Kaufland schließt im September
Rückschlag für die Mindener Innenstadt
Der Kaufland in der Lindenstraße schließt Ende September, der Mietvertrag in der Obermarktpassage läuft zum 31. Januar 2018 aus. Die 86 Mitarbeiter und der Betriebsrat sind am Mittwoch informiert worden. Der letzte Verkaufstag ist am Samstag, 30. September 2017. Um für die Mitarbeiter eine sozialverträgliche Lösung zu finden, wird Kaufland gemeinsam mit dem Betriebsrat einen Interessenausgleich und Sozialplan erarbeiten.
Die Filiale wurde im September 2010 in der Obermarktpassage eröffnet. Diese befand sich zu diesem Zeitpunkt im Umbau und ging kurz darauf pleite. Die Umbauarbeiten wurden dementsprechend nie ganz abgeschlossen und im oberen Stockwerk befinden sich seit geraumer Zeit keine Geschäfte mehr. Um den Kunden eine moderne und attraktive Filiale zu bieten und diese auf Dauer auch wirtschaftlich zu betreiben, müsste der Standort umfangreich modernisiert und umstrukturiert werden, erklärt Kaufland-Pressesprecherin Christina Axtmann in einer Pressemitteilung. Vor dem Hintergrund der Geschäftsentwicklung dieses Standortes hat das Unternehmen entschieden, diese Maßnahmen nicht durchzuführen und den Standort aufzugeben. Mit der Schließung der Kauflandfiliale in der Lindenstraße verliert die Innenstadt den letzte Lebensmittelanbieter.
Bereits im vergangenem Herbst hatte Kaufland-Unternehmenschef Patrick Kaudewitz angekündigt, mit Modernisierungen und Personaleinsparungen an über 600 Standorten das Unternehmen effizienter und produktiver gestalten zu wollen. Die Filialen sollen ein neues Design mit moderneren Lampen, Möbel und Regalen bekommen, um wieder mehr Kunden in die Läden zu locken.
Peter Lausmann, Senior PR Manager der Firma Jones Lang Lasalle (JLL), die für Cerberus die Obermarktpassage verwalten, erklärt, dass sie gerne mit Kaufland in der Obermarktpassage weiter gemacht hätten. JLL respektiere aber die Entscheidung. In zukünftigen Gesprächen mit den übrigen Pächtern werde erörtert, wie es für die noch in der Obermarktpassage befindlichen Geschäften weitergehen wird. Weitere Pläne für die Einkaufspassage hängen vom Fortgang und Abschluss der Gespräche zwischen Eigentümer und potentiellem Entwickler ab, sagt Lausmann. (nh)