Windrad tötet Mäusebussard

Windrad tötet Mäusebussard

„Umweltschutz kommt zu kurz“

Vergangenen Donnerstag ist ein aufmerksamer Bürger Zeuge geworden, wie in Frotheim ein Mäusebussard von einer Windkraftanlage erschlagen wurde. Schon in der Vergangenheit sei es zu nachgewiesen Todesfällen im Kreisgebiet gekommen, teilt der Kreis-Naturschutzbund (NABU) mit. Die Dunkelziffer der getöteten Tiere sei hoch. Sie seien in der Fläche schwer zu sehen und nach dem Besuch von Füchsen schon morgens nicht mehr zu finden. Fledermäuse, die vorwiegend nachts den Anlagen zum Opfer fallen, würden so gut wie gar nicht entdeckt, weil sie zu klein oder morgens bereits vertilgt worden seien.

NABU klagt gegen Portaner Windanlage

Eine neue große Studie, an der die Uni Bielefeld beteiligt war, zeigt laut NABU, dass bereits jetzt die Anlagen in Norddeutschland den Bestand des häufigen Mäusebussard zum Aussterben bringen könne. Dies zeige, dass der Umweltschutz in der aktuellen Genehmigungspraxis zu kurz komme. Besonders gefährdet sei der Rotmilan, der in Deutschland sein Hauptverbreitungsgebiet hat. So werde gerade in Porta Westfalica eine Windkraftanlage 900 m von einem Rotmilanhorst entfernt errichtet, obwohl die Empfehlungen der Vogelschutzwarten für diese Art einen Mindestabstand von 1500 m vorsehen. „Absurderweise sitzt das an den Flügel markierte Männchen regelmäßig auf einem Mast in unmittelbarer Nähe des schon vor Wochen fertiggestellten Fundaments. Jetzt sind die Kräne zur Errichtung der Anlage angerückt“, so der NABU. Anwohner und NABU-Landesverband haben Klage eingereicht, das Verwaltungsgericht Minden hat noch nicht entschieden.

„Naturschutz vor Gewinnmaximierung“

Die Kreisgruppen des BUND und NABU verweigern sich nicht dem Ausbau der Windenergie, heißt es in der offiziellen Pressemitteilung. Aber im Vordergrund dürfe nicht ausschließlich die Gewinnmaximierung von Betreibern und Flächenverpächtern stehen. Hier erwarten die Verbände von Behörden und Politik einen stärkeren und konsequenteren Einsatz für den Schutz von Menschen und betroffenen Tierarten sowie des Landschaftsbildes.