenen Wochenende bis heute hat es im Einzugsgebiet der Bastau keine nennenswerten Niederschläge mehr gegeben. Dadurch habe das bis zu diesem Zeitpunkt noch auf den überfluteten Flächen vorhandene sauerstoffzehrende Wasser über die Bastau in die Weser weitgehend abfließen können. Dies zeige sich auch an den stark gesunkenen Pegelwerten der Bastau.
Da aus dem Bereich Lübbecke und aus den seitlichen Zuflüssen aus dem Wiehengebirge sauerstoffreicheres Wasser nachfließt, habe im gesamten Bastauverlauf inzwischen eine Erholung der Sauerstoffgehalte eingesetzt. Der Anteil des sauerstoffreichen Wassers in der Bastau erhöhe sich daher nun zunehmend. In wenigen Tagen könnten daher bereits wieder normale Sauerstoffwerte in der Bastau erreicht werden.

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Ferienspiele in Minden /2016/07/15/ferienspiele-in-minden/ Fri, 15 Jul 2016 10:30:08 +0000 /?p=4663 Sommerangebot wieder sehr beliebt Mit Beginn der Sommerferien starten auch wieder die städtischen Ferienspiele. Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis dreizehn Jahren können...

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Sommerangebot wieder sehr beliebt

Mit Beginn der Sommerferien starten auch wieder die städtischen Ferienspiele. Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis dreizehn Jahren können zusammen ereignisreiche Ferienwochen erleben.

Die Jugendhäuser Anne Frank, Geschwister Scholl, Westside, Alte Schmiede und Juxbude haben in Kooperation mit dem Freizeitmitarbeiterclub Minden e.V. (FMC) für die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen ein buntes Programm zusammengestellt. Die Spiele finden an den Standorten der Jugendhäuser, aber auch in Leteln am Gemeindehaus und in der Hohenstaufenschule statt. Allen gemeinsam ist, dass ab 10 Uhr morgens bis 17 Uhr am Nachmittag ein umfangreiches Freizeitprogramm geboten wird. Es gibt jeden Tag ein warmes Mittagessen, das von der Mensa der Kurt-Tucholsky-Gesamtschule geliefert wird. In allen Einrichtungen werden gleiche Standards geboten, um den Kindern und dem pädagogischen Anspruch gerecht zu werden. Zusätzlich können ab 7.30 Uhr berufstätige Eltern das Angebot der Frühbetreuung nutzen.

Ferienspiele an der Hohenstaufenschule 2015. (© Pressestelle Stadt Minden).

Ferienspiele an der Hohenstaufenschule 2015. (© Pressestelle Stadt Minden).


Die Ferienspiele sind in Minden schon seit langem sehr beliebt. Und auch in diesem Jahr ist der Bedarf wieder groß. Es wird gespielt, gebastelt und musiziert. Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des FMC`s organisieren auch Tagesauflüge, Übernachtungsfahrten und Elterntage innerhalb dieser Ferienspiele. Getragen wird das Konzept von den hauptamtlichen Mitarbeitern des Jugendamtes der Stadt Minden und circa 120 Ehrenamtlichen. Allein bei den diesjährigen städtischen Ferienspielen fallen über 18.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden an, um die über 600 teilnehmenden Kinder zu betreuen.

Diese enorme Leistung ist nur durch eine kontinuierliche und gute Nachwuchsförderung zu bewältigen. Es sind oft die ehemaligen Kinder und Jugendlichen, die in jüngeren Jahren selbst das Angebot in Anspruch genommen haben. Einige von Ihnen lassen sich als Betreuer ausbilden und engagieren sich dann in der Kinder- und Jugendarbeit.

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Vom 22. bis 24. Juli ist „Doktorsee in Flammen“ /2016/07/15/vom-22-bis-24-juli-ist-doktorsee-in-flammen/ Fri, 15 Jul 2016 10:30:02 +0000 /?p=4657 „Luxuslärm“ und Höhenfeuerwerk Es ist DAS Musikevent des Jahres, das Fest „Doktorsee in Flammen“. Denn nur hier gibt es Livekonzert Atmosphäre gekoppelt mit einem grandiosen...

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„Luxuslärm“ und Höhenfeuerwerk

Es ist DAS Musikevent des Jahres, das Fest „Doktorsee in Flammen“. Denn nur hier gibt es Livekonzert Atmosphäre gekoppelt mit einem grandiosen Höhenfeuerwerk. In diesem Jahr ist es dem Team um Doktorsee Geschäftsführer Uwe Deppe gelungen, die großartige Band „Luxuslärm“ auf ihrer Tournee mit dem neuen Programm „Fallen und Fliegen“ nach Rinteln zu holen.

