Hundehasser in Windheim verteilt Wurstköder
Wurstköder mit Nädeln gespickt
Hundehalter in Petershagen-Windheim sollten ihre Vierbeiner beim Gassigehen gut im Auge behalten. Schon wieder lagen dort Wurstköder aus – mit Nägeln gespickt. Auch im Januar und im vergangenen Jahr kam es zu solchen Vorfällen, bei denen Tiere schwer verletzt werden oder sogar sterben können.
Am vergangenen Mittwochmorgen hat es einen Mischlingshund an der Cheruskerstraße in Windheim erwischt. Ein bislang unbekannter Tierhasser hatte in dem Wohngebiet mehrere mit Nägeln gespickte Mettwurststücke verteilt. Der Mischling hatte noch Glück im Unglück: Seine Besitzerin brachte ihn direkt zum Tierarzt, wo er eine Spritze bekam und daraufhin das gefährliche Wurststück wieder erbrechen konnte.
Schon einen Tag zuvor fand eine weitere Hundehalterin, die an der Straße mit ihrem Jack-Russell-Terrier spazieren war, ein solches Wurststück und meldete den Vorfall der Polizei. Glücklicherweise entdeckte sie das Stück noch vor ihrem Hund, so dass dieser nicht verletzt wurde.
Das Traurige: Diese schweren Verstöße gegen das Tierschutzgesetz sind keine Einzelfälle. Auch im Januar und im Jahr 2014 hat man in Windheim präparierte Wurststücke gefunden. Doch wer tut so etwas Grausames und Brutales?
Immer derselbe Täter?
Laut Polizei sind andere Mindener Stadtteile nicht betroffen. „Auffällig ist das nur in Windheim“, sagt Polizeipressesprecher Ralf Steinmeyer.
Da sich die Vorfälle auf ein Gebiet beschränken, könnte man also vermuten, dass immer wieder derselbe Tierquäler am Werk war.
Auch der Deutsche Tierschutzbund kennt die Problematik: „Wir bekommen immer wieder Rückmeldung zu Fällen, in denen vermeintliche Tierquäler durch das Auslegen von solchen Ködern versuchen, Hunde und ihre Halter zu schädigen. Ob das Motiv hierfür der Hass auf Tiere ist oder dahinter einfach nur Zerstörungswut steht, ist oft unklar“, erklärt Caterina Mülhausen, Pressereferentin des Deutschen Tierschutzbundes. „Das mutwillige Auslegen von Giftködern, mit dem einzigen Zweck, Hunde oder Katzen damit zu töten, erfüllt den Tatbestand der Tierquälerei und stellt unseres Erachtens einen eindeutigen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz dar“, so Mülhausen weiter. Ein solcher Verstoß wird laut Strafgesetzbuch mit bis zu 3 Jahren Freiheitsstraße geahndet.
Hunde gut im Auge behalten
Wer seinen Hund schützen will, sollte ihn Tierarzt Martin Heuer aus Minden zufolge am besten immer an der Leine lassen und darauf achten, dass er keine Fremdkörper zu sich nimmt. Oft bemerken Hundehalter aber erst spät, dass ihr Tier Gift oder Fremdkörper gefressen hat. Daher ist Vorsicht geboten: „Jeder Nagel kann schwere Schäden hervorrufen“, so Heuer. Er hat aber auch noch einen Tipp: „Soziale Netzwerk warnen in der Region vor solchen Fällen“. Leider sind nicht alle Hundehalter so gut vernetzt, dass sie von solchen Vorkommnissen erfahren.
Bleibt nur zu hoffen, dass der Tierquäler aus Windheim so schnell wie möglich erwischt und vor allem angemessen bestraft wird.