Schließung der Notunterkunft Häverstädt
Neue Zuweisungen von Flüchtlingen
Die Stadt Minden ist in der vergangenen Woche über die Schließung der Notunterkunft in Häverstädt zum 30. April von der Bezirksregierung Detmold informiert worden. Damit wird die Stadt aus der verpflichtenden Amtshilfe entlassen. Ursprünglich war geplant, die Notunterkunft erst aufzugeben, wenn „Gut Denkmal“ in Minden fertiggestellt ist. Der Start der Baumaßnahmen verschiebe sich hier aber.
Momentan sind 279 Flüchtlinge in der Dreifachsporthalle und einem Großzelt auf dem Gelände der ehemaligen Käthe-Kollwitz-Realschule untergebracht. Die maximale Kapazität beträgt 300 Personen. Die in Häverstädt untergebrachten Flüchtlinge wurden der Stadt Minden auf das so genannte „Soll“ bei den zugewiesenen Flüchtlingen angerechnet. Das ist die Zahl der Asylsuchenden, die die Stadt Minden zum jetzigen Zeitpunkt aufnehmen muss. Das aktuelle „Soll“ beträgt für Minden 44 Flüchtlinge. Angekommen sind in den vergangenen Wochen aber nur einzelne Personen im Rahmen von Familienzusammenführungen, 2016 insgesamt erst 125 Flüchtlinge. 2015 waren es knapp 1000. Das „Soll“ werde sich nach der Schließung der Notunterkunft schrittweise erhöhen. „Innerhalb von vier Monaten müsste die Stadt somit rund 300 Flüchtlinge unterbringen“, so Erster Beigeordneter Peter Kienzle. Ob dieses auch so eintritt, sei nicht abzusehen. Wäre „Gut Denkmal“ Anfang Mai an den Start gegangen, hätte die Stadt über Monate keine Flüchtlinge zugewiesenen bekommen. „Das hätte uns weiter Luft verschafft, Wohnungen anzumieten“, so Bürgermeister Jäcke. In den rund 270 von der Stadt angemieteten Wohnungen konnten bisher mehr als 1000 Flüchtlinge untergebracht werden.