Des Kaisers neue Kleider
Ringmauer, Besucherzentrum und Restaurant sollen im April 2018 fertig sein
Am Kaiser-Wilhelm-Denkmal gibt es aktuell große Fortschritte zu verzeichnen. Die Sanierung der Ringterrasse, die künftig Infozentrum und Restaurant beherbergen soll, liegt voll im Zeitplan. Am oberen Parkplatz haben die Tiefbauarbeiten begonnen. Das Panoramarestaurant hat inzwischen einen Pächter, Namen und Konzepte bekommen.
Etwa 23.000 Kubikmeter Erde wurden seit Baubeginn im Mai 2016 am Kaiser-Wilhelm-Denkmal bewegt. 270 Pfahlgründungen müssen in den Berg gerammt werden, um die 1946 eingestürzte Ringterrasse zu verankern. Der Berg alleine könnte das Denkmal langfristig nicht stützen und halten. „Etwa die Hälfte der Pfähle steht bereits“, erklärt Matthias Gundler. Gundler ist Prokurist des Westfälisch-Lippischen Vermögensgesellschaft (WLV) und betreut das 12,4 Millionen Euro teure Bauprojekt, das mit 5,5 Millionen Euro vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert wird. Läuft alles wie geplant, sollen Panoramarestaurant und Informationszentrum im April 2018 in die dann sanierte Ringterrasse eingebaut und gemeinsam eröffnet werden. Das untere Fundament des Ringsockels ist inzwischen fertiggestellt, sodass dieser mit Naturstein verkleidet werden kann. Aktuell laufen die Pfahlgründungen auf der nächsten Ebene. Für die Ringmauer wird Obernkirchener Sandstein verwendet. Die Steinbrüche des lokalen Portasandsteins sind erschöpft. Der komplette Rohbau für Gastronomie und Infozentrum soll Gundler zufolge bis September stehen. Die Rohbauten für Küche, Technik- und Sanitärräume des Restaurants seien bereits fertig. Vor drei Wochen haben die Tiefbauarbeiten am oberen Parkplatz begonnen. 170 kostenpflichtige Parkplätze wird es dort geben. Vorher waren es 137. An Wochenend- und Feiertagen dürften aber selbst die 170 Parkplätze nicht reichen, vermutet Gundler. Mehr Parkplätze zu schaffen, sei aufgrund der Hanglage nicht geschaffen werden. „Es muss ein Gesamtverkehrskonzept her. Ich könnte mir einen Shuttle-Bus oder eine Busverbindung durch den Öffentlichen Personennahverkehr vorstellen“, erklärt der Prokurist. In 14 Tagen soll der Asphalt für den unteren Parkplatz mit Wendehammer und Kiosk geliefert werden. Zuerst sollen Wendehammer und der Kiosk parallel zum Hang kommen. Geht alles glatt, sollen Snack- und Souvenirbereich, Toiletten und überdachte Terrasse bereits im November starten.
Panoramarestaurant wird „Wilhelm 1896“ heißen
Das Panoramarestaurant in der Ringterrasse wird „Wilhelm 1896“ heißen und wie auch der Kiosk von Klaus Rohlfing betrieben, dem Geschäftsführer der „Kotelett-Schmiede“. Rohlfing hatte sich im September gegen zehn Konkurrenten durchgesetzt und den Pachtvertrag für Lokal und Kiosk unterzeichnet. Lars Rohlfing, Sohn des Inhabers und Assistent der Geschäftsführung, zeigt sich hocherfreut über den Zuschlag. Das „Wilhelm 1896“ beziehe sich auf den Namenspatron und das Eröffnungsjahr des Denkmals. Die einzigartige Lage des Restaurants mit Panoramablick auf Weser und Umland biete unzählige Chancen für spannende Ideen und Konzepte. „Das Gesamtkonzept – Essen, Einrichtung und Dekoration – wird unter dem Motto ‚Geschichte modern interpretiert‘ laufen“, sagt Rohlfing. Tagsüber werde es auf Touristen und Ausflügler zugeschnittene Angebote geben. Die Menükarte des Restaurants soll auf gutbürgerlicher westfälischer Küche und überregional bekannten Gerichten basieren. Außerdem plane das Unternehmen ein „Bankettgeschäft“ für Feiern wie Hochzeiten, Geburtstage und Firmenveranstaltungen. Dort würde sich die Küche nach den individuellen Wünschen der Gäste richten, erklärt Rohlfing. Besonderer Wert werde auf Regionalität gelegt. So weit möglich, greife das „Wilhelm 1896“ auf regionale Lieferanten und Produkte zurück. Die Panoramaterrasse soll circa 100 bis 120 Außenplätze bieten. 150 Sitzplätze soll es in der Innengastronomie geben. Werktags werde das Restaurant ab mittags geöffnet haben. An Wochenenden gebe es voraussichtlich bereits morgens Frühstücks- und Brunchbuffets. Circa 30 Mitarbeiter werde das „Wilhelm 1896“ beschäftigen, sagt Lars Rohlfing. „Der genaue Termin steht zwar noch nicht fest, aber wir gehen davon aus, dass wir im April 2018 eröffnen können.“
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