Kiki-Kindermode stellt Antrag auf Insolvenzverfahren
Gründerin hofft auf Neuanfang für das Unternehmen
Kiki Kindermode ist in Schwierigkeiten: Das Unternehmen aus Stuhr bei Bremen hat Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Die gewaltigen Umwälzungen in der Modebranche hätten den Filialisten in finanzielle Schieflage gebracht, heißt es in einer Pressemitteilung der Kanzlei Wilmerköster des Insolvenzverwalters Christian Willmer.
„Gravierende Veränderungen in der Modebranche“
Vera Klöhn, Gründerin der Kiki Kindermodegeschäfte, erklärt: „Wir haben uns lange gegen die wachsenden Belastungen gestemmt, mussten letztendlich aber einsehen, dass
wir nicht mehr in der Lage sind, die nötigen Mittel zur Sicherung der Gruppe
aufzubringen. Mit dem Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens ist die
Hoffnung auf einen Neuanfang für das Unternehmen verbunden.“ Hintergrund des
Insolvenzantrags seien die gravierenden Veränderungen in der Modebranche, die
hohen Wettbewerbsdruck und Umsatzrückgänge nach sich gezogen hätten –
speziell bei mittelständischen Modehändlern. Zudem habe sich das Kaufverhalten
der Kunden in den vergangenen Jahren stark vom stationären Einzelhandel zum
Online-Handel verlagert.
Insolvenzverwalter will sich Überblick verschaffen
Insolvenzverwalter Wilmer kündigte an, dass der laufende Geschäftsbetrieb bis auf
weiteres fortgeführt werde und alle Filialen geöffnet bleiben. Löhne und Gehälter
der Mitarbeiter sollen über das Insolvenzgeld bis Ende Oktober 2016 gesichert
sein. Die nötigen Schritte hierfür seien bereits eingeleitet worden. „In den
kommenden Tagen werden wir mit Hochdruck daran arbeiten, die ausstehenden
Löhne und Gehälter für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihre Familien zur
Auszahlung zu bringen. Parallel werden wir das Gespräch mit den Lieferanten und
Vermietern suchen. Dabei wird es darum gehen, uns ein vollständiges Bild der
Situation des Unternehmens zu verschaffen und Zukunftsperspektiven zu erörtern,
um dann einen strukturierten Investorenprozess vorantreiben zu können“, sagt
Christian Wilmer.
Mindener Filiale ebenfalls betroffen
Vera Klöhn eröffnete das erste „Kiki Kindermode“-Geschäft 1995 in Gröbenzell bei
München. Der Fokus lag von Beginn an auf hochwertiger Baby- und Kindermode
bekannter Marken, Möbel und Accessoires. Inzwischen gibt es insgesamt 65
Standorte in Deutschland. Das Unternehmen beschäftigt aktuell rund 230
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Mindener Filiale von Kiki-Kindermode existiert
seit 2012 und beschäftigt aktuell vier Mitarbeiterinnen. Auch sie hoffen auf einen Neuanfang und eine Zukunft bei Kiki-Kindermode.
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