Altersstruktur – Petershagen im Wandel

Altersstruktur – Petershagen im Wandel

Weniger, älter und bunter. Mit diesen drei Worten lässt sich der demographische Wandel in Petershagen kurz und treffend umschreiben. Die Zahl der Gesamtbevölkerung wird zurückgehen, der Anteil der älteren Menschen wird zunehmen und es werden mehr Menschen mit Migrationshintergrund ansiedeln.
Grafik_Einwohner

In der ländlichen Struktur ist der beschriebene Wandel besonders zu spüren. Wir wollten es genau wissen und haben uns mit Annette Heumann vom Standesamt Petershagen getroffen. Sie bringt den MIKU auf den neuesten Stand und versorgt uns mit aktuellen Zahlen. Zur Zeit leben 25.485 Menschen in Petershagen nebst den 28 Ortschaften. Der Rückgang der Bevölkerung betrug in den letzten sieben Jahren 6,2 %. Dieser Trend wird sich bis zum Jahr 2030 noch auf 12,4% erhöhen, so dass hochgerechnet in 16 Jahren nur noch 22.780 Einwohner zu verzeichnen sein werden. Auch das Durchschnittsalter wird von 44 auf 49 Jahre steigen. Die Spielplätze wirken oft verwaist, Babygeschrei ist zur Rarität geworden denn im letzten Jahr wurden nur 143 Geburtsurkunden ausgestellt. Der Stapel mit den Vordrucken für Sterbeurkunden ist hingegen um ganze 326 Stück geschrumpft. Blickt man auf die Schulen, so drückten im Jahr 2003 in den Petershäger Schulen 4.084 Schüler die Schulbank. Im Jahr 2013 tummelten sich nur noch 2.911 wissensdurstige Kinder in den elf Schulen. Die Kindergärten stellen momentan 850 Plätze. Für die immer größer werdende Gruppe an älteren und vor allem pflegebedürftigen Menschen wurden im Pflegeheim Bethesda zusätzliche Tagespflegestellen geschaffen. Auf der Straße kurven ganztätig die ambulanten Pflegedienste umher, um ihre Schützlinge in gewohnter Umgebung zu Hause zu betreuen. Etwas aufgefangen wird der Schwund durch die zunehmende Anzahl von Asylbewerbern. Im Jahr 2012 machten sie 2,25 % der Bevölkerung aus, im letzten Jahr bereits 2,45 %. Die Neubürger sind überwiegend in den Asylbewerberheimen untergebracht, die zum Teil aufgestockt wurden. Frau Heumann berichtet in diesem Zusammenhang von dem Engagement der Stadt für Jung und Alt. „Oberste Priorität sollte es sein, ein familien- und altersgerechtes Umfeld zu schaffen“, erklärt sie und verweist auf die Infobroschüre „Familienwegweiser“ der Stadt Petershagen. Diese ist im Eingangsbereich des Verwaltungsgebäudes kostenlos erhältlich. Dort sind aktuelle Themen und alle Anlaufstellen für jede Lebensphase gebündelt zusammengetragen.