Sexualstraftaten in Minden
Erschütternd, schockierend und traumatisch
Vergewaltigung oder sexueller Missbrauch gehören zu den schlimmsten Dingen, die einem Menschen widerfahren können – das zeigt auch die schockierende Tat an Silvester, bei der eine junge Frau zum Opfer sexueller Gewalt wurde. Die Polizei berichtet von 118 Sexualdelikten im Jahr 2013, der Verein Wildwasser hat im vergangenen Jahr 150 Opfer beraten. Doch wie hoch die Dunkelziffer der Sexualstraftaten in Minden wirklich ist, kann niemand so genau sagen.
Die schreckliche Tat in der Silvesternacht hat ganz Minden schockiert: Am Neujahrsmorgen gegen 1 Uhr wurde eine 25-jährige Mindenerin an der Ecke Kaiser Straße / Hausbergerstraße von zwei Männern brutal angegriffen und anschließend sexuell missbraucht, als sie nur kurz Zigaretten kaufen wollte. Wie die Polizei berichtet, hat die Tat die Frau sehr mitgenommen, sie ist stark traumatisiert und erlitt nicht unerhebliche Verletzungen. Zwar konnte mithilfe ihrer Angaben ein Phantombild veröffentlicht werden, eine heiße Spur gebe es bislang aber nicht.
Diese Tat ist jedoch kein Einzelfall: Bei der Polizei werden jährlich rund 20 Vergewaltigungen oder Vergewaltigungsversuche zur Anzeige gebracht, insgesamt wurden 118 Sexualdelikte im Jahr 2013 bearbeitet, darunter fallen auch sexueller Missbrauch bei Kindern und exhibitionistische Handlungen. Hierbei handelt es sich nach Auskunft von Gunda Evers, Leiterin des Kriminalkommissariats für Vorbeugung und Opferschutz bei der heimischen Kreispolizeibehörde, immer nur um die angezeigten Fälle – die Dunkelziffer liege weitaus höher. Evers schätzt, dass nur 10 Prozent der Straftaten auch zur Anzeige gebracht werden, was vor allem daran liege, dass es sich meist um Beziehungstaten handelt, bei denen Opfer und Täter sich kennen.
Aus diesem Grund seien die gefährlichsten Orte die Wohnungen der Opfer oder der Täter, so Gunda Evers von der Kreispolizeibehörde, und nicht, wie häufig vermutet, Parkhäuser oder das Glacis.
Über Wildwasser
Der Wildwasserverein Minden berät und unterstützt Mädchen und Frauen, die Opfer sexueller Gewalt geworden sind. Mit nur anderthalb Personalstellen kann leider nicht so viel getan werden, wie der Verein gern möchte. „Wir werden viel stärker nachgefragt, als unsere Kapazitäten es hergeben“, erklärt Carisma-Miriam Krech. Bei weniger akuten Fällen gibt es sogar Wartezeiten bis zu 4 Monaten. „Bei akuten Krisensituationen vergeben wir aber immer einen Termin innerhalb einer Woche“, erklärt sie. Wer den Verein unterstützen möchte, kann mit einer Spende aushelfen – auf der Homepage www.wildwasser-minden.de finden Sie alle Infos.