Kunstblut, Rote Grütze und Plüschtiere
Mindener Horror-Amateurfilmer präsentieren ihre neuesten Streifen
Mysteriöse bunte Eier tauchen in ganz Minden auf. Die Sichtungen häufen sich. Niemand weiß, wo sie herkommen und was in ihnen schlummert. Eine neue Spezies? Außerirdische? Aufgelöst wird das Mysterium in neuesten Horror-Streifen „Nom Nom Nom“ von den Mindener Amateurfilmern „Waste Pictures“.
Seit Montagabend ist das neueste Projekt von Waste Pictures online – der Kurzfilm „Nom Nom Nom“ handelt von geheimnisvollen Eiern, die in ganz Minden gesichtet werden. Den Film findet man auf YouTube, den Link dazu auf der Facebookseite des Trios. Die Gesichter hinter Waste Pictures sind Thomas Maslowski (Drehbuch und Regie) sowie seine Schwester Sonja Maslowski und Patrick Rodax, die beide meist vor der Kamera stehen. Die drei Amateurfilmer drehen schon seit ihrer Kindheit gemeinsam gruselige Filme. „Ich glaube, es liegt an dem Reiz des Verbotenen. Als Kind soll man ja solche Filme nicht sehen, aber wir taten es trotzdem – heimlich – und waren sofort gefesselt von dem Genre“, erinnert sich Thomas Maslowski, „als unser Vater sich dann irgendwann einen Camcorder gekauft hatte, haben wir ihn uns einfach geschnappt und kleine gruselige, aber total alberne Filmchen gedreht.“ Seit jeher dient Minden als Kulisse.
„Meistens drehen wir sogar in Bärenkämpen, unserer Heimat. Aber auch abgelegene Plätze, wie Wälder im Umkreis, und Petershagen sind ab und an mal im Bilde. In „Die Nachtwächterin“ sind wir sogar durch ganz Minden gereist, um die schönsten Plätze auf Film zu bannen“, so Maslowski.
Und der Spaß am Filmemachen ist bis heute nicht verloren gegangen: In den letzten Jahren haben sie Trailerparodien zu Filmen wie „Hostel“ oder „Texas Chainsaw Massacre“ gedreht, irgendwann sind sie auf Kurzfilme umgestiegen – und das mit großem Erfolg: ihre Filme wurden auf verschiedenen genrespezifischen Filmfestivals gezeigt. „Seinen eigenen Film in einem Kinosessel über eine riesige Leinwand flimmern zu sehen, erzeugt bei mir immer noch Gänsehaut, wenn ich daran denke. Ein unglaubliches Gefühl“, beschreibt Thomas Maslowski die Festivals. Es wurde aber noch besser: Sonja Maslowski räumte gleich zwei Preise für ihre Rolle als schokoladensüchtiger Dämon in „Shockolate“ ab – den Preis für die „Trashigste Darstellerin“ auf dem Trashfilm Festival und die „Silberne Hand“ bei den Fright Nights in Wien.
In den Streifen der drei Trash-Horror-Fans stecken nicht nur viel Kunstblut und rote Grütze, sondern auch viel Arbeit: „Es fängt alles mit einer Idee an. Diese baut man dann im Drehbuch aus, fügt die Rollen ein. Als nächstes wird überlegt: welche Requisiten brauchen wir? Wie ihr in unserem neuesten Film „Nom Nom Nom“ sehen werdet, müssen auch mal Plüschtiere dran glauben“, erklärt der passionierte Filmemacher Thomas Maslowski. Anschließend werde ein Zeitplan festgelegt, damit es losgehen kann. Beim neuesten Film haben die Dreharbeiten drei Tage gedauert. Anschließend geht es an den Schnitt und die Vertonung. „ Das ist ein Riesenspaß, weil man da noch mal die ganzen Szenen sieht, in denen es nicht geklappt“, erklärt er. Die meiste Zeit liegen die Mitwirkenden während des Drehs sogar lachend am Boden, erzählt er uns.
Übrigens: Das Team von Waste Pictures sucht immer neue Gesichter für seine Projekte und freuen sich über jede Bewerbung. Wer also gern selbst mal für einen Trash-Horror-Film mit Mindener Charakter vor der Kamera stehen möchte, kann sich einfach mit den Dreien in Verbindung setzen.
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