MiKu trifft … Matthias Beier, Bürgermeisterkandidat der UB-UWG
„Es wäre ein politischer Paukenschlag“
Die Mindener wählen am 13. September ihren neuen Bürgermeister. Bevor die Bürger an die Wahlurnen schreiten werden, stellt der Minden Kurier alle vier Kandidaten vor. In dieser Woche ist Kreistagsmitglied Matthias Beier von der UB-UWG an der Reihe. Wir sprechen mit ihm über seine Pläne zum Bau einer Westfalen-Arena, die Mindener Primusschule und die Kreistagsfraktion seiner Partei mit der AfD.
„Jede Wahlstimme für mich ist ein Votum für die Westfalen-Arena“, verspricht Matthias Beier. Rasch lenkt der 53-Jährige das Gespräch auf sein zentrales Wahlkampfthema: Den Bau einer neuen Multifunktionshalle. Er sieht sich als Urheber dieser Idee – passende Internetadressen für sein „Herzensprojekt“ hat er sich schonmal vorsorglich sichern lassen. „Eine Westfalen-Arena würde Minden zu überregionaler Bekanntheit und Attraktivität verhelfen. Mit Großveranstaltungen, Kongressen und Fachtagungen. Mir schwebt hierbei eine Kreis-Kooperation vor, die auf einem Sponsoren- statt Investorenkonzept beruht“, erklärt Beier. Entstehen soll die Westfalen-Arena auf dem alten Güterbahnhofsgelände. Falls der private Träger dort einen zu hohen Verkaufspreis verlange, sei das „Weserwerftgelände eine kostengünstige Alternative.“ Nicht nur den Plan einer Westfalen-Arena, auch drei ‚Problemkinder‘ der Mindener Innenstadt – die Obermarktpassage, das alte Kepa-Haus und das Hertie-Gebäude will Beier weiterentwickeln. Konkrete Vorschläge hat er hierfür noch nicht. Zunächst müsse man das Gespräch mit den Eigentümern und Investoren suchen. „Erst wenn die Politik den Verantwortlichen Planungssicherheit gewährleisten kann, sind diese auch bereit in die Immobilien zu investieren“, meint Beier.
Steckbrief:
Name: Matthias Beier
Geburtstag: 03.12.1961
Familienstand: ledig
Geburts- und Wohnort: Petershagen
Beruf: Freiberufler im ITK- und EDV-Service
Hobbies: Kommunalpolitik, Städtereisen, Sportschießen und Amateurfunk
Einen guten Einblick habe er auch in die aktuellen Probleme der Mindener Bildungspolitik. Das Pilotprojekt Primusschule an der Olafstraße verletze seiner Meinung nach bewährte NRW-Schulstandards. Minden müsse sich seiner Rolle als Kreisstadt, als Vorbild, bewusst werden und den Alleingang Primusschule abbrechen. „Wir sollten die Sekundarschulen einführen, so wie andere Städte wie Petershagen. Experimente wie die Primusschule halte ich für abstrus und nicht erstrebenswert“, sagt Beier. Zusammen mit seinen Fraktionskollegen werde er sich für die Einführung von Gemeinschaftsschulen einsetzen – wie auch für ein „verstärktes Miteinander in der Kommunalpolitik und größeren inhaltlichen Input.“
„Die Kreis-Kooperation mit der AfD ist eine Zweckgemeinschaft.“
A propos Fraktionskollegen: Die Kreis-Kooperation seiner UB-UWG mit der AfD sieht Beier unkritisch. Es handelt sich laut Beier um einen Zusammenschluss aus Kalkül, eine „Zweckgemeinschaft“. Umstrittene AfD-Programmpunkte findet er legitim, als Gegengewicht zu linken Positionen. „Wir waren auf der Suche nach einem Partner auf Kreisebene. Mit der Linken sind wir nicht zusammengekommen. Im Anschluss kam es dann zu einem fairen Austausch mit der AfD und wir konnten Einigkeit über eine Fraktionsbildung erzielen“, erklärt Beier ganz nüchtern.
Der Petershäger räumt sich realistische Siegchancen ein, wenn es am 13. September ums höchste Amt Mindens geht. „Es wäre ein politischer Paukenschlag, wenn ich Bürgermeister werden würde“, hofft Beier auf eine Überraschung. Als Bürgermeister würde Beier unter dem Slogan ‚Minden – Bürger für die Stadt – Stadt für die Bürger‘ alle zwei Monate eine Öffentlichkeitsveranstaltung anbieten. „Da wird es bestimmt immer viele interessante Punkte geben, die von den etablierten Parteien nicht entdeckt und bemerkt wurden“, glaubt der Bürgermeister-Aspirant.