Wohncontainer für 150 Flüchtlinge in Minderheide geplant

Wohncontainer für 150 Flüchtlinge in Minderheide geplant

Unterkunft für Geflüchtete

Die Wohnungen werden knapp. Nachdem die Stadt knapp 330 Einheiten für die Unterbringung von zugewiesenen Asylsuchenden angemietet hat, kommen kaum noch neue Angebote herein. Die Stadt Minden will nun vorsorglich ein Grundstück im Gewerbegebiet Große Heide (auf dem Gelände der ehemaligen St. George Barracks) für Wohncontainer für bis zu 150 Geflüchtete vorbereiten.

„Das ist nur als Übergangslösung für drei Jahre gedacht“, macht Bürgermeister Michael Jäcke deutlich. Die Stadt verfolge weiter das Ziel, Asylsuchende im Verfahren und Flüchtlinge mit Bleiberecht in Wohnungen unterzubringen. Vergangene Woche wurden die unmittelbaren Anlieger in den Stadtbezirken Minderheide und Stemmer über die Planungen von Politik und Verwaltung unterrichtet. In der vergangenen Woche waren die Ratsfraktionen vorab über das Vorhaben einer Unterbringung von Geflüchteten in Containern aufgeklärt worden, für das zusätzliche, bisher noch nicht im Haushalt 2017 eingeplante Mittel bereitgestellt werden müssen. Pro Haushaltsjahr fallen hierfür rund 1,5 Millionen Euro an laufenden Kosten an. Zudem sind geschätzt 2000 Euro pro Wohneinheit zu veranschlagen. Bis die Containeranlage aufgestellt werden kann, rechnet die Verwaltung mit einer Planungs- und Vorbereitungsphase von neun Monaten, so dass die Anlage voraussichtlich ab November 2017 bezogen werden könnte.



Beste und schnellste Lösung

Bei seinen Überlegungen, wie die 2017 und 2018 ankommenden Geflüchteten und zuziehende Familienmitglieder untergebracht werden sollen, habe der Verwaltungsvorstand viele Alternativen diskutiert. Als beste und am schnellsten umzusetzende Variante habe sich die Wohncontainerlösung erwiesen. Dafür habe die Verwaltung verschiedene Grundstücke im Stadtgebiet geprüft. Dabei sei die schnelle Verfügbarkeit, die bauplanungsrechtliche Zulässigkeit und eine möglichst vorhandene Erschließung die wichtigsten Kriterien gewesen, berichtete Jörn Schunk in der Anliegerversammlung. Des Weiteren sollte eine Umfeldverträglichkeit und die Nähe zu Versorgungszentren, eine ÖPNV-Anbindung und die Nähe zu Betreuungsangeboten gegeben sein. „Die Wahl fiel daher auf das der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben gehörende Grundstück in Minderheide im Eingangsbereich des Gewerbegebietes Große Heide/Ecke Holzhauser Straße“, sagt Bürgermeister Jäcke. Die Fläche gehört zum Stadtbezirk Stemmer – angrenzend der Bezirk Minderheide – und ist knapp 13.000 Quadratmeter groß. Das Grundstück wird der Stadt Minden kostenfrei überlassen.
 
Vier Personen pro Wohneinheit

Die Stadt Minden plant 36 bis 38 Wohneinheiten in flexibler Modulbauweise zu errichten. Jede Einheit ist für vier Personen bestimmt und besteht aus einem Wohnraum, einem Schlafraum, einem Eingangsbereich mit Kochnische sowie einer Nasszelle (Größe ca. 43 Quadratmeter). Zudem soll es – für alle nutzbar – vier zentrale Räume als Funktionsbereiche mit Waschmaschinen und Trocknern, zwei große Gemeinschaftsräume (je ca. 43 Quadratmeter), Technik und Putzmittelräume sowie zwei Abstellräume für Fahrräder und drei Raumeinheiten für besondere Nutzungen (für Sozialarbeit, oder auch als Gebetsraum) geben. Hierfür wird eine Bruttogrundfläche von 2.690 Quadratmetern benötigt. Die Anlage soll zweigeschossig sein. Für die Betreuung der Geflüchteten wird eine Sozialarbeiterin/ein Sozialarbeiter eingesetzt. Auch soll ein Hausmeister vor Ort sein.