Ein zukunftsträchtiger Ort
Hausberge…
…ist wirklich sehr, sehr alt. Eigentlich viel zu alt. Das „Haus am Berge“ – damit meine ich die ehemalige Schalksburg, die übrigens früher einmal ein richtiges Schlösschen gewesen sein soll – wurde um das Jahr 1020 erstmalig in Dokumenten erwähnt. Später siedelten sich erst die Burgmannshöfe und dann viele weitere kleine Fachwerkhäuschen und viel, viel später auch Häuser im klassizistischen Stil an. Doch nun ist eine neue Zeit und man soll doch nicht an Altem festhalten. Das sagen die Psychologen zumindest immer: Löse dich von alten Mustern und der Vergangenheit, lebe im Jetzt und plane eine neue Zukunft. Da ist Hausberge doch genau auf dem richtigen Weg. Vor allem mit dem eventuell geplanten Teilabriss des Kunthschen Hauses direkt hinter dem ehemaligen Café Petit. Endlich wird etwas für ein neues Ortsbild getan. In den 70er und 80er Jahren hat man sich daran schließlich auch schon versucht. Da wurde dieses hässliche alte Villengebäude des Arztes Dr. Kesting endlich entsorgt, um dort die schicke neue Schalksburgpassage zu errichten– die heute übrigens immer noch floriert. Auch das Berghotel hat das alte „Kaiser Friedrich Hotel“ mit seiner unmöglich großen Terrasse rund um das Gebäude, von dem aus man immer gezwungen wurde den Wilhelm anzuschauen, würdig ersetzt. Wer will schon noch Stuck an den Decken oder Türmchen auf den Dächern. Das ist doch nur was für Menschen, die noch nicht im Hier und Jetzt angekommen sind, die nicht den Mut für Neues haben und einfach zu nostalgisch sind. Oder? Und auch, wenn das Berghotel heute geschlossen ist, das alte „Kaiser Friedrich“ wäre es heute bestimmt auch. Hausberge sollte sich an Städten wir Hongkong oder Shanghai orientieren, mit ihren neuen, modernen Gebäuden. Der älteste Bau, den ich in Hongkong sah, war etwa hundert Jahre alt, aus der Kolonialzeit. In der Stadt ist richtig was los. Da floriert Wirtschaft und Tourismus. Und genau das brauchen wir doch in Porta. Also weg mit den alten Gebäuden, die alle schief und krumm sind und in denen sogar noch das Gebälk zu sehen ist, an denen Menschen sich stundenlang mit irgendwelchen Schnitzereien aufgehalten haben. Was für eine Verschwendung. Die „Neue Mitte“ neben Café Petit ist der zweite Schritt in die richtige Richtung, der erste war natürlich das schöne neue Ärztehaus. Aber auch diese beiden Gebäude sind noch viel zu klein, viel zu wenig schlicht, viel zu wenig futuristisch und mit viel zu wenig Glas versehen. Wir sollten höher bauen, gläserner bauen und schlichter bauen. Mit unserer neuen, modernen Stadt werden wir in allen internationalen Medien Aufsehen erregen und die Touris werden uns überrennen. Und das resultiert dann ganz bestimmt nicht mehr aus der landschaftlich schönen Porta Westfalica und ihrem geschichtsträchtigen Ort „Hausberge“, wo ein Fachwerkhäuschen neben dem anderen stand und der die Umgebung damals, irgendwann mal vor über 1000 Jahren, maßgeblich mitgeprägt hat. Nein deshalb ganz bestimmt nicht. Dann sind wir auf dem besten Weg architektonisch aus Hausberge „Hon(k)berge“ zu machen. Und dann werden sich Städte wie Goslar und Heidelberg an uns ein Beispiel nehmen und mit ihrem Städtebau genauso erfolgreich werden wir.