Neue Flüchtlingspaten für Minden

Neue Flüchtlingspaten für Minden

„Bindeglied zwischen Flüchtlingen und Institutionen“

Die Stadt Minden hat zwölf neue Flüchtlingspaten. Bei jeder Übergabe der einzelnen Zertifikate gab es Applaus im Wichernhaus der Ev.-Luth. St. Jacobus-Kirchengemeinde Minden. „Sie alle sind engagiert, aufgeschlossen, offen und bereit, einen Teil ihrer Freizeit herzugeben“, lobte die stellvertretende Bürgermeisterin Ulrieke Schulze in einer kleinen Feierstunde am vergangenen Mittwoch.


Eine „bunte Gruppe“, so Integrationsbeauftragte Selvi Arslan-Dolma, habe sich für die Schulungsreihe, die ab Anfang Mai lief, zusammengefunden. Öffentlichkeitsarbeit im Vorfeld sei so gut wie nicht nötig, da es aus dem Kreis der Ehrenamtlichen in der Flüchtlingsarbeit genügend Interessentinnen und Interessenten gegeben habe. Fast die Hälfte der Teilnehmer hat selbst eine Einwanderungsgeschichte.


Die Qualifizierung zur zum Flüchtlingspaten wurde erstmals von der Flüchtlingsberatung des Kirchenkreises Minden zusammen mit der Stadt Minden, der Caritas und der Parität Minden-Lübbecke – PariSozial – angeboten. Die Maßnahme wird aus dem Lokalen Aktionsplan Minden gefördert.


Gelehrt und gelernt wurde in den Räumen des Wichernhauses. Die Teilnehmer erhielten unter anderem Einblicke in Interkulturelle Kompetenzen, Sozialrecht und in Asylrecht, zu Integrationsmodellen, in Kommunikation und Konfliktmanagement sowie im Umgang mit Traumata. Aber auch Hilfen für Helfer, Versicherungsfragen und Rahmenbedingungen für Ehrenamtliche standen auf dem Programm. „Die Hilfe der Bürgerinnen und Bürger wird gebraucht. Sie sind das wichtige Bindeglied zwischen den Flüchtlingen und den Institutionen“, hob Superintendent Jürgen Tiemann (Evangelischer Kirchenkreis Minden) hervor. Presbyterin Elke Bikowski begrüßte die Gruppe im Wichernhaus. Sie betonte die Bedeutung von Netzwerken, die die Beteiligten auch künftig stützen sollen. Weitere Treffen seien geplant, so Bikowski.


Die Dozenten der Schulung mit zwölf Terminen waren unter anderem Norbert Scherpe, bis Mai 2016 Integrationsbeauftragter der Stadt Minden, und Yasemin Karadag, bis Ende August als Assistentin der Integrationsbeauftragten bei der Stadt. Referenten waren zum Beispiel Holger David von der Ausländerbehörde der Stadt, Integrationsmitglied Amel Hamdan, oder Anna Gasziewski, Flüchtlingsberaterin bei der Diakonie Porta Westfalica, die mit den Teilnehmenden zum Thema Rassismus arbeitete.