Tierheim Bückeburg naht der finanzielle Ruin
Was passiert mit den ganzen Tieren?
Knapp 200 Tiere leben zurzeit im Tierheim Bückeburg. Die finanzielle Lage war wie in den meisten Tierschutzeinrichtungen noch nie besonders gut, doch aktuell bangen die meist ehrenamtlichen Mitarbeiter rund um Chefin Monika Hachmeister um das Fortbestehen der Einrichtung. „Unsere Sorge ist groß“, sagt Hachmeister. Man spare wo man könne, aber es reiche nicht aus.
Schlaflose Nächte plagen die Tierheimmitarbeiter: Was passiert mit den Tieren wenn es Anfang nächsten Jahres tatsächlich zu einer Schließung kommen sollte?
„Viele Tierheime in Deutschland mussten schon schließen. Die Chance, dass wir unsere Tiere irgendwo anders unterbringen können ist gering. Vor allem haben wir Angst um die vielen kranken und schwachen Tiere, die schwer vermittelbar sind“, erklärt Hachmeister. Momentan führt die Tierheimleiterin Gespräche mit den zuständigen Kommunen. Die zahlen nämlich nur für als Fundtiere deklarierte Tiere. Alle Katzen, Hunde und anderen Haustiere die abgegeben werden, müssen finanziell vom Tierschutzverein selbst gewuppt werden. Hachmeister sieht die Kommunen in der Pflicht zu helfen. Die Stadt Obernkirchen als Vertragskommune hat dazu schon Stellung bezogen. Bürgermeister Oliver Schäfer klärte auf, dass der Begriff Fundtiere gesetzlich geregelt sei und zwischen Tierschutzverein und Kommune dahingehend ein eindeutiger Vertrag bestehe. Würde eine Kommune auch für andere Tiere zahlen, müsste sie demnach auch ein Gelände für die Tiere zur Verfügung haben und Personal stellen. Er sieht die Pflicht beim Veterinärwesen des Landkreises.
Monika Hachmeister ist sicher: „Wir schaffen das nicht allein. Wenn jeder Bürger Bückeburgs nur einen einzigen Euro spendet, würde uns das schon aus der Misere helfen“, sagt die Tierheimchefin. Denn: Bedarf für ein Tierheim ist immer da. Und besonders für ein so gut ausgestattetes. Der Tierschutzverein Bückeburg verfügt über einen 24 Stunden-Notdienst und eine Quarantäne-Station. Die Einrichtung dient nicht nur als Abgabestelle, sondern auch als Auffangstation für verunfallte oder ausgebüxte Tiere. Von der Hilfe aus der Bevölkerung sei das Tierheim-Team regelrecht überwältigt. Futter- und Sachspenden gebe es genug. Doch: Der größte Kostenfaktor des Tierheimes sind die Medikamente. Eine Tierärztin aus der Region Hannover ist mehrmals in der Woche vor Ort. „Wir sparen bis zur Schmerzgrenze. Wir heizen ja noch nicht mal unsere Räume“, erklärt Hachmeister. Das ganze Team kämpfe nun verzweifelt um das Tierheim. Kommt es hart auf hart: „Viele Tiere könnten nicht überleben dürfen“, ist Hachmeister sicher.
Der Trägerverein „Tierschutzverein Bückeburg-Rinteln und Umgebung“ am Hasengarten 6 in Bückeburg kümmert sich um Tiere in Bückeburg, Obernkirchen, Bad Eilsen, Rinteln und allen Ortsteilen. Monika Hachmeister fungiert als erste Vorsitzende des Vereines und als Tierheimleiterin. Drei angestellte Mitarbeiter versorgen neben den vielen Ehrenamtlichen die Tiere. Mitglieder (derzeit knapp 340 Mitglieder) zahlen 30 Euro im Jahr. Auch Paten gibt es für einige Tiere. Wer dem Tierheim in Bückeburg einen Besuch abstatten möchte, kann dies Montag bis Donnerstag und Samstag von 15 bis 17 Uhr sowie sonntags von 11 bis 13 Uhr.?Freitags und an Feiertagen geschlossen. Näheres auch auf www.tierheimbueckeburg.de.
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