„Minden“ soll Flüchtlinge retten
Seenotretter ist auf dem Weg in die Ägäis
Der ausgemusterte Seenotrettungskreuzer „Minden“ soll Flüchtlinge in der Ägäis retten, vor der griechischen Insel Lesbos. Am Mittwoch ist die „Minden“ in Bremerhaven als Deckslast des Schwergutschiffs „Atlantic“ verschifft worden. Damit unterstützt die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) für einen begrenzten Zeitraum die griechischen Such- und Rettungskräfte.
Vor Lesbos ertrinken immer wieder Flüchtlinge. Die griechischen Seenotretter haben die DGzRS und andere nordeuropäische Seenotrettungsgesellschaften um Hilfe gebeten, da sie die Grenzen ihrer Belastbarkeit erreicht haben. Erst 2014 hatte die DGzRS die „Minden“ nach 28 Einsatzjahren außer Dienst gestellt und verkauft. Der heutige Eigner aber stellt das Schiff nun für den Ägäis-Einsatz unentgeltlich der DGzRS zur Verfügung. Ausgerüstet ist es bereits wieder wie ein Seenotrettungskreuzer.
Der Schwergutfrachter „Atlantic“ transportiert die „Minden“ innerhalb der nächsten rund zehn Tage als Deckslast nach Lavrio östlich von Athen. Von dort aus geht es auf eigenem Kiel zum Einsatzort Mytillini im Süden der Insel Lesbos. Dort wird die „Minden“ von Seenotrettern der DGzRS gefahren, die sich für diesen Einsatz freiwillig gemeldet haben. Der voraussichtlich Anfang März beginnende und auf vier bis sechs Monate befristete Einsatz ist Hilfe zur Selbsthilfe. Er steht unter dem Motto „Retter helfen Rettern“. Im Sommer wird die „Minden“ von zwei 8,5 Meter langen Neubauten abgelöst. Die DGrZS hat die Schiffe auf einer finnischen Werft bestellt, um den griechischen Seenotrettungsdienst langfristig zu stärken. Ein einzelner Spender hat die Anschaffung ermöglicht. Die DGrZS und andere nordeuropäische Seenotrettungsgesellschaften hatten eine konkrete Bitte um Unterstützung vom griechischen Seenotrettungsdienst erhalten. (ds)
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