MiKu trifft … Marc Ilsemann
E.T., coole Bikes und große Träume
1982.Das extraterrestrische Lebewesen hat genug gesehen von Mutter Erde. Genug gesehen von Lieschen Müller und all den weltlichen Kinkerlitzchen. Es will zurück „nach Hause telefonieren“, zurück ins Heimatraumschiff. Vor den Augen der Polizei schwebt es an einem voluminösen Vollmond vorbei – im Lenkerkorb eines rot-weißen BMX-Rads. Es war diese Szene aus „E.T. – Der Außerirdische“, die in deutschen Landen einen echten BMX-Boom ausgelöst hat.
„Als ich den Film gesehen hatte, wollte ich unbedingt ein BMX-Rad haben. Da mir meine Eltern anfanfs keins kaufen wollten, habe ich dann kurzerhand ein altes Bonanzarad zum BMX umgebaut“, erinnert sich Marc Ilsemann an die zarten Anfänge seiner Radkarriere. Heute fährt der 45-Jährige keine BMX-Räder mehr, heute fährt Marc für Focus RAPIRO Racing in der Mountainbike-Masterclass. Mit Erfolg. Zweimal bereits hat er mit seinen Teamkollegen das 24-Stunden Mountainbike-Rennen gewonnen, damals noch mit dem FOCUS Factory Team. Kraft, Ausdauer, Disziplin: Mountainbiken ist ein harter Sport, der den Athleten alles abverlangt. Marc trainiert vier bis fünf Mal pro Woche – zehn Rennen im Jahr fährt er auf seiner Rennmaschine, einem Focus Raven 29R. Meist fährt Marc Marathon oder Cross-Country-Rennen, 60 bis 120 Kilometer, durch den Wald und über Stock und Stein.
„Früher bin ich an fast jedem Wochenende ein Rennen gefahren. Seit einigen Jahren aber gehe ich die ganze Sache etwas entspannter an.“ Druck hatte sich der Bückeburger in der Vergangenheit genug gemacht. Deutscher Mountainbike-Meister wollte er werden. Ein hehres Ziel. Geklappt hat es nicht. Für eine vollprofessionelle Karriere fehlten ihm die Sponsoren. Vielleicht war er zu verkrampft und zu verbissen. Von Verletzungen blieb Marc leider ebenfalls nicht verschont – vor zwei Jahren brach er sich das Sprunggelenk. Jedoch nicht beim Sport. Eine kleine Unachtsamkeit, ein Ausrutscher auf einer Treppenstufe und schon war es passiert.“Die Verletzung hat mich zurückgeworfen. In der Zeit als ich nicht trainieren konnte, habe ich acht Kilo zugelegt“, erzählt Marc von seiner Zwangspause. Die acht Kilo hat er inzwischen wieder runter. Aktuell fährt er in der Hobbyklasse und ist auf bestem Wege wieder seine alte Form zu erreichen. Denn ambitioniert ist der Kraftprotz auch mit 45 noch. „Im Radsport läuft das anders als beim Fußball, wo man mit spätestens Mitte 30 nicht mehr mithalten kann auf höchstem Niveau. Bei uns ist viel abhängig von der Genetik und Disziplin.“ Und so ganz aufgegeben hat Marc auch seinen Traum von der deutschen Meisterschaft noch nicht, denn “der eigene Ansporn ist immer noch vorne mitzufahren.“