Hoffnung

Hoffnung

Ich habe Hoffnung. Hoffnung auf was und warum? Ich habe die Hoffnung, dass sich in Minden etwas tun wird. Ich habe die Hoffnung, dass unsere Innenstadt sich weiter belebt. Ich habe die Hoffnung, dass unsere City sich zum positiven wandelt. Wieso ich diese Hoffnung habe? Ich will es Ihnen sagen: die Innenstädte werden für den Handel angesichts der Konkurrenz aus dem Internet immer wichtiger. Das zeigt auch eine Studie der Gesellschaft für Konsumforschung.
Unter dem Druck der Online-Konkurrenz werden die Einkaufsstraßen für den stationären Handel immer wichtiger. In den deutschen Großstädten über 100.000 Einwohner ist zwischen 2010 und 2014 der Einzelhandelsumsatz um rund sieben Prozent gestiegen. Außerhalb der Innenstädte und in vielen kleinen Kommunen sind die Umsätze dagegen zurückgegangen.
Nun ist Minden keine Großstadt mit den gut 80.000 Einwohnern. Aber ein bedeutendes Mittelzentrum zwischen Hannover und Bielefeld. Wichtig für den Handel, denn niemand möchte unbedingt 60 Kilometer fahren, um vernünftig einzukaufen. Trotzdem ist es zumindest im Moment noch so, dass bei uns auf der „grünen Wiese“, sprich Barkhausen investiert wird. Gerade eröffnet TK Maxx dort ein neues Geschäft. Eigentlich gegen den Trend. Denn sogar Ikea hat in Hamburg-Altona in der Nähe des Bahnhofs ein neues Haus eröffnet. Das wäre vor einiger Zeit undenkbar gewesen. Und das Ikea-Haus glänzt nicht nur durch sehr hohe Besucherzahlen. Das Geschäft erreicht auch Kunden, die früher nicht zu Ikea gekommen sind. Und Ikea will in Zukunft mehr in Innenstädten investieren.
Was kann Minden nun tun, um den Handel in unsere schöne Stadt zu locken? Wenn wir eine Funktion als Marktplatz haben wollen, dann dürfen die Läden in Minden nicht durch starre und umfangreiche Regulierungen – von der Verkaufsflächenbeschränkung bis hin zur Regulierung der Öffnungszeiten gegenüber dem Online-Handel benachteiligt werden. Dieser setzte im vergangenen Jahr in Deutschland 39 Milliarden Euro um, 2005 waren es nur 13,8 Milliarden. Das sind fast zehn Prozent des gesamten Einzelhandelsumsatzes, ohne KFZ, Tankstellen und Apotheken.
Der Handel wandelt sich. Was machen die vielen Kunden denn eigentlich bei Ikea? Die Leute kommen öfter an die Orte, die sie bequem erreichen können, so lautet die Aussage der Firmenleitung dort. Sie kaufen nicht alle zwei Monate ein neues Sofa. Stattdessen besuchen sie in der Innenstadtlage öfter das Ikea-Restaurant. Es gibt dort drahtlose Handy-Ladestationen für die junge Käuferschicht.
Stellen wir doch unsere Innenstadt einmal unter das Motto: „Und jetzt kommst Du!“ Die Geschäfte müssen sich untereinander vernetzen und neue Ideen einbringen. „Und jetzt kommst Du!“ und erfreust dich an den Angeboten. Leben zieht ein, Leerstände gibt es nicht mehr. Das Kundeninteresse an Mindens Innenstadt steigt.
Ich habe die Hoffnung, dass es in Minden ein Engagement der Händler und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben wird, das zur Attraktivität unsere Stadt beiträgt, dass zum wirtschaftlichen Erfolg führt. Und Mut spreche ich der Stadt Minden zu, sich um die Sorgenkinder, wie dem Wesertor, dem ehemaligen Kepa-Kaufhaus, der Obermarktpasssage zu kümmern. Damit auch hier die Zukunft gestaltet werden kann. Denn hinter jedem Erfolg und Engagement steht auch eine Portion Glück. Und das werden wir haben.