Letelner Schule soll wieder Flüchtlinge beherbergen

Letelner Schule soll wieder Flüchtlinge beherbergen

Ex-Grundschule wird ab Sommer 2017 hergerichtet

Die Stadt Minden wird voraussichtlich in die seit Juli 2013 leerstehende Grundschule in Leteln investieren, um hier interimsweise Flüchtlinge in kleineren Wohneinheiten unterbringen zu können. Das haben Bürgermeister Michael Jäcke und Erster Beigeordneter Peter Kienzle bekanntgegeben.


Die Klassenräume sollen voraussichtlich ab Sommer 2017 so hergerichtet werden, dass hier je vier Menschen oder eine Familie übergangsweise leben können, bis eine Wohnung für sie gefunden ist. Jeder Raum wird mit Doppelstockbetten, einem Tisch, Stühlen und einem Schrank ausgestattet sein. Es wird auch eine Kochmöglichkeit geben. Teil des Konzeptes ist es, dass die Asylsuchenden sich selbst verpflegen. Maximal 90 Menschen könnten so in dem ehemaligen Schulgebäude mit einer „für diese Situation bestmöglichen Privatsphäre“ unterkommen, sagte Bürgermeister Michal Jäcke.



Sanierung statt Neubau

Die Planungen für die Herrichtung des Schulgebäudes als Wohn- Gemeinschaftsunterkunft sollen Anfang 2017 stehen. Rund 870.000 Euro sollen für die Maßnahme in den Haushalt 2017 eingestellt werden. „Die Maßnahme ist deutlich günstiger, als wenn wir für diese Zwecke einen Neubau erstellen würden“, rechnete Bürgermeister Jäcke vor. Das Land stellt für die Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen pauschale Mittel zur Verfügung. Dabei werden 10.000 Euro pro Asylsuchende im Jahr zu Grunde gelegt, sagte Kienzle. 


“Stadt Minden will nicht wieder überrascht werden“


„Wir wollen vorausschauend denken und nicht wie im vergangenen Jahr von der Situation überrascht werden.“ Das habe die Stadt Minden teilweise an ihre Grenzen gebracht, so der Bürgermeister im Hinblick auf die sehr kurzfristig aus dem Boden gestampfte Notunterkunft in Häverstädt, wo bis zu 300 Flüchtlinge in einer Dreifachsporthalle und in einem Zelt untergebracht waren. Die Halle sei nach vor wie vor nicht für den Sport nutzbar und müsse saniert werden. Hier finden derzeit Gespräche mit der Bezirksregierung Detmold zur Ermittlung des Schadens und zur Übernahme eines Teils der Kosten statt.


Letelner Schule steht bereit für Flüchtlinge

Die Schule in Leteln ist bereits von Anfang März bis Mitte Juli 2016 für die Unterbringung von Asylsuchenden genutzt worden. Sie hätte maximal 128 Flüchtlinge aufnehmen können, aber in der Spitze wohnten hier – nur in den Klassenräumen – übergangsweise rund 20 Flüchtlinge, die vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) betreut wurden. Als im Frühjahr insgesamt weniger Flüchtlinge kamen, wurde die Einrichtung im Sommer „wieder vom Netz“ genommen. Sie stehe aber nach wie vor bereit und könne innerhalb einer Woche wieder aktiviert werden, wenn zeitgleich viele Flüchtlinge nach Minden kämen, sagte Kienzle.