Wie geht es am Scharn und mit dem Rathausquartier weiter?
Lihra meint…
In der letzten Woche habe ich berichtet, was in Minden für Spielchen getrieben werden. Natürlich sind das alles Momentaufnahmen. Inzwischen ist eine Woche vergangen. Einem Teil der Eigentümer wurden Angebote gemacht, die einige annehmen möchten. Sie haben die Nase restlos voll und wollen verkaufen.
Im Dezember 2015 gab es seitens der Stadtverwaltung eine Beschlussvorlage. Dort wurde gesagt, das Geschäftshaus Projekt ist entsprechend der unmittelbaren Grundstücksverfügbarkeit zunächst auf die Flächen des Gebäudeteile A des Rathauses, Scharn 4 (ehemals Höltke), Am Rathaus 30/Scharn Passage und Scharn 6 auszurichten. Dazu ist die teilweise Überbauung der Tiefgarage Voraussetzung, sonst springt der Investor ab.
Dieser Teil gehört aber auch den Teileigentümern und diese müssen alle zustimmen. Das wollen sie aber nicht. Nur dann,, wenn einige in dem neuen Geschäftshaus wieder einen Laden bekommen. Andere möchten gern eine Wohnung über den Läden bekommen, um dort selbst zu wohnen. Altersgerecht, mit Fahrstuhl und ohne Stufen. In der großen Lösung war das auch so geplant. In der kleinen, von der Stadtverwaltung gewünschten, gibt es keine Wohnungen mehr und nur drei Geschäfte.
Dazu kommt, dass der südliche Durchgang zum verbleibenden Innenhof ganz geschlossen werden soll. Der Restinnenhof, der nicht überbaut wird, soll als Atrium gestaltet werden und als Außenfläche für den parlamentarischen Bereich, für Rathausmitarbeiterinnen und -mitarbeiter genutzt werden. Somit ist der Innenhof keine Handelslage mehr und wird der öffentlichen Nutzung entzogen. Sprich, Sie und ich werden ausgesperrt!
Kommen wir zurück zur notwendigen teilweisen Überbauung des Innenhofes. Wie soll das geschehen? In der letzten Woche schrieb ich, dass die Belastung der Fahrzeuge die dort anliefern ein maximales Gesamtgewicht von 2 t haben dürfen. Das ist so nicht richtig, es sind 2,5 t. Wie sollen dort die notwendigen Baukräne für das dreigeschossige Geschäftshaus aufgebaut werden? Geht nicht. Und nun? Ganz einfach, die Baukräne und alles andere was benötigt wird, kommen auf den gerade frisch hergestellten Scharn. Von dort werden die Lasten über das vorhandene Haus gehievt. Der Scharn ist gerade fertiggestellt. Und nun wird er wieder Baustelle und wahrscheinlich das Pflaster zerstört. Das alles wäre bei der großen Lösung nicht nötig!
In der kleinen Lösung gibt es keine kleinen Läden, sondern nur drei Geschäfte. Zwei große, eines vom Untergeschoss in der Tiefgarage bis ins Erdgeschoss und das andere von einer Teilfläche des Erdgeschosses bis zu einer Teilfläche des 2. Obergeschosses. Ach, und oh Wunder, es gibt im Erdgeschoss einen kleinen, rund 100 Quadratmeter großen Shop! Blumen Risse?
Wird Minden dadurch anziehender für die Menschen aus der Region? Mir sagten Bekannte aus Nienburg: wenn wir nach Minden fahren, dann nur wegen Hagemeyer. Sonst ist die Stadt doch tot! Die große Lösung könnte viele zufriedenstellen. Es kämen Einzelhandelsgeschäfte in unsere Stadt, die sonst nie kommen würden. Minden wäre ein Magnet. Die Eigentümer der Läden im Rathaus könnten ihre kleinen Geschäfte im neuen Haus weiter betreiben. Andere wiederum könnten eine Wohnung kaufen, denn die dritte Etage wäre nur neuem Wohnraum vorbehalten. Und, das schönste ist, dass für dieses Projekt Investoren Gewehr bei Fuß stehen. Aber die Verwaltung will nicht.
Stellt sich jetzt die Frage, ob die Verwaltung mit dem Investor der kleinen Lösung Verträge abschlossen hat. Ist dann dort auch eine Rückabwicklungsklausel enthalten, dass bei Nichtzustandekommen der kleinen Lösung, die an den Investor verkaufen Gebäude zurückfließen in das Eigentum der Stadt und MEW? Sonst könnte diese Firma nämlich jede andere Lösung bis zum Sankt Nimmerleinstag verhindern und nichts geht mehr.
Und wie war das mit der Mauer und dem Licht? Nur kurz angerissen. Stellen Sie sich vor, sie sitzen im hinteren Teil des Ratscafés. Dann würden sie vor eine große, drei Stockwerke hohe Mauer schauen. Der Lichteinfall käme nur senkrecht von oben, wenn die Sonne scheint. Sonst bleibt es dunkel. Und bei schönem Wetter könnten Sie dafür den Rathaus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zuschauen, wie sie ihre wohlverdiente Pause genießen. Ich verspreche Ihnen, ich erzählen noch die Sache mit dem Grundbuch und Vieles mehr. Bis dahin.