Foto: ste/privat

Foto: ste/privat

„Luxuslärm“ begeistert seit zehn Jahren sein Publikum und hat bereits 250.000 Alben verkauft. Die Band ist der Haupt-Act eines Festes mit vielen Höhepunkten. Einer ist sicher das große Höhenfeuerwerk am Samstag Abend gegen 23 Uhr, doch bis dahin und auch danach gibt es noch so manches Highlight zu entdecken. Start ist am Freitag ab 20 Uhr mit der Band „Billboard“ und ihrer Party bei freiem Eintritt. Der Samstag startet bereits um 10 Uhr mit Super-Preisskat, ab 12 Uhr wird die Gulaschkanone geleert und ab 14 Uhr gibt es „Bingo“ für alle Fans. Das „Factory Discoteam“ heizt das Publikum am Abend ab 18 Uhr für die Hauptband vor. Daneben kommen noch „Promise“ auf die Bühne, das Andreas Gabalier-Double „Joey Gabalögl“ schmettert Alpenrock über den See und dann kommt Luxuslärm mit seinem grandiosen Live-Auftritt vor dem Feuerwerk. Wer jetzt noch nicht genug hat, der sollte den Sonntag nicht verpassen. Der ist vorwiegend für Familien und Kinder und startet am Morgen gegen 11 Uhr mit dem „Lipperland Express“ und einem Frühschoppen. Um 12 Uhr ist die Gulaschkanone wieder brandheiß unterwegs und ab 15 Uhr präsentiert der Doktorsee ein großes Kinderprogramm mit Clown, Comedy, Zauberei und Musik. Um 17 Uhr startet eine große Tombola und ab 19 Uhr kann man „Miss Liss“ mit einer Revue der Travestie live erleben. Das Fest endet mit einer Sonderverlosung um 21.30 Uhr.

Foto: ste/privat

Foto: ste/privat

Der Eintritt beträgt am Samstag für Erwachsene 14 Euro und für Kinder bis 14 Jahre sieben Euro. Am Sonntag zahlen Erwachsene und Jugendliche 2,60 Euro, Kinder bis zehn Jahre sind frei.

Übrigens: Nicht zu verachten ist der schöne Strand des Doktorsee und der Badespaß mit anerkannt guter Wasserqualität. (ste)

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Fischsterben in der Bastau /2016/07/08/fischsterben-in-der-bastau/ Fri, 08 Jul 2016 09:56:21 +0000 /?p=4611 Kreis löst Umweltalarm aus In der Bastau sterben Fische und dies über einen Bereich vom Großen Torfmoor bis Minden. Seit Mittwoch misst die untere Wasserbehörde...

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Kreis löst Umweltalarm aus

In der Bastau sterben Fische und dies über einen Bereich vom Großen Torfmoor bis Minden. Seit Mittwoch misst die untere Wasserbehörde regelmäßig den Sauerstoffgehalt des Flusses und des Entlasters. Dabei stellte sie fest, dass der Sauerstoffgehalt des Gewässers zum Teil unter einem Prozent liegt. Die Folge: Fische sterben. Der Kreis löste Umweltalarm aus.

Als Grund für das Fischsterben und den niedrigen Sauerstoffgehalt wird die derzeitige Hochwassersituation in den Bastauwiesen gesehen. Gedüngte Felder und Wiesen stehen großflächig unter Wasser und tragen Nährstoffe aus. Diese gelangen in die Bastau und den Entlaster und werden dort unter Sauerstoffzehrung abgebaut.
Eine Koordinierungsrunde traf sich am Donnerstag unter der Leitung des Umweltamtes, um weitere Maßnahmen einzuleiten. Mit dabei waren das Landesumweltamt, die Bezirksregierung, Wasserwirtschaft und Fischerei, die Feuerwehr und das Gesundheitsamt des Kreises Minden-Lübbecke. Als erste Maßnahme gegen den geringen Sauerstoffgehalt der Bastau wird die Feuerwehr Minden das Wasser der Bastau belüften. Dabei wird das Flusswasser mit Feuerwehrgerät angesogen, durchwirbelt und wieder in den Fluss eingeleitet. Das wird an vier Stellen im Stadtgebiet Minden durchgeführt. Es kann dabei zu Geruchsbelästigungen kommen, diese sind gesundheitlich unbedenklich. Dieselben Maßnahmen sollen auch in Hille und Lübbecke durchgeführt.

Es handelt sich hierbei um eine Vorsorgemaßnahme, um ein großes Fischsterben zu verhindern. Bisher sind nur vereinzelt tote Fische gefunden worden.

