Videoüberwachung am Mindener Bahnhof

Videoüberwachung am Mindener Bahnhof

Reaktion auf randalierende Fußballfans

Seit Jahresbeginn betreibt die Deutsche Bahn AG (DB AG) auf dem Mindener Bahnhof eine Videoanlage. Das hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) im Kreis Minden-Lübbecke jetzt bekanntgegeben. Die Videoüberwachung soll Reisende und Polizeikräfte am Mindener Bahnhof besser vor randalierenden Fußballfans schützen.

Dem Bahnhof in Minden komme im Rahmen des Fußballreiseverkehrs eine große Bedeutung zu, heißt es in einer GdP-Pressemitteilung. Spieltag für Spieltag steigen zahlreiche Fußballfans in Minden um. Oft muss die Polizei eingreifen, um Konflikte zu beenden. Durch die Videoüberwachung sollen Straftäter künftig beweissicher überführt werden können.

Verbesserte Ermittlungschancen

„Die Videoanlage wird für sich genommen zunächst keine Straftat verhindern. Sie verbessert aber die Chancen, Täter nach Straftaten und Übergriffen zu ermitteln“, sagt Frank Meyer von der GdP Minden-Lübbecke. „Verurteilungen und Regressansprüche wirken zudem vorbeugend“, erklärt Meyer.

Der Mindener Bahnhof wird ab sofort videoüberwacht

Der Mindener Bahnhof wird ab sofort videoüberwacht

Schauplatz von Fankrawallen

In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen aggressiver rivalisierender Fangruppen, unter ihnen auch sogenannte Problemfans verschiedener Risikokategorien. Auch Reisende wurden belästigt und beleidigt. Angetrunkene Personen zogen auch häufig vom Bahnhof aus in umliegende Geschäfte und die Innenstadt. Nicht selten kam es zu Gewaltkonflikten mit heimischen Ordnungshütern und ihren Kollegen von der Bundespolizei – aus oft nichtigen Anlässen. Bundespolizisten begleiten bei Hochrisikospielen grundsätzlich die Züge. Aufgrund wenig Personals, aber vielen Einsätzen kann die Bundespolizei nach Einschätzungen der GdP-Kreisgruppe jedoch nicht jeden Zug mit Fußballfans begleiten.

GdP forderte schon länger Videoüberwachung

Bereits vor fast zwei Jahren hatte die GdP gefordert, den Mindener Bahnhof via Video zu überwachen. Grund waren Attacken von etwa 100 vermummten gewaltbereiten Fußballfans auf zehn eingesetzte Mindener Polizisten am 16. Mai 2015. Damals plante die DB AG zwar den bundesweiten Ausbau derartiger Überwachungsanlagen – der Mindener Bahnhof sollte jedoch ausgespart werden. In der Folge hatte die GdP heimische Bundestags- und Landtagsabgeordnete um Unterstützung gebeten. Diese politische Hilfe hat nach Auffassung der GdP dazu geführt, dass die DB AG nun doch eine moderne Videoanlage am Bahnhof Minden eingerichtet hat. (ds)