AfD-Infoabend in Lübbecke

AfD-Infoabend in Lübbecke

Leyla Bilge spricht über Zuwanderung, Kinderehen und Scharia

Zum vierten Mal hat die AfD Minden-Lübbecke zu einer Infoveranstaltung in die Lübbecker Stadthalle geladen. Gastrednerin Leyla Bilge sprach etwa eine Stunde über Islam, Kinderehen, Scharia und deutsche Zuwanderungspolitik und beantwortete in einer anschließenden Diskussionsrunde die Fragen der circa 50 Zuhörer.

AfD-Kreissprecher Markus Wagner stellte Leyla Bilge als eine der „Frauen des Jahres 2014“ vor. Vor zwei Jahren reiste die Krefelderin ins irakische Kriegsgebiet, gab den Menschen vor Ort Medikamente und Kleidung und gründete eine Spendenorganisation für die Opfer des IS-Regimes. Ihr Engagement brachte Bilge regelmäßig in die Presse. „RTL und Markus Lanz haben sich um mich gestritten“, sagte sie gleich zu Beginn ihres Vortrags. Heute streiten sich die Medien nicht mehr um sie. Weder TV noch Radio oder Print fragen bei ihr an. Laut Bilge meiden sie die Medien aus nur einem Grund: Sie ist seit diesem Jahr „stolzes Mitglied in der AfD“, „in der einzigen Partei, wo ich noch die Wahrheit sagen darf“. Die AfD und die Wahrheit – beide seien eben zu unbequem für die mediale Öffentlichkeit.

Leyla Bilge gemäß sieht die Wahrheit wie folgt aus: Deutschland hat die falschen Flüchtlinge ins Land gelassen. 80 Prozent der Flüchtlinge aus Syrien und Irak seien junge Männer, die sich bereits vor ihrer Flucht in sichere Gebiete abgesetzt hätten, um dem Kriegsdienst zu entfliehen. Dabei sollten „die Männer lieber für ihr Volk kämpfen statt zu fliehen“. Bilges Logik: Würden die eine Million männlichen Flüchtlinge in Deutschland militärisch ausgebildet und in ihre Heimat zurückgeschickt werden, hätten die 40.000 IS-Kämpfer keine Chance. Stattdessen kämen die Männer nach Deutschland, forderten Geld, Rechte und Familiennachzug. Vorfälle wie die Silvesternacht in Köln seien auf die frauenfeindliche Kultur der männlichen Flüchtlinge zurückzuführen, die „willkürlich ins Land gelassen werden“.

1.500 registrierte Kinderehen gebe es inzwischen in Deutschland. „Die tatsächliche Zahl liegt aber noch viel höher“, vermutete die 35-Jährige. Deutsche Gerichte und „Merkel und Co.KG“ würden die Scharia über deutsches Recht stellen. Ihrer Meinung nach nutzen viele Flüchtlinge den deutschen Sozialstaat aus. Das habe die kurdische Muslima am eigenen Leib spüren müssen. „Aus Mitleid“ nahm sie 2015 den Flüchtlingsjungen Ahmad Hassan bei sich auf. Der habe sich als sechzehnjähriger Vollwaise und Cousin des toten Aylan Kurdi ausgegeben – dem Jungen, der am Strand von Bodrum ertrunken ist und dessen Foto um die Welt ging. „Irgendwann haben seine Eltern – die ja angeblich tot sein sollten – bei mir angerufen und verlangt, dass ich ihnen Geld schicke. Ich fand heraus: Ahmad war fast 18, floh bereits 2013 aus Syrien in die Türkei und lebte dort als Gastarbeiter mit seiner Familie. Und natürlich war er auch nicht der Cousin von Aylan Kurdi.“ Enttäuscht habe sie Ahmad mit zwei Koffern zum Jugendamt gebracht. Die Vormundschaft für den Jungen wollte sie nicht mehr. Wie es ihm heute geht und wo er lebt, wisse sie nicht. „Minderjährige Flüchtlinge kosten den deutschen Staat 5.000 bis 7.000 Euro monatlich. Und die Kinder in Syrien haben nicht einmal genug Geld für Brot.“

Die etwa 50 Zuhörer beklatschten Leyla Bilge für ihren Vortrag. AfD-Kreissprecher Markus Wagner moderierte die anschließende Diskussionsrunde. Bilge, Wagner und die meisten Zuhörer waren sich einig: Die Alimentierung ist Fluchtgrund Nummer 1 für die meisten Flüchtlinge. Den Wunsch auf ein besseres Leben könne man ihnen auch kaum zur Last legen, sagte Wagner. Der deutschen Politik aber müsse man zur Last legen, dass sie diese Fluchtanreize schaffe.