Lions Club Schaumburg hilft
Unterstützen, wo Menschen in Not und Elend leben müssen
Seit vielen Jahren fördert und finanziert der LIONS CLUB Schaumburg nicht nur gemeinnützige Projekte in der Region, sondern unterstützt auch dort, wo Menschen in Not und Elend leben müssen.
Die Flüchtlingskatastrophe auf der griechischen Insel Lesbos war über Monate hinweg dominierendes Thema nicht nur in deutschen Medien. Auch der MiKU berichtete darüber, unter welch dramatischen Umständen Tausende von Flüchtlingen täglich auf der Insel anstrandeten und wieviele leider auch ihr Leben in der Ägäis lassen mussten. Die Zustände auf der Insel und vor allem in der Hauptstadt Mytilini waren unvorstellbar. 30.000 Einwohner sahen sich über viele Wochen mit 20.000 Flüchtlingen in der Spitze konfrontiert, die nicht wussten, wie es weitergehen soll.
Und dann kam im März/April die Schließung der Balkanroute und der „Türkei-Deal“ und man stand vor einer völlig veränderten Situation. Thema war nicht mehr, Erstversorgung für die anstrandenden Flüchtlinge zu organisieren, sondern was passiert dauerhaft mit den ca. 4.000 Menschen, die seit 4 Monaten in den beiden Lagern Moria und Karatepe auf Lesbos unter katastrophalen Bedingungen leben müssen und nicht vor und zurück können.
Werner Gnieser im Gespräch mit dem MiKu: „Wir haben in Deutschland keine Vorstellungen, welche Verhältnisse dort herrschen. Diese verzweifelten Menschen leben inzwischen zwischen Depression und natürlich auch Aggression. Es fehlen die versprochenen EU-Beamten zur Abwicklung der Asylanträge und kein europäisches Land will sie haben. Kann sein, dass viele in Deutschland meinen, das Flüchtlingsproblem sei gelöst. Fakt ist, dass knapp 60.000 Flüchtlinge insgesamt in Griechenland nicht wissen, wie es weitergehen soll und Europa das Problem auf dem Rücken eines an sich schon gebeutelten Landes austrägt.“
Deshalb entwickelte der Hilfsverein das Projekt“ Haus KALI:MERA“. Zusammen mit der lokalen Hilfsorganisation Illiaktida sollte ein Haus angemietet werden, um dort ausgewählten Flüchtlingen in menschenwürdigen Verhältnissen eine Bleibe zu bieten. KALI:MERA übernimmt dabei die Kosten der Erstausstattung wie Küchengeräte, Betten, Schränke etc., die Miete sowie alle laufenden Kosten der Lebenshaltung und bezahlt Illiaktida für die psychologische und organisatorische Betreuung der Flüchtlingsfamilie.
„Dank des LIONS CLUB Schaumburg“, so Werner Gnieser, „konnte das Projekt nach langwieriger Suche und Umsetzung vor Ort nun seit Juli realisiert werden und ist mit dem Spendenbeitrag von 10.000 € auch bis ca. November 2016 finanziell abgesichert.
Die Familie Alkedr kommt aus der zwischen IS, Assad-Truppen und Kurden umkämpften Stadt Al-Hasakah im Norden Syriens.
Nachdem Frau Alkedr von einer Bombe verletzt wurde, floh die vierköpfige Familie. Bei der ersten Schlauchbootfahrt nach Lesbos wären alle fast ertrunken. Der 2. Versuch klappte und die Alkedrs wurden auch deshalb von der Lagerverwaltung Karatepe für unser Projekt ausgewählt, weil Frau Alkedr schwanger und durch die Erlebnisse in Syrien und auf der Flucht traumatisiert ist. Sie glauben gar nicht, wieviel Glück wir dieser Familie bereitet haben.“
Keine Frage also, dass Werner Gnieser gerne nach Bückeburg gekommen ist, um aus der Hand von Stephan Heimann den Spendenscheck entgegenzunehmen. „Das Projekt kann natürlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein,“ meint der 1. Vorsitzende von KALI:MERA, aber: „vielleicht können wir ja mit diesem Bericht bei den Leserinnen und Lesern die Bereitschaft zur finanziellen Unterstützung weiterer Hilfsmaßnahmen wecken. Es gibt wahnsinnig viel zu tun für diese Ärmsten der Armen.“