„Lions Club Porta Westfalica-Judica” – Was ist das eigentlich?
Vielfach werden die Menschen im Land mit dem Begriff „Lions Club“ konfrontiert. Ob in den digitalen Medien, in Zeitungen, auf Plakaten oder durch Stände, die auf etlichen Veranstaltungen im Mühlenkreis zu finden sind. „Wir dienen“ lautet das weltweite Credo. Doch was ist eigentlich die Aufgabe dieser Clubs, womit „dienen“ sie, und welcher Sinn steckt hinter den damit verbundenen sogenannten „activities“ (Aktivitäten) dieser Service-Clubs?
Insgesamt ca. 1,4 Millionen Menschen in etwa 46.000 Clubs in 208 Ländern auf der ganzen Welt können sich „Lions“ nennen. Dieser Zusammenschluss von Persönlichkeiten aus vielen verschiedenen Berufen sieht seine Aufgabe darin, Menschen in Not zu helfen, wo das soziale System des Staates dieses nicht leisten kann. Getreu dem Motto „Wir dienen“ werden Hilfsprojekte regional, überregional und international unterstützt. Die hierfür nötigen Mittel werden durch zahlreiche Veranstaltungen erwirtschaftet, und das bereits seit die Lions-Bewegung 1917 in den USA startete und kurz nach dem Krieg auch nach Deutschland schwappte. Mittlerweile finden sich allein in Deutschland ca. 1.520 Clubs mit etwa 51.000 sogenannten „Lions“.
Einer dieser Clubs ist der seit 1994 bestehende “Lions Club Porta Westfalica-Judica” mit aktuell 34 ausschließlich weiblichen Mitgliedern im Alter von 32 bis 90 Jahren. „Unsere Erlöse werden ohne Abzug von Verwaltungskosten dorthin weitergegeben, wo spontane, unbürokratische Hilfe benötigt wird“, versichert Bärbel Bode, amtierende Präsidentin des Clubs.
Zu den jährlichen Dauerprojekten des Portaner Damenclubs zählen vor allem der Second-Hand-Verkauf in Bad Oeynhausen, der Accessoire-Markt im Hansehaus in Minden (im Herbst 2014), der Glühweinstand auf dem Weihnachtsmarkt in Bad Oeynhausen sowie Benefizkonzerte in Bückeburg.
Damit diese Veranstaltungen gut durchdacht und wohl geplant stattfinden, treffen sich die Frauen des Clubs zweimal monatlich zu ihren Clubabenden. „Bei diesen Treffen findet in freundschaftlicher Atmosphäre vor allem ein sachlicher Gedankenaustausch hinsichtlich der jeweiligen Tagesordnungspunkte statt, bei dem natürlich der Spaß unter uns auch nicht zu kurz kommen darf“, erklärt Past-Präsidentin Christine Dustmann-Vogel im Gespräch mit unserer Zeitung.
Der Name dieses Lions Clubs geht übrigens auf den Kirchensonntag „Judica“ zurück. An diesem Sonntag wurde im Jahr 1994 die Clubgründung beschlossen.
Projekte und Einrichtungen, die teils dauerhaft durch den Lions Club Porta Westfalica-Judica unterstützt werden, sind unter anderem: ein Anti-Drogen-Programm, die Blinden-Hilfe „Sight First“, die Deutsche Liga für das Kind, Familienhilfe, ein Frauenschutzzentrum, Hospizeinrichtungen, Kinder in Not, Lebenshilfe, Medikamentenhilfe, Seniorenhilfe, Kunst und Kultur und Spontanhilfe in Notfällen. Außerdem werden mit den Erlösen aus den „activities“, also den gesamten Clubaktivitäten, Lions-Jugendförderprogramme für vier- bis fünfzehnjährige Kinder bezuschusst. Für diese werden speziell Pädagogen und Lehrkräfte ausgebildet, um deren Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen.
Zum Abschluss des Gesprächs mit dem Minden Kurier ist eines den anwesenden Damen des Lions Clubs noch wichtig zu erwähnen: „Es ist uns ein dringendes Bedürfnis, der Öffentlichkeit unsere Tätigkeiten und Schwerpunkte darzustellen, sodass die Menschen unsere ehrenamtliche Arbeit besser nachvollziehen können.“
Von Nils Schröder