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Heimische Landwirte auf Kundgebung in Hannover /2016/07/08/heimische-landwirte-auf-kundgebung-in-hannover/ Fri, 08 Jul 2016 09:54:22 +0000 /?p=4609 „Alle, die nur auf ‚billig‘ setzen, zerstören unsere regionalen Strukturen“ „Ackern statt Akten“, „Melken statt Miese“ war auf den Plakaten zu lesen, die Landwirte aus...

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„Alle, die nur auf ‚billig‘ setzen, zerstören unsere regionalen Strukturen“

„Ackern statt Akten“, „Melken statt Miese“ war auf den Plakaten zu lesen, die Landwirte aus dem Kreisverband Minden-Lübbecke auf der Kundgebung des Deutschen Bauerntages in Hannover am in der vergangenen hoch hielten. Unter dem Motto „Zukunft sichern, Bauern stärken“ nahmen sie mit mehr als insgesamt 3000 Bauern an der Kundgebung teil. Sie setzte den Schlusspunkt des Deutschen Bauerntages.

Die Milchmarktkrise, die zukünftige Nutztierhaltung, aber auch Perspektiven der Landwirtschaft in Umwelt- und Naturschutz standen im Mittelpunkt des Deutschen Bauerntages in Hannover. „Die Politik darf bäuerliche Familienbetriebe nicht überfordern“, so der Vorsitzende der Landwirtschaftlichen Kreisverband Minden-Lübbecke Hermann Seeker. „Die wirtschaftliche Situation auf den bäuerlichen Familienbetrieben bereitet uns große Sorgen.“ Weder Tierhalter noch Ackerbauern hätten in jüngster Zeit ausreichendes Einkommen realisieren können, geschweige denn Rücklagen für gesellschaftlich und politisch diskutierte Investitionen. Die Landwirte hätten mit Tiefstpreisen für ihre Erzeugnisse zu kämpfen, würden aber immer wieder mit neuen Anforderungen konfrontiert. Stetig wachsende Auflagen und immer höher werdende Bürokratie würden zu mehr Wettbewerbsverzerrungen führen und den Strukturwandel noch mehr beschleunigen.

Milchmarkt als Sorgenkind

Der Milchmarkt gilt zweifelsfrei als großes Sorgenkind. „Viele Milchbauern wissen nicht mehr, wie es weitergehen soll“, schildert Seeker. Unter der Krise würden vor allem Höfe leiden, die in eine artgerechte Haltung investiert hätten. Dazu zählten Bauern die Zukunftsinvestitionen getätigt hätten. Seeker: „Diese Betriebe können nun nicht genug Geld erwirtschaften, um ihre Kredite zurückzuzahlen.“ Allerdings gebe es erste Anzeichen einer Nachfragebelebung an den internationalen Märkten sowie ein Abebben der Milchmenge in Deutschland und anderen EU-Ländern. „Wir haben eine sehr vorsichtige Hoffnung, dass die wirtschaftliche Talsohle inzwischen erreicht ist“, erläutert Seeker. Als hohe Belastung bezeichnet der Vorsitzende die absolut katastrophalen Preisabschlüsse mit dem Lebensmitteleinzelhandel (LEH). Sie blockierten die Erholung der Erzeugerpreise. „Darüber hinaus verlangt der LEH von uns ständig neue Anstrengungen bei der Umsetzung strengerer Nachhaltigkeitsstandards, ohne die dadurch entstehenden höheren Erzeugerkosten auszugleichen“, so der Vorsitzende weiter. Lebensmittel aus Deutschland hätten ihren Preis, oder sie seien bald Geschichte. „Alle, die nur auf ‚billig, billig‘ setzen, zerstören langfristig unsere regionalen Strukturen. Das gilt für den Lebensmitteleinzelhandel genauso wie für jeden Verbraucher, der an der Ladentheke entscheidet“, warnt er. Denn keiner wird hierzulande in der Lage sein, dauerhaft zu Dumpingpreisen Qualität made in Germany zu erzeugen.“

Höhere Wertschätzung für Lebensmittel

„Wir brauchen eine höhere Wertschätzung für unsere Lebensmittel, für Milch und Milchprodukte“, erklärt Seeker. Von der Milchgewinnung auf den Höfen, über die Verarbeitung in den Molkereien, bis hin zum Verkauf im Lebensmitteleinzelhandel hat die Milchqualität eine immens hohe Bedeutung. Langfristig müsse bei allen Parteien, inklusive Verarbeitern und Lebensmitteleinzelhandel, ein Bewusstsein da sein, den Wert unserer Lebensmittel anzuerkennen, damit Landwirtschaft in Deutschland weiterhin existieren könne.

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